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Vogelparadiese für die Schweiz

Rund 40 % der Brutvögel stehen auf der Roten Liste, vor allem, weil viele naturnahe, hochwertige Lebensräume verloren gegangen sind. Mit ihrem Rahmenprogramm «Aufschwung für die Vogelwelt» schafft die Schweizerische Vogelwarte gemeinsam mit Partnern neue Flächen für die Vögel und die Biodiversität in der ganzen Schweiz.

Ob durch Bautätigkeit, landwirtschaftliche Produktion oder unser Bedürfnis nach Ordnung: Tag für Tag wird in der Schweiz Natur zerstört und der Lebensraum für wildlebende Tiere und Pflanzen kleiner. Das bleibt nicht ohne Folgen: Rund ein Drittel aller einheimischen Pflanzen-, Tier- und Pilzarten sind gefährdet, bei den Vögeln sind es 40 Prozent, schreibt die Schweizerische Vogelwarte in einer Medienmitteilung.

Wenn wir uns auch in Zukunft an einer artenreichen Flora und Fauna erfreuen wollen, brauchen wir wieder deutlich mehr attraktive Lebensräume, in denen die biologische Vielfalt langfristig erhalten bleibt. Dem stetig steigenden Nutzungsdruck auf die Flächen durch uns Menschen entgegenzuwirken, ist jedoch keine leichte Aufgabe. Dass es dennoch gelingen kann, zeigt das Projekt «Aufschwung für die Vogelwelt» der Schweizerischen Vogelwarte Sempach.

Partnerinnern und Partner sind gesucht!

Seit drei Jahren nutzt die Schweizerische Vogelwarte landauf, landab die Chance, Flächen aufzuwerten und dauerhafte Vogelparadiese zu schaffen. Bereits sind in 12 Kantonen über 450 Hektaren hochwertige Flächen entstanden – weitere sollen in den nächsten Jahren folgen. Möglich wird dies dank Partnerinnen und Partnern, die ihr Land langfristig zur Verfügung stellen und mithelfen, es in hochwertige Lebensräume umzuwandeln.

Die Rolle der Vogelwarte ist dabei vielfältig: Sie berät, plant und finanziert die Aufwertungen mit. Zudem begleiten die Mitarbeitenden der Vogelwarte die Projekte über die Umsetzung der Massnahmen hinaus langfristig mit Erfolgskontrollen.

Mitmachen bei «Aufschwung für die Vogelwelt»

-Kriterien für Projekte: Mindestens 3 Hektare aufzuwertende Fläche; die Lebensräume bleiben mindestens 6 Jahre erhalten und gepflegt; Mehrwert für die für diesen Lebensraum typischen Arten geplant; Wirkung wird mit Erfolgskontrolle überprüft, falls angezeigt werden weitere Massnahmen umgesetzt.
-Neue Projekteingaben: Bis mindestens 2028 möglich.
-Umsetzungsstand: 23 laufende Projekte, über 450 Hektare, 12 Kantone

Mehr dazu: https://www.vogelwarte.ch/de/schuetzen/aufschwung-fuer-die-vogelwelt/

Vielfältige Arten profitieren

Von den Massnahmen in den Projektgebieten sollen vor allem die für diesen Lebensraum typischen, meist gefährdeten Arten profitieren. Im Kulturland werden beispielsweise Buntbrachen angelegt, Hecken und Hochstamm-Obstgärten gepflanzt und Kleinstrukturen geschaffen. Davon profitieren Neuntöter, Gartenrotschwanz, Feldhase und Zauneidechse. In Waldprojekten wird beispielsweise durch selektives Auslichten mehr Licht auf den Waldboden gebracht oder alte Bäume werden gezielt erhalten, was Trauerschnäpper, Spechte oder verschiedene Schmetterlinge freut. In Feuchtgebieten schliesslich werden Gebüsche entfernt und Tümpel angelegt. Watvögel wie Kiebitz und Rotschenkel, aber auch Libellen- und Amphibienarten finden so neuen Lebensraum.

Der Gartenrotschwanz ist einer der Gewinner. Er brütet in Höhlen älterer Bäume in Obstgärten und wird in mehreren Projekten im Kulturland gefördert. © Markus Varesvuo

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