Das Ende des Vorfrühlings mit der prachtvollen Obstblüte kam plötzlich: Zwei frostige Nächte haben genügt, um die Aussicht auf sommerliche Obst- und Beerengenüsse zu schmälern. Frustrierend, ja. Im Naturgarten aber triumphiert schon wieder das Leben.
Kein Igel hat letzten Herbst den Weg in unsern Garten gefunden, um hier zu überwintern, obwohl wir ihm mehrere Überwinterungsplätze in verschiedenen Ecken des Gartens angeboten haben. Das mag einerseits mit der Bauerei zu tun haben, welche seit einigen Jahren im ganzen Quartier stattfindet und die Igel verwirrt auf ihren gewohnten Trippelpfaden.
Rabatten mit Wildstauden erfordern auch im Naturgarten ordnende Hände, damit sie attraktive Gartenecken bilden. Vor der Blühzeit erwischt man beim Jäten allerding schnell das Falsche. Deshalb ist es vorteilhaft, Blattrosetten zu kennen.
Die Natur ums Haus wird nie langweilig – auch nicht im Winter, wenn die meisten Tiere in ihren Schlupfwinkeln ruhen. Stängel, Blätter, Beeren und Samenstände bilden, gekrönt von Schnee oder Reif, ästhetische Formen und Gebilde.
Im Naturgarten lassen sich mit Samenständen aller Art schöne Dekorationen machen, anstatt diese zu häckseln, kompostieren oder abführen zu lassen. Manchmal aber werden diese entdeckt von scheuen, kleinen Gartenbewohnern, und die Dekoration wird zum gedeckten Tisch!
Fachleute ringen seit Jahren um ein neues Image für Naturgärten: Design statt Chaos heisst die Devise. Auch ich mag einen formschönen Garten. Aber ohne...
Hier ist es wieder, das Thema. Man könnte meinen, weil der Herbst bald kommt. Aber nein, das ist nicht der Grund, denn der Laubbläser hat sich längst durchs ganze Jahr hindurch im Alltag etabliert, er ist der Besen des Hauswarts geworden und das Reinigungsgerät des Gärtners für alles.
Eigentlich sollte im Garten Hochbetrieb herrschen: Der Hochsommer ist die Zeit der Schmetterlinge, Heuschrecken und Schwebfliegen. Doch viele Insektenlarven haben den nassen Frühling und Sommer nicht überlebt. Es herrscht eindeutig weniger Betrieb. Dennoch schenkten mir sonnige Tage einige Trouvailles.
Ein Schmetterling, welcher den Namen der römischen Göttin der Morgenröte trägt und im Frühling fliegt (April bis Juni), bleibt uns nicht verborgen, vor allem wenn das Männchen mit den leuchtend orangen Flecken auf den Vorderflügeln vorbeigaukelt.
Es beginnt im März und dauert bis in den Sommer: Die Blütenpracht heimischer Gehölze. Während eine vielfältige Hecke im Herbst mit ihren Beeren die Vögel nährt, lockt sie im Frühling mit Nektar und Pollen Insekten an. Und auch der Gartenmensch kann sich an dem Blütenreigen freuen.