Die Unwetter und Überschwemmungen des vergangenen Sommers haben uns einen Vorgeschmack auf die Folgen der Klimakrise gegeben. Dabei wurden einige sehr viel härter getroffen als andere. Der Klimastreik wehrt sich gegen die andauernde Untätigkeit und macht mit der Teilnahme am globalen Klimastreik am 24. September auf die ungleichen Auswirkungen der Klimakrise aufmerksam.
Viele waren schockiert, als die Schweiz diesen Sommer spürbar die Folgen der Klimakrise erlebt hat. Es folgten Gewitter auf Gewitter, Hagelstürme und Überschwemmungen hielten die Feuerwehr mächtig auf Trab. «Das ist kein Zufall, denn bei steigenden Temperaturen ist die Luft fähig, mehr Wasser aufzunehmen.», erklärt Anna Lindermeier . Wie der IPCC des Weltklimarats deutlich macht, muss die Erderhitzung unter 1.5°C im Vergleich zum vorindustriellen Durchschnittswert bleiben, andernfalls werden Mechanismen, sogenannte Kipppunkte, ausgelöst. Die Klimakrise würde dann in eine potenziell unaufhaltsame Eskalationsspirale geraten.
In der Klimakrise sitzen nicht alle im selben Boot
Die Klimakrise trifft alle – doch nicht alle leiden gleich stark darunter. Viele Menschen im Globalen Süden haben schon seit Jahrzehnten mit Dürren, Überschwemmungen und dem Verlust der Biodiversität zu kämpfen. Auch in der Schweiz wirkten sich die Unwetter sehr unterschiedlich auf die Bevölkerung aus. Feuerwehrleute standen im Dauereinsatz, den Landwirt*innen versoff das Gemüse auf den Feldern, während sie in anderen Sommern von Wasserknappheit bedroht waren und ältere Menschen und Berufsgruppen wie Bauarbeiter*innen litten unter der Hitze.
Auf die Strasse für Klimagerechtigkeit
Dieser Sommer zusammen mit dem als «Code Red» bezeichneten IPCC-Bericht macht klar: Die Treibhausgasemissionen müssen so schnell wie möglich gesenkt werden, damit die 1.5°C-Grenze eingehalten werden kann. Das reichste Prozent der Weltbevölkerung emittiert dabei mehr als doppelt so viel Treibhausgase, wie die ärmere Hälfte, wobei Menschen in prekären finanziellen Situationen um ein Vielfaches mehr unter den Folgen der Klimakrise leiden. «Es kann nicht sein, dass die, die am wenigsten dazu beigetragen haben, nun am härtesten getroffen werden!», findet Vivienne Peter.
Deshalb fordert der Klimastreik eine umfassenden Systemwandel und Klimagerechtigkeit. Dies bedeutet konkret, dass nicht mehr länger diejenigen unter der Klimakrise leiden müssen, die nichts dazu beigetragen haben, während die grossen Konzerne und das reichste eine Prozent weiter die Klimakrise anheizen. Jonas Kampus macht klar: «Wir müssen uns die Geschichten der Betroffenen anhören, sie unterstützen und einen sofortigen ökologischen und sozialverträglichen Wandel einfordern!»
Aus diesem Grund beteiligt sich der Klimastreik Schweiz am globalen Streiktag von Fridays for Future am 24. September. In Zürich, Bern, Aarau, Davos und Luzern finden Klimastreiks statt. Am folgenden Tag, dem 25. September finden ausserdem in Wetzikon ZH und Chur Klimademonstrationen statt.
Alle Informationen zu Zeit und Ort der Klimastreiks und -demos finden Sie hier.