Der 1. August steht vor der Tür, das Feuerwerk in den Läden liegt bereit. Neben verängstigen Tieren gibt es auch aus Umweltsicht gute Gründe aufs Knallen zu verzichten. Wir zeigen einige nachhaltige(re) Alternativen zu den klassischen Raketen und Vulkanen.
Bald ist es wieder so weit: Menschen pilgern zur Rütliwiese, der Raclette-Verkauf befindet sich in einem saisonalen Hoch, die Schweiz wird ein Jahr älter. Kurz: Der 1. August steht an. Das heisst, ab dem Eindunkeln wird geknallt, geböllert und gefeuert. Da dieser Sommer im Vergleich mit den letzten Jahren eher nass war, gibt es dieses Jahr kein grossflächiges Feuerverbot. Entsprechende Mengen an Feuerwerk werden erwartet. Dies ängstigt nicht nur diverse Tiere (naturschutz.ch berichtete) auch für die Umwelt ist das traditionelle 1. August Feuerwerk alles andere als unproblematisch. Es gibt jedoch Alternativen zum Feuerwerk. Wieso also den Nationalfeiertag nicht nachhaltig(er) gestalten?
Von aussen schön, von innen weniger
Feuerwerk erfreut zwar die Augen, doch für die Lunge ist der daraus entstehende Feinstaub durchaus problematisch. Laut BAFU entstehen in der Schweiz jährlich 200 bis 400 Tonnen Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerk. Rund 1 bis 2 Prozent der jährlichen Feinstaubemissionen können darauf zurückgeführt werden. Je nach Wetterlage kann am 1. August der festgelegte Tagesmittelgrenzwert von Feinstaub (PM10) überschritten werden. Dieser Wert darf höchstens dreimal pro Jahr überschritten werden. Sobald es regnet, gelangt dieser Feinstaub dann auch in die Böden und Gewässer.
Feuerwerkskörper beinhalten zudem Schwermetalle, die die Umwelt belasten. Zusätzlich fallen mehrere Tonnen Abfall aus Holz, Karton und Kunststoff an, die meist irgendwo in der Natur liegen bleiben. Auch CO2 wird beim Verbrennen von Feuerwerk freigesetzt; in der Schweiz laut SRF knappe 80 Tonnen pro Jahr. Diese Zahl beinhaltet übrigens lediglich die Emissionen die beim Abbrennen entstehen, nicht jedoch was bei der Produktion und beim Import ausgestossen wird.
Höhenfeuer
Neben den klassischen Feuerwerksartikeln wie Raketen und Vulkane sind leider auch Höhenfeuer ein Problem, gerade für Wildtiere. Denn Tiere wie Igel, Salamander oder Kröten verkriechen sich in den Holzhaufen die oft schon Tage vor dem Nationalfeiertag aufgeschichtet werden. Ist das Feuer einmal entzündet, verenden die Tiere meist Elend, da sie aufgrund der Menschenansammlung rund um das Feuer nicht fliehen können. Die gute Nachricht ist jedoch, dass man dieses Problem relativ einfach lösen kann:
- Holzhaufen erst am Tag des Abbrennens errichten. Nachtaktive Tiere haben dann keine Möglichkeit, sich dort einzunisten.
- Alternativ den Holzhaufen vor dem Anzünden umschichten, um den Tieren die Möglichkeit zur Flucht zu geben.
- Einen geschlossenen Schutzzaun von 30-40 Zentimeter Höhe um den aufgeschichteten Haufen errichten und erst kurz vor dem Anzünden entfernen.
Feiern ohne Feuerwerk
Wer nicht auf Feuer und Licht verzichten möchte, kann statt auf Feuerwerk, Vulkane oder Wunderkerzen beispielsweise auf Schwedenfeuer oder Fackeln setzen. Diese setzen zwar immer noch CO2 und Feinstaub frei, jedoch deutlich weniger als beim klassischen Feuerwerk. Zudem entsteht weniger bis kein Müll. Fackeln kann man auch selber basteln, das sorgt dann auch gleich für eine gemeinsame Abendbeschäftigung. Wer mit vielen Leuten feiert kann einen eigenen Laternenumzug organisieren. Auch Solar Lampions oder Lichterketten können im Garten für schöne Stimmung sorgen.
Übrigens kann man auch bei der Menuauswahl optimieren: Regionales und saisonales Gemüse für den Grill, Käse vom Bauern aus dem Dorf oder für einmal die vegetarische Cervelat probieren — die Optionen sind grenzenlos!
Wir wünschen einen schönen 1. August!