Draussen im Land sind die Blüten verschwunden und gemäht. Umso begehrter ist das Angebot im Naturgarten. Da drängen sich die Gäste am selben Honigtopf, verdrängen sich auch hie und da. Insbesondere die Wollbiene verteidigt ihr Nahrungsrevier vehement.
Text und Bild von Beatrix Mühlethaler, Bloggerin «Hotspot Naturgarten»


Neben Disteln, Zwiebelpflanzen und vielen weiteren ist auch der aufrechte Ziest attraktiv für viele Gäste.

In den Zieststauden verrät eine Wildbiene ihre Anwesenheit durch lautes Brummen: die Wollbiene. Wenn sie um die hellgelb blühenden Stauden schwirrt, um für die bald schlüpfenden Larven in der Nisthöhle einen Nahrungsstock zu sammeln, duldet sie nicht jede Konkurrenz.

Eine blauschwarze Holzbiene fliegt die gleiche Fläche mit dem Ziest an, um ebenfalls von diesem Pollenangebot für ihre Larven zu profitieren. Den Pollen bringt sie in einen selbst gefertigten Hohlraum in weichem Holz – daher der Name.

Minutenlang fliegt die Holzbiene von Blüte zu Blüte. Dann aber wird sie von den Wollbienen kaum mehr in Ruhe gelassen. Immer wieder attackieren die aggressiven Bienen die viel grössere Konkurrentin, indem sie diese fulminant anrempeln.


Die Holzbiene bleibt friedlich, verlässt manchmal das Terrain, kommt aber bald wieder und sammelt trotz der Belästigung stoisch weiter.
Bei den Angriffen geht es rasant zu und her. Da ist die Fotografin oft zu wenig schnell. Oder die Verschlusszeit ist nicht hoch genug, um die Bewegung einzufrieren.


Das Revier verteidigen ist das eine, für Nachwuchs sorgen das andere. Die Wollbiene leistet vollen Einsatz.

Genau so schnell wie die Holzbiene angerempelt wird, packt das Wollbiene-Männchen das Weibchen.

Für den Nachwuchs vom nächsten Jahr ist vorgesorgt.
Toll, wie du das fotografisch festhalten konntest! Ja, die Gartenwollbiene ist eine vehemente Verteidigerin ihrer Blütenreviere! Da sie auch noch verschiedene Gattungen von Pflanzen nutzen kann, ist sie noch ziemlich häufig. Schlechter gehts den Spezialisten und den kleineren Wildbienen: besonders im Sommer, wenn die Blütentrachten von Bäumen und Sträuchern vorbei sind und die Landwirtschaftsflächen gemäht, wird das Futterangebot für diese Spezialisten knapp. Es spricht sich dann schnell in den Honigbienenstöcken in der Gegend herum, wenn begehrte Sommerstauden im Naturgarten blühen!