Wo sind unsere Blumenwiesen und ihre Bewohner geblieben? Vermissen Sie auch die vielen Falter, welche Sie noch aus Ihrer Kindheit kennen? Wer lernt sie denn jetzt noch kennen, lieben, bewundern und darum auch vermissen?
Text, Bilder und Zeichnungen: Barbara Lang-Dobler
Wer ihnen nie in der Natur begegnet ist, trifft sie vielleicht bald nur noch an allerlei anderen Orten an. Davon handelt dieser Blog, der auch die Frage aufwirft, was für ein eigenartiges Verhältnis wir zu den Insekten haben…
Barbara Lang-Dobler, Biologin, lebt in der Westschweiz, liebt die Natur, pflegt einen Naturgarten und verarbeitet den Insektenschwund auf ihre ganz persönliche Art und Weise, auch zeichnerisch. In diesem Blog zeigt sie uns etwas davon.
«Schon seit vielen Jahren erfreut mich mein Garten mit seiner Pflanzenvielfalt und den Tieren, die darin wohnen oder einfach mal vorbeikommen. Es gibt so viel zu beobachten, zu fotografieren! Fast jeder Tag bringt neue Überraschungen, man muss sich dabei nur langsam bewegen, wie eine Katze auf der Pirsch.
In den nahen Jurawäldern und Wiesen, recht ursprünglich noch, kann ich meinen Horizont erweitern. Auch grössere, zum Teil selten gewordene Tiere gibt es da manchmal zu sehen, z.B. den Auerhahn. Er liebt Wälder mit da und dort mehr offenem Gelände, eine Art Insellandschaft. Ich habe mit ihm gemeinsam, dass ich im Garten auch Inseln von Kräutern, mehrjährigen Pflanzen und Gebüschen (ein niederer Wald), umgeben von kurz gehaltenen Flächen und Weglein bevorzuge. Geeignet für einen minimalen Unterhalt und auch um besser beobachten zu können, ohne zu sehr zu stören.
Eines Tages fand ich im Jura eine Schwanzfeder von diesem grossen Vogel. Ich wusste, dass Van Gogh seine Zeichnungen gerne mit brauner Tusche und einer Gänsefeder ausführte. Da mir seine Zeichnungen sicher auch darum so gefielen: Warum sollte jetzt nicht einmal ein Auerhahn seine Feder nicht umsonst verloren haben?
Ich schnitt die Feder zu, kaufte Tusche von Sennelier und begann zu zeichnen, was mir so spontan zum heutigen Lebensstil in den Sinn kam.
Kombiniert mit Fotos aus dem Garten, – könnte das nicht zu einem kleinen Poster verarbeitet werden, das meine Vorstellung von einem bereicherten Garten zum Ausdruck bringen würde?
Die Reaktionen von verschiedenen Personen auf das Resultat waren sehr gemischt, vielleicht fühlten sich manche betroffen? Eine Person aber, meine Schwester Christine, die sich in Zürich leidenschaftlich für naturnahe Gärten mit grosser Artenvielfalt einsetzt, fand es gut. Sie schlug vor, das Poster auf Deutsch zu übersetzen (es ist im Original auf Französisch) und in ihrem Naturgartenblog zu zeigen. Sie hat mir grosszügig angeboten, das Poster mit den neuen deutschen Texten mit Hilfe von Photoshop wieder in Form zu bringen, ich danke ihr ganz herzlich dafür.»
Das Poster kann über doblergrossatsunrise.ch bestellt werden.