Der Trägerverein der Biodiversitätsinitiative begrüsst, dass die Umweltkommission des Nationalrats dem Nationalrat das Festhalten an der Revision des Natur- und Heimatschutzgesetzes empfiehlt. Ein indirekter Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative soll ermöglichen, dass die Schweiz rasch dringend nötige Fortschritte für den Schutz und die Förderung der Biodiversität erzielt. Es geht um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.
Im Juni 2023 erteilte der Ständerat der NHG-Revision als Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative eine Absage (naturschutz.ch berichtete). Nun teilt die Umweltkommission des Nationalrats (UREK-N) in einer Medienmitteilung mit, dass sie am indirekten Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative weiterhin festhalte. Damit bestätigt sie den Handlungsbedarf und ist überzeugt, dass rasch gehandelt werden muss, um den Verlust der Biodiversität in der Schweiz zu bremsen.
Für einen indirekten Gegenvorschlag
Der Trägerverein der Biodiversitätsinitiative begrüsst in einer Stellungnahme nach wie vor die Verabschiedung eines wirksamen Gegenvorschlags durch das Parlament und damit die rasche Sicherung unserer Lebensgrundlagen. Ein weiteres Zuwarten könne sich die Schweiz nicht leisten. Der Trägerverein wird einen neuen Vorschlag prüfen, sobald er vorliegt. Sollte kein akzeptabler Gegenvorschlag zustandekommen, führt der Trägerverein einen engagierten Abstimmungskampf für die Biodiversitätsinitiative. Dabei kann er auf viel Rückhalt in der Bevölkerung zählen. Das zeigt etwa die breite Unterstützung für den Appell Biodiversität, den innerhalb von nur 8 Wochen über 43’000 Personen unterschrieben haben (Petition 23.2024 Biodiversitätskrise: Jetzt handeln statt zuwarten!).
Für die Sicherung unserer Lebensgrundlage
Auch Raffael Ayé, Geschäftsführer BirdLife Schweiz und Sarah Pearson Perret, Directrice romande von Pro Natura sind für rasche, wirksame Massnahmen, um unsere Lebensgrundlage zu erhalten:
«Mehr als ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten in der Schweiz sind gefährdet und stehen auf der Roten Liste. Der aktuelle Biodiversitätsschutz genügt bei weitem nicht, um das Artensterben zu stoppen. Der Gegenvorschlag soll zu einer raschen Sicherung unserer bedrohten Lebensgrundlagen beitragen. Es ist darum wichtig, dass der Nationalrat an dieser Vorlage festhält.»
Raffael Ayé, Geschäftsführer BirdLife Schweiz
«Die Natur erbringt unverzichtbare Leistungen wie Bestäubung und Bodenfruchtbarkeit, ohne die wir nicht leben können. Der Bundesrat beziffert den Gegenwert dieser Ökosystemleistungen auf 14 bis 16 Milliarden Franken pro Jahr*. Diese zu erhalten, kostet uns wenig. Einen weiteren Rückgang der Biodiversität können wir uns hingegen nicht leisten. Zum Schutz unserer Lebensgrundlagen und jener der kommenden Generationen brauchen wir rasche, wirksame Massnahmen.»
Sarah Pearson Perret, Directrice romande von Pro Natura
* Erläuterungen Bundesrat vom 4.3.2022: Seite 10 unten mit Fussnote 19