Christine Dobler Gross ist begeisterte Naturgärtnerin. In ihrem Garten in Zürich hat es nicht nur Platz für viele verschiedene Pflanzen, sondern auch für Wildbienen, Glühwürmchen und andere Tiere. Sie ist Präsidentin des Vereins Natur im Siedlungsraum NimS. Im Blog «Hotspot Naturgarten» schreibt sie regelmässig über Beobachtungen aus ihrem Naturgarten.
Zurzeit liest man viele Berichte in Zeitungen, Gartenfachschriften, Newslettern von Gartenzentren, auf homepages von Fachstellen und Gemeinden usw., wie man seinen Garten wintertauglich machen soll. Es ist erfreulich, dass ein neues Bewusstsein in diesen Empfehlungen zum Ausdruck kommt: überall findet man nun Aufrufe, naturverträglich einzuwintern: nicht alles abräumen, das Laub verwerten oder in den Beeten und unter Hecken lassen, Kleinstrukturen als Unterschlupf bauen mit anfallendem Schnitt- und Totholz usw.
Text und Bilder von Christine Dobler Gross, Bloggerin «Hotspot Naturgarten»
Das Wissen, wie man naturnahe einwintert und warum man es tun soll, ist da und wird breit gestreut. Was dann aber effektiv abgeht in den Gärten, ist eine andere Geschichte. Besonders Unterhaltsfirmen, welche Umschwung «pflegen», scheinen resistent zu sein gegen alle diese Empfehlungen. Kann man die Ausführenden belangen? Jein, ihre Auftraggeber sind in der Pflicht! Es scheint jedoch, dass deren Qualitätskriterien Tempo und Sauberkeit sind. Dazu tragen auch immer mehr maschinenbetriebene Geräte bei, welche bis in die hintersten Ecken des Gartens effizient Ordnung und allem Lebendigen den Garaus und einen nervigen Krach machen. Und obwohl längst bekannt ist, wie schädlich gewisse Geräte für Mensch, Tier und Umwelt sind: für sie gelten nach wie vor keine Beschränkungen, für sie wird wacker Werbung gemacht: mit diesem Rohr bist du ein Mann, Mann…..
Ein Grund zur Hoffnung hingegen ist, wie in den städtischen Grünflächen den Aspekten der Naturförderung von Jahr zu Jahr mehr Rechnung getragen und so die Vorbildfunktion wahrgenommen wird.
Anstatt selber zum x-ten Mal meine Empfehlungen abzugeben, möchte ich zwei Berichte, die es mir besonders angetan haben, vorstellen:
Am 5. Oktober erschien in den Schaffhauser Nachrichten der Bericht «Nützliches Nichtstun» von Barbara Gehring, Erwachsenenbildnerin und Umweltfachfrau: sehr lebendig geschrieben.
Ebenfalls im Oktober schrieb Ingrid Berney, Gärtnerin und Landschaftsarchitektin, den ansprechenden Bericht mit vielen nützlichen Links «Pflanzenstängel, Äste, Laub: Wertvolle Hilfen fürs mollige Einwintern des Gartens».
Ein herzliches Dankeschön euch beiden, dass ich eure sehr anschaulichen Berichte in meinem Blog zeigen darf.
Selber lasse ich gerne ein paar Bilder aus meinem Garten sprechen, welche ich alle Ende Oktober aufgenommen habe. Erstaunlich, wieviel Leben im Garten auch dann noch zu finden ist. Die Tierchen sind noch auf der Suche nach einem Winterplätzlein, unterwegs zur Verpuppung, kurz vor der Eiablage oder was auch immer: sie sollen hier ihre Winterruhe oder ihre letzte Ruhe nach der Eiablage finden.
Ich selber werde im Winter nicht ruhen, sondern mit NimS-Wildbienensand ein neues Sandbeet für bodennistende Wildbienen und Wespen anlegen, darüber werde ich nächstes Mal berichten.
So viele schöne Fotos von Tieren und Pflanzen im Naturgarten und bes. von Insekten habe ich noch nie in einem einzigen Artikel gesehen. Ich werde sie an meine Freunde und Bekannte, sogar an Organisationen, weiterleiten; ich nehme an, das ist nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht.
Ich selbst wohne (zur Miete) in Baden bei Wien an einem kleinen Fluss und versuche im großen zugehörigen Garten zu wirken. Leider gibt es auch hierorts Menschen, die die sog. Ordnung mit Rasenmähertraktor, Laubbläser und vielem anderen schädigenden Werkzeug begrüßen, ganz zu schweigen von Pflanzen, die der Natur kein bisschen gut tun und nur gesetzt werden, um damit zu prahlen oder weil sie schnell wachsen und wenig kosten. Manchmal schauen sie aber sogar schön aus. Ich finde, dass zB eine Pfingstrose nie so wunderbar aussehen kann wie die blühende Kugeldistel auf Ihrem Foto. Danke!!!
