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Sensibilisierung, die beflügelt

Ein neuer Kurzfilm motiviert Bürger*innen von Cham, dem Mauersegler bei Bauvorhaben unter die Flügel zu greifen: bauen mit und für den Luftakrobaten. Damit soll die in den vergangenen Jahren gewachsene Population der bedrohten Vogelart erhalten werden.

Der Sommer ist vorbei und die Mauersegler sind bereits in ihren Überwinterungsgebieten in Afrika. Damit diese faszinierenden Vögel nächstes Jahr ihre angestammten Brutplätze wieder beziehen können und auch die jungen Mauersegler neue Brutplätze finden, sind die Luftakrobaten auf Unterstützung angewiesen. Als aktive Energiestadt mit Goldlabel fördert und unterstützt die Einwohnergemeinde Cham den sparsamen Einsatz von nicht erneuerbarer Energie. In diesem Rahmen werden auch Gebäude saniert und modernisiert. «Solche Sanierungen bergen jedoch die Gefahr, dass bestehende Nester oder Unterschlüpfe meist aus Unwissenheit verschlossen oder zerstört werden», erklärt Manuela Hotz, Projektleiterin Umwelt der Gemeinde. «Um dem entgegenzuwirken, unternimmt der Bereich Umwelt bereits seit vielen Jahren verschiedene Anstrengungen.»

Gebäudebrüterinventar als Grundlage

Um die bestehenden Brutplätze zu schützen, hat die Einwohnergemeinde bereits im Jahr 2012 ein Gebäudebrüterinventar erstellen lassen, um eine möglichst vollständige Übersicht über die Brutstandorte zu erhalten. Mit diesem Wissen können gezielt Schutz- und Fördermassnahmen lanciert werden. Bei der Nachführung des Inventars wird die Gemeinde von der Segler-Detektivin in Cham, Sonja Weber, unterstützt. Denn Mauersegler agieren äusserst heimlich und Einflüge in Brutplätze können nur mit viel Glück beobachtet werden.

Bauherrschaft wird mit einer Fachberatung unterstützt

Die wirkungsvollsten Schutzmassnahmen sind meist sehr individuell auf das einzelne Gebäude angepasst. Darum bietet die Gemeinde seit einigen Jahren eine kostenlose Bauherrenberatung an, die von den Bauherren sehr geschätzt wird. Eine von der Gemeinde mandatierte Biologin entwirft für das betroffene Gebäude individuelle Schutzmassnahmen und unterstützt die Bauherrschaft bei der Umsetzung. Dank dieser fachlichen Unterstützung konnten bereits einige Kolonien trotz Bautätigkeit erhalten werden. «Wir wissen, dass an rund 90 Gebäuden in Cham Mauersegler nisten. Nochmals so viele Gebäude sind als Verdachtsgebäude erfasst. Wir nehmen an, dass es dort Brutplätze hat, wir aber noch keine Vögel beim Brüten beobachten konnten», erklärt Manuela Hotz.

Tue Gutes und sprich darüber

Der von der Einwohnergemeinde produzierte Kurzfilm «Bauen für und mit dem Mauersegler» zeigt einige erfolgreich umgesetzte Beispiele und soll Bauherren sowie Liegenschaftsbesitzerinnen und Liegenschaftsbesitzer dazu motivieren, die Bauherrenberatung zum Schutz der Mauersegler in Anspruch zu nehmen. «Ziel des Kurzfilmes ist es, aufzuzeigen, dass man gerade im Rahmen von Bauvorhaben mit einer frühzeitigen Planung meist ohne viel Aufwand gute Lösungen für Mensch und Tier finden kann», sagt Manuela Hotz und resümiert: «Viele Bauherrinnen und Bauherren bauen mit der entsprechenden Beratung meist freiwillig sogar noch zusätzliche Nistmöglichkeiten. Das freut uns natürlich sehr.»


Jedes Bauvorhaben an Dach und Gebäudehülle bietet somit auch die Chance, um neue Brutplätze zu schaffen. Die Einwohnergemeinde hofft, dass sich noch weitere Bauherrinnen und Bauherren von den im Kurzfilm gezeigten guten Beispielen in Cham inspirieren lassen, damit sich die Bevölkerung in Cham noch viele Sommer an den faszinierenden Mauerseglern erfreuen kann.

Bauen für und mit dem Mauersegler. © Einwohnergemeinde Cham

Weiterführende Informationen finden sie hier.

2 Kommentare

  1. Sehr gut, aber wenn die CH Landwirtschaft von billig produzierenden ausländischen Konkurrenten weiter unter Druck gesetzt wird, so wird sie ihr Land dem Baumarkt verkaufen, der Dank Steuerabzug ihrer Investitionen noch weiter rasant wächst. Rund um Cham, Baar und Zug wird der ehemals bewirtschaftete Naturboden mit Weideflächen und Obstplantagen rasant überbaut (Gier & graues Geld hat wenig Konkurrenz).
    Die Insekten, der Grundnahrungsbedarf der Mauersegler, leben nicht von Beton und Sonnen-energie-anlagen.

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