Ein im März geschossener Wolfsrüde gehörte nicht dem Val d’Hérens-Rudel an. Dies ergaben genetische Untersuchungen. Damit gehörte der Wolf nicht zu den Individuen, die entnommen werden durften. Das zweite geschossene Tier, eine Wölfin, war trächtig.
Vier Monate nach dem erfolgten Abschuss eines Wolfsrüden teilt der Kanton Wallis mit, dass der falsche Wolf geschossen wurde. Genetische Untersuchungen zeigten, dass das Tier nicht zum Rudel gehörte, welches im Val d’Hérens lebt. Der am 17. März geschossene Rüde war in seinem sechsten Lebensjahr. Trotz verschiedener Vorsichtsmassnahmen wie Beobachtungen oder dem Abschuss des kleinsten Tieres der Gruppe, sei das falsche Tier geschossen worden. Dies zeige, «wie schwierig es ist, bei der Durchführung von Regulationsabschüssen nach den derzeit geltenden gesetzlichen Grundlagen mit Sicherheit zu unterscheiden, welches Individuum zu erlegen ist», schreibt der Kanton. Ebenfalls bekannt wurde, dass das zweite geschossene Tier, eine Wölfin im zweiten Lebensjahr, trächtig war – «trotz ihres jungen Alters».
Die Regulierung des Rudels war im letzten Jahr durch den zuständigen Staatsrat Frédéric Favre (FDP) angeordnet worden. Das Rudel hatte zuvor elf Schafe in einer geschützten Situation gerissen. Die kantonalen Wildhüter hatten über ein halbes Jahr Zeit um zwei Jungtiere zu schiessen. Die Gruppe Wolf Schweiz kritisiert diesen langen Regulierungszeitraum, der sich bis in den Frühling erstreckte. Dann seien Jungwölfe nicht mehr von älteren Tieren unterscheidbar. Im Jahr 2021 hatte sich das Rudel erfolgreich fortgepflanzt und es kamen fünf Jungwölfe auf die Welt.
Dieses Jahr wurden im Kanton Wallis bereits fünf Wölfe erlegt. Eine weitere Abschussbewilligung für ein Tier im Goms wurde vor wenigen Tagen erteilt, aber noch nicht vollzogen. Im Januar wurde ein Tier wegen Verdachts auf Hybridisierung mit einem Hund erlegt. Im Nachhinein stellte sich der Verdacht aber als falsch heraus.
Über allfällige rechtliche Konsequenzen oder Auswirkungen auf zukünftige Entscheide oder Abschüsse wurde nichts bekannt.
na bravo. erst schiessen, dann fragen. 2 jungwölfe sollten es werden und dummerweise war es dann eine wölfin und ein fremdwolf. ups…
ich sehe ja durchaus die notwendigkeit ein, dieses rudel zu regulieren. allerdings sind wir schliesslich im 21. jahrhundert. betäuben, blutprobe entnehmen, markieren. wo ist das problem. und dank gps dürfte dann später auch kein weiterer «unfall» beim abschuss mehr vorkommen.
Wen wundert’s – in einem Kanton wo die Regierung die Wilderei unverholen unterstützt? Lieber Populistische Sprüche statt wissenschaftlich fundiertes Handeln