In nur zwei Nachteinsätzen wurden auf Zypern in den britischen Militärbasen mehr als 500 Vogelfang-Netze entdeckt. Sie haben eine Gesamtlänge von mehr als zehn Kilometern.
Das Komitee gegen den Vogelmord (CABS) und die Stiftung Pro Artenvielfalt (SPA) führten Mitte Januar auf Zypern einen unangekündigten Anti-Wilderei-Einsatz auf britischem Militärgebiet aus, um das wahre Ausmass des dort bereits als gravierend vermuteten illegalen Vogelfangs aufzuzeigen. Mit einem Aufgebot von 18 ehrenamtlichen Vogelschützern konnte erstmals das ganze Gebiet in einer Nacht vollständig untersucht werden. Die dabei ausgemachten aktiven Fangplätze und die Anzahl aufgefundener Netze übertrafen die schlimmsten Erwartungen und bewiesen einmal mehr eine massive und professionell ausgeführte Vogelfangaktivität auf britisch regiertem Territorium in Zypern. Während der gesamthaft 10 Stunden dauernden Aktion haben Aktivisten mehr als 500 Vogelfang-Netze in 114 aktiven Fangplätzen ausgemacht, 274 Netze konnten abgeräumt werden. Alle Netze aneinander gelegt ergeben eine Gesamtlänge von über 10 Kilometern!
Der Einsatz offenbart, dass das Gebiet der britischen Militärbasis der wahrscheinlich tödlichste Platz für Zugvögel in ganz Europa ist. Es zeigt weiter auf, dass die verantwortlichen britischen Behörden den illegalen Vogelfang nicht unter Kontrolle haben. Alex Heyd, Geschäftsführer von CABS sagt: «Die Situation in diesem Gebiet ist schlimmer denn je. Es gibt einige uns gut bekannte Fangplätze, die wir bei jedem unserer Einsätze aktiv vorfinden, d.h. mit eingeschaltetem elektronischem Lockgerät, das nachts kilometerweit zu hören ist. Die Fangplätze sind oft keine 50 Meter voneinander entfernt und die Netze häufig leicht von der Strasse zu entdecken. Dass dies überhaupt möglich ist, beweist, dass die Verfolgung der Vogelwilderei durch die britische Anti-Wilderei-Polizei ungenügend ist.»
Vogelschützer gehen davon aus, dass selbst mit konservativen Schätzungen fast eine Million Vögel allein in den britischen Militärbasen gefangen und getötet werden.
Am Anti-Wilderei-Einsatz konnten die Aktivisten in nur wenigen Stunden 420 Zugvögel retten, hauptsächlich die gezielt verfolgte Singdrossel, aber auch Rotdrosseln, Amseln, Mönchsgrasmücken, Haussperlinge, Hausrotschwänze, Triele, Grauammern und Waldohreulen.
Fakten zur Vogeljagd in Europa:
50 bis 75 Millionen Wildvögel werden allein im Mittelmeerraum jedes Jahr getötet, 25 Millionen davon werden gewildert (naturschutzstage.digitalsprout.ch berichtet). Darunter sind gut 20 Millionen Singvögel, 1 Million Wasservögel, ungefähr 700 000 Tauben und 100 000 Greifvögel. Sie enden als Delikatessen auf dem Teller oder werden als Ziervögel verkauft. Viele müssen aber auch einfach ihr Leben lassen, weil die illegale Jagd als „Sport“ oder „Hobby“ ausgeführt wird.
Was für eine schreckliche Mitteilung!
Wie kann man diesen 18 ehrenamtlichen Vogelschützern, welche es auf sich nahmen, diesen absolut abscheulichen Misstand aufzudecken, danken?
Wie kann Druck ausgeübt werden auf Zypern, auf dass sie endlich ihre Pflicht wahrnehmen, der verbotenen Wilderei den Riegel zu schieben?Es ist so absurd und so zum Verzweifeln, wie wir uns hier bemühen, die Vögel zu schützen, zu fördern, mit allen möglichen Massnahmen, mit vielen ehrenamtlich arbeitenden naturschützerInnen, und dort werden Millionen von diesen Vögeln illegal gefressen oder hobbymässig abgeknallt………
Guten Tag,
leider sind Sie einer zweifelhaften, reißerisch im Ergebnis übertriebenen Darstellung aufgesessen. In dem schwierigen Gelände der SBA in einer Nacht das alles zu bewältigt haben zu wollen ist schlicht unglaubhaft!
Aber, das Ausmaß der Vogelwilderei auf Zypern hat deutlich abgenommen! Und hier ist ausdrücklich die Rede vom Gebiet der britischen Soverein Base Area (SBA), die unter britischer Verwaltung steht und nicht der zyprischen Aber sowohl die Briten als auch die zyprischen Polizeibehörden – insbesondere der «Game Fund» – sind absolut nicht untätig. Es ist nicht das Problem der behördlichen Untätigkeit, da tut man den Zyprioten und den Briten sehr Unrecht, sondern es ist angesichts der in einem großen Gebiet weithin vertstreut liegenden Fangplätze ein sehr langwieriges Unterfangen, die kriminellen Handlungen einer Mafia aus z. T. Berufswilderern abzustellen.
