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Hilfe für die Hummelkönigin im Frühjahr

Im zeitigen Frühjahr zu beobachten: Grosse, dicke Hummeln am Löcher, Ritzen und Spalten inspizieren. Das sind Königinnen auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz um einen neuen Hummelstaat zu bilden.

Schon früh im Jahr sind die Hummelköniginnen unterwegs und suchen ein Plätzchen um zu nisten. Denn, nicht wie bei Honigbienen, wo immer auch Arbeiterinnen überleben, übersteht bei den Hummeln nur die begattete Jungkönigin den Winter. Nur von ihr allein ist das Schicksal eines neuen Hummelstaates abhängig. Mäuselöcher, Steinspalten, Löcher in Totholz, Bretter und sogar Vogelnester oder Isoliermaterial werden beim Inspektionsflug genau unter die Lupe genommen.

Durch ihren speziellen Flugapparat können Hummeln ihren Körper besonders aufwärmen wobei ihre Behaarung vor Wärmeverlusten schützt. Deshalb sind die pelzigen Bienen generell auch schon bei kühleren Temperaturen zu beobachten. Doch zeitig im Jahr ist das Angebot an Nektar- und Pollen-gebenden Blüten nicht sehr gross. Denn Nektar benötigt sie als Futter und Pollen damit sich ihre Eierstöcke entwickeln. Eine längere Schlechtwetterphase kann die junge Königin ganz schön zusetzten. Wenn man eine entkräftete Hummelkönigin findet, kann man ihr zur Stärkung etwas Nektar-Ersatz geben. Dazu löst man einen halben Teelöffel Zucker in etwas gleich viel oder weniger lauwarmen Wasser auf. Mit dem Saugrüssel kann sie so wichtige Energie tanken für den Weiterflug und schliesslich für die Gründung den Hummelkolonie.

Hummelköniginnen ziehen auch gerne in eine vom Menschen gemachte «Behausung». Zum Beispiel ein Blumentopf-Nest: Dazu eignet sich einen grossen umgedrehten Blumentopf. Als Unterlage ist eine Steinplatte nützlich und als Nistmaterial kann trockenes Moos und gehäckseltes Holz verwendet werden. Damit das die Füsse der pelzigen Bienen auch trocken bleiben, kann noch ein Fluglochschutz gebastelt werden.

Ein Topf mit Loch für Bienen.
Mit etwas Holz ist ein trockener Eingang gewährleistet. © Cécile Villiger

Das Topfnest kann auch im Garten vergraben werden. Denn zum Beispiel die bei uns häufig vorkommende Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), nistet gerne in Erdlöcher, zum Beispiel in unbewohnten Mäuse- oder Maulwurflöcher. Der Nachteil ist, dass Nisthilfen im Boden schnell feucht werden und eher Schnecken anziehen. Dieses Problem kann umgangen werden indem das Topfnest an einer trockenen Stelle im Garten zum Beispiel in einer Trockenmauer hergerichtet wird.

Hat die Königin einen geigeneten Unterschlupf gefunden, fängt sie an mit dem Nestbau. Sie baut die erste Wabe und legt Eier. Für die daraus schlüpfenden Larven sammelt sie Pollen und für sich selbst Nektar.

Ist der Hummelstaat einmal aufgebaut, ist Kommunikation wichtig um den Hummel-Kolleginnen den Ort möglicher Nahrungsquellen mitzuteilen. Im folgenden Video ist zu sehen wie Forscher Hummeln trainieren einen Ball in ein Zielfeld zu schieben, als Belohnung erhalten sie Zuckerwasser. Beeindruckend ist, dass die Aufgabe unter den Hummeln kommuniziert wird und sie durch Kommunikation untereinander sogar schneller zur Belohnung kommen, als wenn Wissenschaftler die Hummeln trainieren.

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