Freitag, der 13. Mai: Heute ist der Swiss Overshoot Day. Wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden wie die Menschen in der Schweiz, wäre heute der Earth Overshoot Day. Das bedeutet, dass die Schweizerinnen und Schweizer vom 1. Januar bis heute pro Person im Durchschnitt so viel von der Natur verbraucht haben, wie der Planet im ganzen Jahr erneuert.
Wenn alle so leben würden wie die Menschen in der Schweiz, bräuchte man 2,8 Erden, um alle zu versorgen. Allerdings verfügt die Schweiz pro Person über weniger biologische Ressourcen als die Welt insgesamt; es bräuchte daher 4,4 Schweizen, um den Bedarf der Schweizer Bevölkerung zu decken.
Nahrungsmittelkonsum allein bedarf der Kapazität von mehr als einer ganzen Schweiz, schreibt www.overshootday.org. Nur ein Drittel der Schweizer Lebensmittel wird von der Schweizer Biokapazität zur Verfügung gestellt. Der Rest wird importiert. Auch für die Mobilität wird mehr als die Biokapazität einer ganzen Schweiz benötigt. 77% des biologischen Ressourcenbedarfs der Schweizerinnen und Schweizer stammen aus dem Ausland. Das Wohnen benötigt etwa 1/6 des gesamten Bedarfs und trägt damit wesentlich zum Gesamtressourcenbedarf der Schweiz bei.
«Es ist unklar, ob die Schweiz entschlossen genug ist, sich angemessen auf die absehbare Zukunft des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vorzubereiten, insbesondere nachdem das Stimmvolk das CO2-Gesetz vor einem Jahr abgelehnt hatte», sagte Mathis Wackernagel, Präsident von Global Footprint Network. «Zwar gibt es in der Schweiz einige gute Ansätze wie die energieeffizienten Häuser oder die Nutzung von Strom aus Wasserkraft, aber insgesamt ist das Land noch weit davon entfernt, auch nur marginal ressourcensicher zu werden.»
Die Unsicherheit der Ressourcen in unserem Land zu ignorieren, stellt ein massives, strukturelles Risiko dar. «Für die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft braucht es neue Lösungen, gerade im Gebäudesektor, der Bau- und Wertstoffindustrie, der Mobilität und der Landwirtschaft. KMUs leisten dazu mit ihren Klimaschutz-Projekten einen wichtigen Beitrag. Ihre Innovationen werden von unseren Partnerfirmen unterstützt, durch sie und weitere Grossunternehmen selbst eingesetzt und skaliert. Damit leisten die KMUs direkt und indirekt einen wichtigen Beitrag an die Netto-Null-Klimaziele der Schweiz und Liechtensteins und stärken gleichzeitig unseren Wirtschaftsstandort», erläutert Thomas Hügli von der Klimastiftung Schweiz.
Mehr Informationen: overshootday.org/schweiz