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Der Biber ist im Sihlwald angekommen

Nagespuren an jungen Bäumen haben ihn als erstes verraten. Eine Wildtierkamera und Spuren im Schnee lieferten kurz darauf den Beweis: Der Biber ist im Sihlwald angekommen – eine willkommene Bereicherung der Artenvielfalt im Wildnispark Zürich!

Vor 200 Jahren verschwand der Biber wegen intensiver Bejagung aus der Schweiz. Dank erfolgreicher Wiederansiedlungsprojekte zwischen 1956 und 1977 hat sich der Bestand dieser Nagetiere wieder erfreulich entwickelt. Heute leben hierzulande knapp 5’000 Tiere. Die im Kanton Zürich lebenden Biber gehen hauptsächlich auf Aussetzungen im Aargauer Wasserschloss, an den Thurgauer Nussbaumerseen und dem Zürcher Thurspitz zurück. An der Limmat ist der Biber schon länger wieder heimisch. Nun hat sich diese Population vom Hauptbahnhof Zürich her, wo Limmat und Sihl zusammenfliessen, langsam auch der Sihl entlang ausgebreitet, schreibt der Wildnispark Zürich. Seit kurzem ist der Biber im Sihlwald zu beobachten – eine willkommene Bereicherung der Artenvielfalt im Wildnispark Zürich!

Ein Landschaftsgärtner mit vier Pfoten

Der Biber ist ein reiner Vegetarier. Auf seinem Speiseplan stehen rund 300 krautige oder verholzte Pflanzen. Gern gefressen werden Mädesüss, Weisser Honigklee, Ampfer-Knöterich, Löwenzahn oder Brennnesseln. Das grösste Nagetier Europas fällt Bäume, baut Burgen und Dämme und staut Bäche. So gestaltet der Biber die Landschaft und schafft wertvolle Lebensräume für andere Arten. «Wir freuen uns sehr darüber, dass der Biber sich im Sihlwald wieder niederlassen will», erklärt Karin Hindenlang Clerc, Geschäftsführerin der Stiftung Wildnispark Zürich. Diese Tierart sei ein wichtiger Teil des hiesigen Ökosystems. Hindenlang: «Wir sind gespannt darauf, wie er mit der Sihl und ihren stark schwankenden Wassermengen zurechtkommen wird.»
Für gewöhnlich leben Biber gerne in langsam fliessenden und stehenden Gewässern mit Gehölzen nahe dem Ufer. Ob der Biber künftig auch die steilen Bachläufe im Sihltal als Lebensraum nutzen wird, muss sich erst noch zeigen. Sicher ist: Solange der Biber keine Infrastrukturen oder Fuss- und Velowege gefährdet, darf er im Sihlwald frei schalten und walten. Als Träger des Labels Naturerlebnispark zählt der Sihlwald zu den zwanzig Pärken von nationaler Bedeutung. Hier darf sich die Natur frei entwickeln.

1 Kommentar

  1. Es sind nicht alle Neu- oder Wiederankömmlinge eine Bereicherung. Dies villeicht in den Augen romantisch verklärter Hobbynaturalisten. Biber, Wisent und andere Archo-Neozoen schaden unseren schon geschwächtenÖkosystemen eher, als dass sie nutzen. Das Argument der Arenvielfalt sollte nicht mit reinen Zahlen begründet werden. Bäume sollten vor dem Biber mit Drahtnetzen geschützt werden, noch besser, Biberbestand in heiklen Hiotopen reduzieren

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