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Gemeinsam den grossen Vogelzug beobachten

In diesen Wochen findet der Zug von Milliarden von Vögeln statt. Am Wochenende vom 1. und 2. Oktober erhalten Interessierte unter fachkundiger Leitung von BirdLife-Sektionen an über 50 Standorten in der Schweiz Einblick in das faszinierende Naturwunder.

Der Vogelzug hat schon im Sommer begonnen. Zu den ersten Arten, die unser Land verlassen, gehören die Mauersegler, der Kuckuck oder auch der Schwarzmilan. Aktuell sind es gerade viele Kleinvögel wie Finken oder Drosseln, die in Schwärmen unser Land überfliegen. Noch bis vor wenigen Jahren zählten auch die Stare zu den Arten, die sich ab September wieder auf die Reise gegen Süden aufgemacht haben. Viele von ihnen tun es immer noch – allerdings haben sie im Zuge der stetig milderen Winter ihre Routen gekürzt; einige bleiben gar über Winter in ihrem Brutgebiet, hier bei uns in der Schweiz.

Beobachtungsstände in rund 45 Ländern 

Mit den internationalen Zugvogeltagen EuroBirdwatch will BirdLife International auf den von der breiten Wahrnehmung meist beinahe unbemerkten Vogelzug und die Bedürfnisse und Nöte der Vögel aufmerksam machen. In rund 45 Ländern veranstalten die BirdLife-Partner am Wochenende vom 1. und 2. Oktober 2022 hunderte Veranstaltungen und Beobachtungsstände. An letzteren werden die durchziehenden Vögel auch bestimmt und gezählt. In der Schweiz stehen rund 50 solche Beobachtungsstände dem breiten Publikum offen; organisiert werden sie von den lokalen BirdLife-Sektionen. Die Vogelbeobachtung ist für viele Menschen ein eindrückliches und unvergessliches Erlebnis, das helfen kann, Zusammenhänge zu verstehen.

Verschiebungen ganzer Artenvorkommen  

Anpassungen an die sich rasch ändernden Bedingungen sind auch bei vielen Vogelarten zu beobachten. Die Mönchsgrasmücken ziehen heute statt nach Spanien oder Nordafrika nach Grossbritannien, wo eine erfolgreiche Überwinterung dank des immer milderen Klimas möglich ist. Wärmeangepasste Arten wie der Bienenfresser oder der Wiedehopf breiten sich mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 20 Kilometern pro Jahr immer weiter nach Norden aus. Dabei vergrössert sich nicht zwangsläufig das Verbreitungsgebiet. Inwiefern Trockenheit im Süden und Osten ein Ausweichen notwendig macht, wird sich in den kommenden Jahrzehnten zeigen. Sicher ist, dass es langfristig zu massiven Veränderungen der Verbreitungsgebiete aller Arten kommen wird. Viele Arten werden dabei einstige Lebensräume verlieren. 

Die Klimaveränderung betrifft derzeit bereits ein Drittel der weltweit bedrohten Arten. Eine Literaturstudie von BirdLife International zeigt, dass knapp ein Viertel von 570 untersuchten. Vogelarten negativ und nur 13 Prozent positiv vom Klimawandel beeinflusst werden.  

Alle BirdLife-Beobachtungspunkte in der Schweiz finden sie hier: www.birdlife.ch/birdwatch 

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