StartNewsWasserknappheit gefährdet Kulturlandschaften

Wasserknappheit gefährdet Kulturlandschaften

Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) ist besorgt, dass die Vielfalt der Landschaften durch zunehmende Hitzeperioden abnimmt. Sechs Landschaftstypen sind besonders vom Wasser abhängig. Sie sind durch Trockenstresssituationen in ihrer Existenz besonders bedroht.

Kulturlandschaften sind dauerhaft vom Menschen geprägte Landschaften, die den Wandel der menschlichen Gesellschaft und Besiedlung im Laufe der Zeit unter dem Einfluss der natürlichen Umweltfaktoren und der sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Kräfte veranschaulichen. Die eigentlichen Naturlandschaften hingegen sind in der Schweiz bis auf wenige vorbehaltene Räume, namentlich im Hochgebirge, reduziert. Dies berichtet die SL in einer Medienmitteilung.

Der 2014 von der SL entwickelte Katalog der Kulturlandschaften der Schweiz weist insgesamt 39 verschiedene Typen, darunter auch Siedlungslandschaften, auf. Diese hohe Vielfalt ist zunehmend durch die Klimaerhitzung gefährdet. So verschärft sich vor allem die Situation der besonders schutzwürdigen und daher gefährdeten Kulturlandschaftstypen der Schweiz. Die besondere Schutzwürdigkeit ergibt sich aus der relativen Intaktheit und der Seltenheit des aktuellen Vorkommens. Von den 11 besonders schutzwürdigen Kulturlandschaften sind 6 unmittelbar von hydrologischen Verhältnissen abhängig.

Lange Trockenheitsperioden und Überhitzungen des Bodens führen zu Veränderungen von Flora und Fauna und damit auch zu Einschränkungen der landwirtschaftlichen Nutzung. Davon sind folgende Kulturlandschaften betroffen: Wildheulandschaften (Nutzungsaufgaben aufgrund mangelnder Vegetationsentwicklung), Moorlandschaften (Austrocknungsgefahr), Kleingewässerlandschaften mit Industrievergangenheit (Verringerung der Wassermengen), Wiesenwässerungslandschaften und Hangberieselungslandschaften (Verunmöglichung der traditionellen Bewässerung infolge geringer Wassermengen in den Wasserkanälen) sowie Alleenlandschaften (Absterben der Strassenbäume).

Diese besonders schutzwürdigen Kulturlandschaftstypen benötigen gezielte Massnahmen im hydrologischen Bereich, zum Beispiel durch Wasserrückhaltung und -speicherung. Solche Massnahmen sind bereits unter dem Begriff «Schwammstadt» bekannt, nun braucht es aber auch Massnahmen für «Schwammlandschaften». Ansonsten droht ein Verlust kultureller Vielfalt.

2 Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte Kommentar eintragen
Bitte geben Sie ihren Namen hier ein

Newsletter Anmeldung

Erhalten Sie die neusten Jobs und News.

Dank Ihrer Hilfe können wir spannende Artikel aufbereiten, den Veranstaltungskalender pflegen und die Job-Platform betreuen.

TOP-NEWS