StartNewsNaturSeltene Meise: Bruterfolg dank Totholzförderung

Seltene Meise: Bruterfolg dank Totholzförderung

Totholzstämme an lebende Bäume zu binden klingt erstmal bizarr, bietet aber neue Nistmöglichkeiten für seltene Vogelarten wie die Weidenmeise. Mittlerweile zeigt sich der Erfolg: Zwei Jahre nach Beginn des Experiments konnte der VVS/Birdlife Solothurn ein brütendes Weidenmeisen-Paar nachweisen.

Die Weidenmeise (Poecile montanus rhenanusund P. m. salicarius) ist nicht die farbigste, wohl aber die seltenste Meise der Schweiz. Ursprünglich ist sie eine Bewohnerin von weichholzreichen Auenwäldern und Moorgebieten. Als eine der wenigen Meisen zimmert sie ihre Bruthöhlen selber. Dazu benötigt sie morsches Holz. Nistkästen und auch bestehende Naturhöhlen werden kaum je benutzt. Mit Vorliebe werden dünne, stehende Stämme für den Nestbau ausgewählt. Solche Baumstämme, die bis zum vollständigen Zerfall sich selbst überlassen werden, sind jedoch vielerorts selten.

Totholz ist wichtig für diverse Vögel und Insekten.
Der «künstliche» Totholzbaum: Ein liegender toter Stamm wurde an einen lebenden Baum gebunden. Zu sehen ist auch die Bruthöhle des Weidenmeisen-Paars. © VVS/BirdLife Solothurn

Neun junge Weidenmeisen dank Totholzbaum

Im Rahmen eines Projektes von VVS/BirdLife Solothurn und in Zusammenarbeit mit den lokalen Revierförstern wurde ein neuer Ansatz zur Förderung der Weidenmeise getestet: Bereits liegende und weitgehend verrottete Totholzstücke wurden von den lokalen Natur- und Vogelschutzvereinen an lebenden Bäumen festgebunden. Auf diese Weise konnte die Menge an geeigneten Nistmöglichkeiten auf ganz einfache Weise erhöht werden. Und siehe da – zwei Jahre nach der Umsetzung hat es geklappt: Ein Weidenmeisen-Paar hat diesen Frühling in Zuchwil in einem nur 10 cm dicken Totholzstück ganze neun Junge erfolgreich aufgezogen!

Nest in Höhle im Totholz.
Dank Endoskop zu sehen: Das Weidenmeisen- Gelege in der selber gezimmerten Höhle © VVS/BirdLife Solothurn

Das Aufstellen und Festbinden von Totholz in geeigneten Wäldern ist offensichtlich eine effektive Förderungsmassnahme für die Weidenmeise! Eine alternative Massnahme besteht darin, Jungbäumen auf Brusthöhe zu kappen und sie bis zu deren Verfall stehenzulassen.

Mehr Informationen finden Sie bei BirdLife Solothurn.

1 Kommentar

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte Kommentar eintragen
Bitte geben Sie ihren Namen hier ein

Newsletter Anmeldung

Erhalten Sie die neusten Jobs und News.

Dank Ihrer Hilfe können wir spannende Artikel aufbereiten, den Veranstaltungskalender pflegen und die Job-Platform betreuen.

TOP-NEWS