In der Schweiz sind 445’680 Hektar Fruchtfolgeflächen (FFF) gesichert. Dabei handelt es sich um diejenigen Böden mit dem höchsten landwirtschaftlichen Ertragspotenzial. Sie sollen die Selbstversorgung bei schweren Mangellagen sicherstellen. Laut der ersten FFF-Statistik des Bundes erfüllt die Schweiz damit den vorgegebenen Mindestumfang, doch die FFF stehen unter Druck.
Mindestens 438’460 Hektar Fruchtfolgeflächen (FFF) muss die Schweiz gemäss dem Sachplan FFF sichern. Die erste Erhebung des Bundes zeigt, dass dieser Umfang leicht übertroffen wird, und zwar um 7’220 Hektar. Demnach sind heute gegen elf Prozent der Landesfläche als FFF gesichert. Gleichwohl stehen die Fruchtfolgeflächen unter Druck. Der Raumbedarf der Gesellschaft nimmt zu. Wohnen, Freizeitaktivitäten, Mobilität und Energiegewinnung haben den Verbrauch von Boden ansteigen lassen. Besonders davon betroffen waren die Landwirtschaftsflächen und damit zuweilen auch die FFF.
Der Druck auf die Fruchtfolgeflächen könnte sich angesichts des Wachstums von Bevölkerung und Wirtschaft und angesichts der Bedürfnisse der Gesellschaft in Zukunft verschärfen. Daher müssen der Bund und die Kantone dafür sorgen, die FFF gemäss Sachplan langfristig zu erhalten. Wenn FFF anderweitig beansprucht werden, sollten sie soweit möglich kompensiert werden. Bei Bundesvorhaben sieht der Sachplan FFF vor, dass sämtliche beanspruchten Fruchtfolgeflächen vollständig zu kompensieren sind.
Erster nationaler Überblick
Die vorliegende erste Ausgabe der FFF-Statistik ist Teil des 2020 überarbeiteten Sachplans FFF. Dieser Sachplan ist ein Instrument des Bundes, um landwirtschaftlich wertvolle Böden zu sichern. Damit soll die Schweiz im Fall einer lang anhaltenden schweren Mangellage die Ernährung der Bevölkerung selbst gewährleisten können. Der vorgegebene Mindestumfang der FFF basiert auf einem festgelegten Kalorienbedarf pro Tag und Person.
Die neue Statistik wurde vom Bundesamt für Raumentwicklung zusammen mit den Kantonen sowie den Bundesämtern für Umwelt, für Landwirtschaft und für wirtschaftliche Landesversorgung erstellt. Sie erlaubt erstmals einen schweizweiten Überblick über die gesicherten Fruchtfolgeflächen FFF in den Kantonen. Gesichert heisst: Die Flächen können, aber müssen nicht bereits für den Ackerbau genutzt werden. Sie müssen aber schnell für den Anbau bereitstehen und innert eines Jahres Ertrag abwerfen. Die gesicherten FFF können also nicht überbaut oder versiegelt werden. Mit der zweiten Ausgabe der Statistik im Jahr 2027 werden weitergehende vergleichende Analysen möglich sein.
Was sind Fruchtfolgeflächen (FFF)?
FFF sind diejenigen Ackerflächen mit dem höchsten Ertragspotenzial und der höchsten Ertragssicherheit. Laut der Statistik machen sie heute knapp 31 Prozent der gesamten Landwirtschaftsfläche der Schweiz aus. Die Sicherung dieser Flächen ist Sache der Kantone. Der Sachplan FFF gibt ihnen das jeweilige Kontingent vor. Dabei werden die unterschiedlichen topographischen und klimatischen Verhältnisse in den Kantonen berücksichtigt. Die Rahmenbedingungen zur Festlegung von FFF unterscheiden sich daher von Kanton zu Kanton. Folglich haben nicht alle gesicherten Flächen dieselbe Bodenqualität. Weiter bestehen kantonale Unterschiede bei der Erfassung der FFF und der Datenqualität.
Der vorgegebene schweizweite Mindestumfang von 438’460 Hektar FFF ist berechnet nach einem Kalorienbedarf von 2’340 kcal pro Tag und Person. Dieser Bedarf soll im Falle einer schweren Mangellage durch vier Kulturen gedeckt werden: Kartoffeln, Getreide, Raps und Zuckerrüben. Laut dem Sachplan FFF ist die Schweiz das einzige Land, das ihre Fruchtfolgeflächen sichert.
Weitere Informationen:
Wer glaubt denn noch an den Samichlaus?
Schon 1992, beim ersten «Sachplan FFF», bestanden erhebliche Zweifel, ob die Kantone noch über die festgelegten 450’000 ha an Fruchtfolgeflächen verfügten. In der Zwischenzeit, immerhin 30 Jahre!, gingen jede Sekunde 1 m2 Kulturland verloren, insbesondere waren das die guten Bodenqualitäten.
Schaut man sich die kantonalen Daten genauer an, dann wimmelt es da von Schummeleien. Mindere Bodenqualitäten werden plötzlich als FFF gewertet (es besteht immer noch keine national gültige Methode für Erfassung und Bewertung) und zweifelhafte Kompensationen sollen Defizite decken.
Und noch etwas: Seit 1992 hat die Bevölkerung um einen Drittel zugenommen. Es ist nicht ersichtlich, wie auf derselben Fläche – wenn sie denn noch existierte, in Zeiten gestörter Zufuhr plötzlich ein Drittel mehr Nahrungsmittel produziert werden könnte. … die wundersame Vermehrung der natürlichen Lebensgrundlagen?
Vielleicht muss man doch wieder an den Samichlaus glauben!
Herr Scheibler, an diesen Schummeleien bei genauerer Betrachtung von kantonalen Daten wäre ich sehr interessiert. Bitte senden Sie mir Ihre Erkenntnisse zu. Mir ist bewusst, dass der Sachplan FFF auf alten Schätzungen beruht und dass durch die Kartierung im Massstab 1:5000 FFF entdeckt werden können, wo vorher keine waren und Flächen aus dem FFF-Kataster fallen können, wo sie im Sachplan noch drin waren. Es gibt da wohl diverse Stellen, wo Schabernack betrieben werden kann. Beste Grüsse, Jonas Mum, fff-schabernack.calculus131@8shield.net