StartNewsForschungZürich ist die Stadt der Dachse und Eichhörnchen

Zürich ist die Stadt der Dachse und Eichhörnchen

Das länderübergreifende Gemeinschaftsprojekt StadtWildTiere sammelt seit mehreren Jahren gemeinsam mit der Bevölkerung Wildtierbeobachtungen in Zürich, Berlin und Wien. Eine aktuelle Studie zu diesen Daten zeigt, dass die Arten in den Städten unterschiedlich häufig beobachtet werden und jede Stadt ihren eigenen Wildtier-Fussabdruck hat.

In städtischen Gebieten leben mehr Wildtiere als gemeinhin bekannt, schreibt Stadtwildtiere Schweiz in einer Medienmitteilung. Allerdings ist das Wissen darüber, wie häufig und wie verbreitet die verschiedenen Arten sind, kaum vorhanden. Daher hat das länderübergreifende Gemeinschaftsprojekt StadtWildTiere die gemeinsame Meldeplattform stadtwildtiere.ch aufgebaut, über die es seit mehreren Jahren zusammen mit der Bevölkerung Beobachtungen von Wildtieren unter anderem in den Städten Zürich, Berlin und Wien sammelt. Diese Beobachtungen fliessen in eine gemeinsame Datenbank ein und sind die Basis für wissenschaftliche Fragestellungen und Analysen. Daraus lassen sich Empfehlungen und Handlungsmöglichkeiten ableiten, wie man die Natur im Siedlungsraum und ein gutes Miteinander von Menschen und Wildtieren fördern kann.

Der Wildtier-Fussabdruck von Städten

In einer aktuell publizierten Studie haben die Projektbeteiligten die Daten zu den Wildtierbeobachtungen aus den drei Städten verglichen. Dabei resultierten unerwartete Unterschiede, die sich in einem sogenannten stadtspezifischen Wildtier-Fussabdruck abbilden lassen: Während in Zürich überdurchschnittlich viele Dachse und Eichhörnchen gemeldet wurden, waren es in Berlin die Wildschweine und Waschbären und in Wien die Hasen, die die Nase vorn hatten. «Diese Ergebnisse sind sehr wertvoll, denn sie geben uns Hinweise auf die Unterschiede in den ökologischen Bedingungen und der Qualität der Lebensräume in den drei Städten», erklärt Dr. Madeleine Geiger von der Arbeitsgemeinschaft SWILD.

Die Autor:innen der Studie gehen davon aus, dass sich diese Unterschiede mit den Eigenheiten dieser Städte wie der Grösse und Bebauungsdichte der Quartiere, den klimatischen Verhältnissen und dem Angebot an geeigneten Grünräumen erklären lassen. Zudem können die geographische Lage und die historische Entwicklung der Städte eine wichtige Rolle spielen.

Basis für den Schutz der städtischen Wildtiere

Das Projekt StadtWildTiere bietet ein enormes Potential, Wildtiere in der Stadt über einen grösseren geographischen Raum und über längere Zeit zu untersuchen. Die im Projekt gesammelten Daten lassen rückschliessen, wie die Tierwelt von Städten zusammengesetzt ist, wo Gemeinsamkeiten und wo Unterschiede sind. «Diese Erkenntnisse sind für die politischen Entscheidungsträger und städtischen Verantwortlichen von entscheidender Bedeutung. Damit können sie die Städte wildtierfreundlich gestalten und geeignete Massnahmen ergreifen, um die Biodiversität zu fördern», betont Madeleine Geiger.

Das Projekt StadtWildTiere
Mit dem Projekt StadtWildTiere möchten die Initiant:innen Wildtiere im Siedlungsgebiet sichtbar und erlebbar machen. Alle Interessierten können dabei mithelfen und Beobachtungen aller Arten in städtischen und ländlichen Gebieten auf der Plattform stadtwildtiere.ch melden. Die Ziele des Projekts sind, die Bevölkerung für die Vielfalt der Wildtiere zu sensibilisieren und mit ihr gemeinsam die Wildtiere zu erforschen und die noch immer grossen Wissenslücken zu schliessen. Die aus den Resultaten erhaltenen Erkenntnisse helfen schliesslich, die Wildtiere im Siedlungsgebiet besser schützen und fördern zu können.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte Kommentar eintragen
Bitte geben Sie ihren Namen hier ein

Newsletter Anmeldung

Erhalten Sie die neusten Jobs und News.

Dank Ihrer Hilfe können wir spannende Artikel aufbereiten, den Veranstaltungskalender pflegen und die Job-Platform betreuen.

TOP-NEWS