Auch wenn der Sommer noch im Gange ist – für viele Vögel hat der Zug in die afrikanischen Winterquartiere bereits begonnen. Unter ihnen befindet sich auch der in Berggebieten brütende Steinschmätzer. Auf seiner 4500 Kilometer langen Reise, die rund 30 Tage dauert, kann der kleine Vogel auf eine Höhe von über 5000 Meter aufsteigen. Dies zeigt eine neue Studie der Vogelwarte.
Eine wichtige Grundlage für den Schutz und den Erhalt von Zugvögeln sind Kenntnisse darüber, wo sich die Vögel im Laufe des Jahres aufhalten, berichtet die Vogelwarte in einer Medienmitteilung. Dank neuartigen Geolokatoren, die den Luftdruck messen, erfuhren Forschende bei Untersuchungen zum Steinschmätzer nun mehr zu dessen Zugverhalten und den von ihm genutzten Rastgebieten. Auch zur Anpassungsfähigkeit dieses Bergvogels an das Hochgebirge enthüllten die Aufzeichnungsgeräte Erstaunliches.
Geolokatoren wiegen kaum mehr als ein Gramm und eröffnen daher neue Möglichkeiten, um den Lebenszyklus von «Leichtgewichten» unter den Vögeln wie dem Steinschmätzer zu erforschen. Auf ihrem Weg in die Sahelzone Afrikas legen Steinschmätzer offensichtlich kurze Zwischenstopps auf den Mittelmeerinseln und eine längere Rast zum «Auftanken» in den Höhen des Atlasgebirges ein. Unterwegs sind sie hauptsächlich nachts und in Höhenlagen, die zwischen 2000 und 4000 Metern schwanken. Das festgestellte Maximum der Flughöhe lag bei 5150 Metern: eine reife Leistung für einen nur 25 Gramm schweren Vogel.
Ausserdem deckte die Untersuchung der lokalen Bewegungen im Brutgebiet ein unerwartetes Verhalten auf: Um bei der Rückkehr im Frühling mit den schwierigen Bedingungen im Hochgebirge zurechtzukommen, fliegen Steinschmätzer bei Schneefällen tagsüber zur Nahrungssuche ins Tal und anschliessend wieder zurück ins Gebirge.
Die gesamte Studie finden Sie hier.