Seit dem 31. August läuft «Bahnhof der Schmetterlinge» in den Kinos. Der Film erzählt die Geschichte eines Orts, wo zwei Wegnetze einander in die Quere kommen, aus der Perspektive verschiedenster Menschen und Tiere. Damit wird gezeigt, wie wir als Gesellschaft mit gefährdeten Lebensräumen umgehen.
Der stillgelegte Badische Rangierbahnhof in Basel ist ein einzigartiger Lebensraum. Bei seinem Bau war er ein industrieller Fremdkörper auf der grünen Wiese. Doch während die Kulturlandschaft rund um ihn herum dem Wachstum der Stadt zum Opfer fiel, wurde der alte Bahnhof schrittweise von der Natur zurückerobert und diente als Rettungsanker für zahlreiche seltene Arten wie die Blauflüglige Ödlandschrecke, die Rheinische Flockenblume oder den Alexis-Bläuling. Heute ist er einer der grössten und artenreichsten Trockenstandorte im Schweizer Mittelland, und für viele Arten bildet er die letzte Brücke zwischen Lebensräumen in Deutschland und der Schweiz.
Doch nun soll dieses Schutzgebiet mit einem grossen Containerterminals für Schiff, Schiene und Strasse überbaut werden, dem «Gateway Basel Nord». Dessen Initiant:innen argumentieren auf der klimapolitischen Ebene. Das Gateway soll den Containerverkehr von der Strasse auf den Rhein und die Schiene verlagern und damit dazu beitragen, dass die Schweiz und Europa ihren Klimazielen näherkommen. Das Projekt steht exemplarisch für eine Vielzahl grosser Bauprojekte, die derzeit im Namen der Energiewende geplant sind.
«Bahnhof der Schmetterlinge» stellt den alten Bahnhof und das Infrastrukturprojekt, das dort geplant ist, in einen grösseren Zusammenhang mit unseren Konsumgewohnheiten und unserem Verständnis von Natur und Kultur. Er lässt verschiedenste Beteiligte zu Wort kommen, wie zum Beispiel Thomas Grossenbacher, Präsident von Pro Natura Basel, oder Martin Haller, Verwaltungsratspräsident der Gateway Basel Nord AG. Neben den menschlichen Protagonist:innen wird eine kleine Auswahl der Artenvielfalt auf dem alten Badischen Rangierbahnhof portraitiert. Mehr als 600 Tier- und Pflanzenarten wurden dort bereits festgestellt, darunter rund 100 gefährdete Arten, die auf nationalen oder regionalen Listen stehen. Davon tauchen mehr als 100 im Film auf und sechs Arten werden speziell fokussiert. Diese illustrieren auf verschiedene Art und Weise die ökologische Bedeutung des alten Bahnhofs, sei es als Lebensraum oder als Verkehrsweg zwischen anderen Lebensräumen. Damit gibt «Bahnhof der Schmetterlinge» auch den gefährdeten Arten auf dem Areal ein Gesicht und eine Stimme.
Ab dem 31. August 2023 läuft «Bahnhof der Schmetterling» in den Kinos der Deutschschweiz.
Ich habe den Film gesehen. Nach dem Film habe ich die Frage gestellt, warum die Kapitäne nicht nach ihrer Meinung zum Bauvorhaben Hafenbecken drei befragt worden sind.
Vor einiger Zeit war eine Veranstaltung , wo ein Kapitän mit dem Berufstitel ( Schifffahrt und Havarie-Experte) über dieses Projekt referiert hat.
Er hat sich deutlich gegen diese Projekt ausgesprochen, da das Schiff quer zum Rheinfluss gestellt werden muss, um dann durch die kleine Oeffnung ins Hafenbecken 2 und noch einmal in ein Kurve einbiegen muss. Da braucht das Schiff extrem viel Diesel und der Kapitän viel Zeit und Geduld um dieses Manover zu machen. Es sei ein Schwachsinn.