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Kampagne Natura Pura – für einen Tourismus mit Zukunft

Die Berge sind ein Kapital, das es zu schützen gilt. Nicht nur aus wirtschaftlichen oder Gründen des Naturschutzes, sondern auch weil sie ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Identität sind. Um den Dialog rund um die Gestaltung nachhaltiger Tourismusangebote in den Alpen zu fördern, lancieren heute fünf Naturschutzorganisationen die Kampagne Natura Pura.

Die Umweltorganisationen Pro Natura, Mountain Wilderness Schweiz, DarkSky Switzerland, Naturfreunde Schweiz und die Stiftung Landschaftsschutz haben die Kampagne Natura Pura lanciert. Ausgangspunkt der Kampagne ist die Feststellung, dass die Berge in den letzten Jahren zunehmend für kommerzielle, nicht nachhaltige oder gar schädliche Aktivitäten genutzt werden.

Ziel der Kampagne ist es daher, den Wissensaustausch zwischen der Tourismusbranche und den Naturschutzorganisationen zu fördern. Dadurch sollen die Anbieter:innen touristischer Angebote mit konstruktiven und konkreten Grundlagen, wie beispielsweise einer Reihe von Best-Practice-Beispielen, unterstützt werden. Denn: Nur ein vertieftes Verständnis des Ökosystems Berg ermöglicht es, nachhaltige und qualitativ hochwertige touristische Angebote zu entwickeln und gleichzeitig Konflikten im Bereich Naturschutz und Umweltrecht vorzubeugen.

Drei Themenfelder stehen im Fokus

Die Kampagne konzentriert sich auf zwei Problemfelder. Zum einen geht es um temporäre oder permanente Bauten oder Inszenierungen in der Landschaft ausserhalb der Bauzonen, die zu einer Beeinträchtigung des Erlebniswertes der Bergwelt oder ihrer Lebensräume führen. Andererseits handelt es sich um Bauten oder Inszenierungen mit kommerziellen Absichten, die eine Marke, ein Produkt oder eine Dienstleistung bekannt machen sollen. Diese beiden Problemkreise werden im Rahmen der Kampagne Natura Pura in drei thematische Kategorien eingeteilt:

  1. Möblierung: In der urbanisierten Welt sind Naturräume nicht nur für Pflanzen und Tiere wichtig, sondern dienen auch dem Menschen als Erholungsraum und fördern unsere Gesundheit. Die Berge dienen als Rückzugsort aus einer reizüberfluteten und digitalisierten Welt. Leider werden die Berge immer öfter mit Schildern, Zapfsäulen oder Stelen «möbliert», um für eine bestimmte Marke zu werben. Derartige Bauten haben zur Folge, dass die Berge als Naturraum verloren gehen – und deshalb gehören sie auch nicht in die Bergwelt!
  2. Lichtemissionen: Bei klarem Himmel sind in den Höhen mindestens 20-mal mehr Sterne zu sehen als in den lichtdurchfluteten Siedlungen im Tal. Leider sind auch die Berge immer mehr von Lichtverschmutzung betroffen und der natürliche Zauber und die Ruhe gehen verloren. Doch genau das ist es, was Erholungssuchende schätzen. Die UNESCO und DarkSky bieten verschiedene Zertifikate für dunkle Gebiete weltweit an, die für die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung und für den Tourismus interessant sind. Lesen Sie mehr dazu im Whitepaper der Kampagne Natura Pura.
  3. Overtourism: Marketing- und Werbemassnahmen wie Gipfelchallenges oder auch Influencer-Marketing können kurzfristig zu einem deutlichen Anstieg der Besucherzahlen in bestimmten Gebieten führen. Diese sind schwer zu lenken und haben verschiedene negative Auswirkungen. Freilaufende Hunde und Verkehr stören Wildtiere, Feuer haben negative Auswirkungen auf Bodenlebewesen und auch die Hinterlassenschaften der Besucher:innen wie Fäkalien und Müll schädigen die Natur. Die Kampagne bietet Good-Practice-Beispiele und Hilfestellungen für Gebiete, die von Overtourism betroffen sind.

Für die Bewahrung der Bergwelt

In diesem Sinne möchte die Kampagne Natura Pura einen möglichst breiten und konstruktiven Dialog ermöglichen. Der Tourismusbranche wird ein Grundlagenpapier sowie die Teilnahme an einem Webinar angeboten. Denn es geht um das langfristige Wohl der Bergwelt, die Touristen in die Berge lockt. Für ein Tourismus mit Zukunft, damit für alle etwas da ist.

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