Obwohl die anfangs Winter angekündigte Strommangellage nun doch nicht eingetreten ist, stehen weitere Abstriche beim Natur- und Landschaftsschutz in Aussicht. Umweltverbände plädieren an das Parlament, in der anstehenden Frühjahrssession zum dringend nötigen Augenmass zurückzufinden. Pro Natura zeigt, wie eine naturverträgliche Energiewende gelingen kann.
Wissenschaftler:innen aus dem In- und Ausland fordern einen Förderstopp für neue Kleinwasserkraftwerke und den Rückbau bestehender Anlagen. Der Verband Swiss Small Hydro will hingegen mit Hilfe einer Volksinitiative den Bau neuer Kleinwasserkraftwerke erleichtern. Aqua Viva zeigt sich empört.
Gemeinsam mit Partnerorganisationen aus der ganzen Schweiz möchte sich der Verein CHWolf gegen das revidierte Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel wehren. Deshalb haben sie das Referendum «Nein zum erneut missratenen Jagdgesetz» ergriffen.
Am Schweizer Ernährungssystemgipfel wurde ein wissenschaftlicher Leitfaden für ein nachhaltiges Ernährungssystem, sowie Empfehlungen des ersten Bürger:innenrats für Ernährungspolitik, offiziell der Politik übergeben. Darin fordern über 40 Wissenschaftler:innen dringend nötige Massnahmen für die Ernährungssicherheit des Landes. Unter anderem eine CO2-Abgabe auf Nahrungsmittel.
Public Eye untersuchte die in den letzten drei Krisenjahren verbuchten Rekordgewinne von Schweizer Rohstoffhändler wie Glencore und Cargill. Dank dieser trägt der Rohstoffsektor inzwischen beinahe so stark zum Schweizer Bruttoinlandprodukt bei wie der Finanzsektor. Im Gegensatz zu diesem wacht aber immer noch keine Aufsichtsbehörde über die skandalträchtige Boom-Branche.
Die Energiekommission des Nationalrates entschied sich für das Aufrechterhalten des Schutzes bestehender Biotope von nationaler Bedeutung und fordert eine Solarpflicht für alle Neubauten. Die Umweltallianz begrüsst dies, zeigt sich jedoch besorgt über den geplanten Freipass für Windkraftanlagen in Waldgebieten. Auch die Energiestiftung Schweiz spricht einen fehlenden Punk der Beschlüsse an.
Heute reicht die SVP ihr Referendum zum Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative ein. Damit stellt sie sich als einzige Partei quer zu den Verpflichtungen und Interessen der Schweiz. Vertreter:innen aus FDP, Mitte, EVP, GLP, SP und den Grünen stehen gemeinsam mit dem Verein Klimaschutz Schweiz hinter dem wichtigen Gesetz.
Die Umweltverbände Pro Natura, WWF Schweiz, BirdLife Schweiz und Gruppe Wolf Schweiz verzichten auf ein Referendum gegen das revidierte Jagdgesetz. Zwar verpasste das Parlament die Chance, ein Gesetz zu verabschieden, dass die Herausforderungen der Land- und Alpwirtschaft effektiver angegangen hätte. Die Koexistenz mit dem Wolf kann aber auch auf Grundlage des nun vorliegenden Gesetzes gelingen – wofür sich die Umweltverbände gezielt einsetzen.