Kein Igel hat letzten Herbst den Weg in unsern Garten gefunden, um hier zu überwintern, obwohl wir ihm mehrere Überwinterungsplätze in verschiedenen Ecken des Gartens angeboten haben. Das mag einerseits mit der Bauerei zu tun haben, welche seit einigen Jahren im ganzen Quartier stattfindet und die Igel verwirrt auf ihren gewohnten Trippelpfaden. Andererseits sollen laut einer Studie von swild generell die Igel in gewissen Quartieren der Stadt Zürich aus noch unbekannten Gründen zurückgegangen sein.
Nun denn, wo immer sie überwintert haben – jetzt sollen sie den Weg in unseren Garten wieder finden können auf ihren Wanderungen, welche sie nun unternehmen zwecks Futter- , Wasser- und Partnersuche. Gestern endlich war auf der installierten Infrarotkamera ein Igel zu sehen, er trank ausgiebig aus dem Teich.
Der Erlös des Schoggitaler geht dieses Jahr an die «Wanderwege» der Wildtiere. Das Problem ist erkannt, dass Wildtiere, auch Igel, mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert sind. Dies nicht nur, weil gefährliche Strassen ihre Routen durchkreuzen. Igel können zwischen den Gärten oft schlecht zirkulieren, weil sie, meist ohne Absicht, ausgesperrt werden.
Es gibt zwei einfache Grundregeln, wie mir der Präsident des Igelzentrums Zürich, Simon Steinemann, verraten hat, um die Hindernisse im eigenen Garten und zum Nachbarsgarten ausfindig zu machen. Ein Igel kommt unter einem Zaun von 10 cm Höhe durch, das bedeutet ungefähr die Höhe einer aufgestellten Faust.
Was tiefer ist: der Igel bleibt ausgesperrt…
Hindernisse wie Mauern, Treppen etc. kann ein erwachsener! Igel überwinden, wenn sie etwa 15 cm hoch sind, was ca. einer Spannweite zwischen Kleinfinger und Daumen entspricht. Ansonsten: eine Zwischenstufe mit einem Holzscheit oder einer Steinplatte schafft Abhilfe.
Diese Treppenstufen sind für unsern Igel kein Problem: 12 cm
Solche Aussperrungen (gegen wen oder was?) heissen nicht nur den Igel nicht willkommen.
Wenn Du einen kleinen langen dunklen Kot findest im Garten: er (oder sie) war da!
Wenn Du möchtest, dass der Igel bei Dir im Garten den Tag verbringen kann, dann bereite ihm an ungestörten Ecken im Garten Unterschlupfmöglichkeiten.
Diese Kiste ist für den Igel genau richtig, um den Tag darunter zu verbringen: 11 cm Höhe.
Als Überwinterungs- oder Geburtshaus diente schon dieser Haufen, den ich nach 2 Jahren jeweils wieder neu aufschichte und etwas „entstaube“….
In der EPI-Klinik fanden die Gärtner in diesem wunderschönen Wildstaudenbeet, dessen dürre Zweige über Winter nicht weggeräumt wurden, unter dem Astgewirr einen Igel. Dieses Beet war früher mit Wechselflor bepflanzt, da hätte der Igel keinen Unterschlupf gefunden… Wo der Gärtner mit liebevoller Hand pflegt und es ein bisschen wild und nicht gepützelt ist, geht’s dem Igel gut, auch was das Nahrungsangebot anbelangt.
Hingegen wo der Fadenmäher oder rotierende Tellermesser das Gras schneiden und unter die Büsche putzen, da geht’s dem Igel schlecht…
Die Rasenroboter kommen als neue Gefahr dazu, immer mehr Leute haben einen und lassen ihn auch nachts laufen, unbeaufsichtigt. Das sind keine schönen Bilder, welche man von Rasenroboter-Igelopfern im Internet findet. Die Igel bleiben sitzen und machen eine wehrhafte Kugel aus sich, wenn sich eine Gefahr (Auto, Fadenmäher, Rasenroboter…) nähert. Anstatt schnell wegzulaufen!
Liebe Christine
Danke für den schönen und auch etwas traurigen Beitrag! Auch ich habe letztes Jahr leider keinen Igel gesehen in unserem Garten – kalte Betten in den Unterschlupfmöglichkeiten.
Ich wünsche euch schöne Ostern!
Herzlich
Regula
Liebe Christine
werde nochmals alle Durchgänge auf Igelfreundlichkeit hin kontrollieren. Leider schon letztes Jahr keinen mehr gesichtet!
Danke für den hilfreichen Beitrag
Livia Risch
Bei uns sass ein Igel heuer und schon letztes Jahr kurz nach dem Einnachten auf der Schuhmatte vor der Haustür und ich wundere mich jedesmal und frage mich: Was will der Igel mir sagen?
Danke, Christine, für den interessanten Beitrag mit den schönen Fotos. Auch wir haben letztes Jahr keinen Igel gesehen. Ich werde gelegentlich die Wildkamera positionieren – wer weiss!
In meinem Oster-Blog-Artikel habe ich auf deinen Beitrag hingewiesen.
Hindernisse auf dem Weg des Osterhasen
https://heidismist.wordpress.com/2017/04/15/hindernisse-auf-dem-weg-des-osterhasen/
Ich wünsche dir schöne Ostern und freue mich auf dein nächsten Gartengeschichten.
Herzliche Grüsse
Heidi
Auch da ist die Putzwut des Menschen schuld. Die Freischneider sind wirklich des Igel Tod. Leider wird auch in den Privatgärten immer noch zu viel Gift eingesetzt! Nur schon das Schneckengift. In jeder Tageszeitung sollten sie diese Bilder des verletzten Igels zeigen ! Nützen wird es leider nicht sehr viel. Es muss ja sauber sein ! Es weiss zwar niemand warum und wieso ?
E.Leuenberger
Wir hatten dieses Jahr wieder einmal einen Igel in unserem Garten. Jeden Abend beim Eindunkeln konnten wir ihn beobachten, allerdings nur ca. von Mitte Juni bis Mitte Juli. Jetzt ist er wohl weitergezogen, wo mag er wohl sein?
Hallo, bin neu auf dieser Seite und finde sie sehr spannend und hilfreich. Dieses Jahr habe ich 2 Igel, die jeden Abend durch meinen Garten streifen. Ich bemerke sie wegen meines Hundes, der sie immer begrüsst. Anschenend kennen sie ihn, sie fürchten ihn nicht. Wenn ich ihnen zu nahe komme, kugeln sie sich ein. Mal schauen, wie lange sie noch unterwegs sind.
Vielen Dank für die Rückmeldung! Das freut uns sehr zu hören! Freundliche Grüsse aus der Redatkion