Wunderschön diese Insektenbilder! Diese filigranen, zarten Lebewesen in unseren Naturgärten dürfen nicht verschwinden. Wir müssen sie hegen und pflegen. Gärtner mit Laubbläser müssen wir verscheuchen, besonders wenn sie mit den Bläsern in die Gebüsche zielen, damit dort das Laub so schnell wie möglich runtergeholt wird. So gesehen in meiner Nachbarschaft. Nach meinem unzimperlichen Eingreifen zogen die Gärtner von dannen. Ruhe kehrte ein im Quartier und die goldenen Herbstblätter durften in den Sträuchern bleiben….
Es grüsst Dich herzlich
Christine Limburg
Hallo, wie war das «unzimperliche Eingreifen»? Ich würde es auch gerne anwenden, da es erfolgreich war. Liebe Grüße, Hermine Grossinger, Baden bei Wien.
Ich kann mich nur anschliessen: toller, lustvoller und sehr wichtiger Beitrag! Danke dafür!
Ich freue mich sehr darüber, dass auch andere ein Auge für die kleinen Wunder haben. Ich selbst erfreue mich an jedem Zeichen von Leben in meinem Garten und habe in diesem Artikel wieder ein paar wunderbare Dinge dazu gelernt. Sehr gerne leite ich den Link in meinem Umfeld weiter, auch an unsere Gemeinde (Pflege der öffentlichen Grünflächen; hier hat sich erfreulicherweise in den letzten Jahren auch sehr viel Bewusstsein entwickelt!).
Herzliche Grüsse
Gabriele Aebli, Tägerwilen
Vize-Präsidentin WWF Thurgau
Danke vielmals für diesen wunderschönen und SEHR WICHTIGEN Beitrag, liebe Christine!
So viele schöne Fotos von Tieren und Pflanzen im Naturgarten und bes. von Insekten habe ich noch nie in einem einzigen Artikel gesehen. Ich werde sie an meine Freunde und Bekannte, sogar an Organisationen, weiterleiten; ich nehme an, das ist nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht.
Ich selbst wohne (zur Miete) in Baden bei Wien an einem kleinen Fluss und versuche im großen zugehörigen Garten zu wirken. Leider gibt es auch hierorts Menschen, die die sog. Ordnung mit Rasenmähertraktor, Laubbläser und vielem anderen schädigenden Werkzeug begrüßen, ganz zu schweigen von Pflanzen, die der Natur kein bisschen gut tun und nur gesetzt werden, um damit zu prahlen oder weil sie schnell wachsen und wenig kosten. Manchmal schauen sie aber sogar schön aus. Ich finde, dass zB eine Pfingstrose nie so wunderbar aussehen kann wie die blühende Kugeldistel auf Ihrem Foto. Danke!!!
Wie schön in diesen Mikrokosmos schauen zu dürfen! Herzlichen Dank!
Wunderschön diese Insektenbilder! Diese filigranen, zarten Lebewesen in unseren Naturgärten dürfen nicht verschwinden. Wir müssen sie hegen und pflegen. Gärtner mit Laubbläser müssen wir verscheuchen, besonders wenn sie mit den Bläsern in die Gebüsche zielen, damit dort das Laub so schnell wie möglich runtergeholt wird. So gesehen in meiner Nachbarschaft. Nach meinem unzimperlichen Eingreifen zogen die Gärtner von dannen. Ruhe kehrte ein im Quartier und die goldenen Herbstblätter durften in den Sträuchern bleiben….
Es grüsst Dich herzlich
Christine Limburg
Hallo, wie war das «unzimperliche Eingreifen»? Ich würde es auch gerne anwenden, da es erfolgreich war. Liebe Grüße, Hermine Grossinger, Baden bei Wien.
Ich kann mich nur anschliessen: toller, lustvoller und sehr wichtiger Beitrag! Danke dafür!
Ich freue mich sehr darüber, dass auch andere ein Auge für die kleinen Wunder haben. Ich selbst erfreue mich an jedem Zeichen von Leben in meinem Garten und habe in diesem Artikel wieder ein paar wunderbare Dinge dazu gelernt. Sehr gerne leite ich den Link in meinem Umfeld weiter, auch an unsere Gemeinde (Pflege der öffentlichen Grünflächen; hier hat sich erfreulicherweise in den letzten Jahren auch sehr viel Bewusstsein entwickelt!).
Herzliche Grüsse
Gabriele Aebli, Tägerwilen
Vize-Präsidentin WWF Thurgau