Lieber Herr Dr. Schneider
Frau Dobler Gross ist keineswegs einer reisserisch und übertriebenen Darstellung aufgessesen. Fragwürdig, was Sie dazu veranlasst anzunehmen, diese Daten seien falsch. Als Projektmanagerin der Stiftung Pro Artenvielfalt war ich an der gemeinsamen, unangekündigten Operation dabei und mein Team allein hat 34 Netze abgebaut! Für den Einsatz konnten, wie im Bericht zu lesen ist, 18 ehrenamtliche Vogelschützer aufgeboten werden, die alle schon mehrere Vogelschutzcamps auf Zypern absolviert haben. Das Gebiet der Eastern Sovereign Base Area ist also bestens bekannt und der vorgängig im Detail besprochene Ablauf für den Einsatz ermöglichte es uns, wie es im Bericht steht, in einer Nacht die ganze Eastern Sovereign Base Area für das Monitoring abzudecken. In der folgenden Abräum-Nacht konnten zwar nicht alle Fangplätze aufgesucht und deren Netze abgeräumt werden – immerhin ist ein Rucksack mit 12 Netzen bereits voll und muss vorher wieder geleert werden – jedoch ganze 274, von denen ein Teil auf dem Foto im Bericht zu sehen ist. Wir können mit grosser Genauigkeit sagen, dass wir nur etwas mehr als die Hälfte der Netze abräumen konnten.
Die Nachricht zu verbreiten, dass auf Zypern der Vogelfang deutlich abgenommen hat, ist falsch und verantwortungslos. CABS/SPA führt mehrere langandauernde Vogelschutzcamps pro Jahr auf Zypern durch und kennt die Vogelfanggebiete sehr genau. Dank ihrer Feldarbeit und Datensammlung ist das Ausmass des Vogelfangs überhaupt bekannt und durch ihre ständige Intervention bei den Behörden entstand eine starke Kooperation mit der Anti-Wilderei-Polizei der Republik Zypern, weshalb auf zypriotischem Boden der illegale Vogelfang von Jahr zu Jahr abnimmt.
Nicht jedoch auf britischem Territorium, da hier die Vogelfänger praktisch gar nicht verfolgt werden. Dies wurde nochmals deutlich, als CABS/SBA-Aktivisten in einem in der Nacht zuvor abgeräumten Fangplatz am nächsten Tag wieder Netze vorwanden, was beweist, dass die Vogelfänger keinere Verfolgung befürchten.
Mehrmalige Gespräche, offene Briefe an die zuständigen Behörden der britischen Militärbasen und mehrere Versuche von CABS/SPA, die gemeinsamen Koopeartionstage deutlich zu erhöhen, brachten keine Verbesserung oder wurden abgelehnt.
Die Motivation gegen den illegalen Vogelfang vorzugehen, ist ungenügend. Das Gebiet allein wäre zu bewältigen, immerhin sind alle Fangplätze bereits bekannt. Einige Vogelfänger sind mafiös tätig, die bekannten Namen halten sich aber auf dem Gebiet der Republik Zypern auf!
An belegbaren Fakten ist nicht zu rütteln.
Die von Herrn Dr. Schneider als zweifelhaft und reisserisch diskreditierten Informationen unserer Schweizer Stiftung Pro Artenvielfalt, Basel sind von Vogelschützern des Komitee gegen den Vogelmord e. V und unserer Stiftung sauber dokumentierte, faktisch belegte Daten und Ergebnisse zum aktuell festgestellten erschütternden Ausmass der illegalen Zugvogelwilderei im britischen Hoheitsgebiet der Eastern Sovereign Base Area (ESBA) in der Republik Zypern. Es ist die Politik, die sowohl im ESBA-Gebiet als auch auf Zypern den konsequenten Einsatz und Vollzug gegen Zugvogelwilderei bremst.
«Wer die Wahrheit nicht weiss, der ist bloss ein Dummkopf.
Aber wer sie weiss und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.»
Berthold Brecht
TUI macht tüchtig Werbung für Zypern heute im Tagi. Man profitiert dort von den Schwierigkeiten der umliegenden Länder – wo die Krise zum Ferienglück wird! So reisen denn nun neben den zum Tode geweihten Vögeln ganze Touristenströme ins sicher gepriesene Land Reiseveranstalter TUI, der dem Land mit den Touristen viel Geld bringt, hätte da eine gute Druckmöglichkeit auf die Regierung!!
Hab heute in der Zürichsee Zeitung gelesen.Vogelzug in die Bratpfanne.
Dieses Land Zypern ist auf meiner Ferienlieste gestrichen.Traurig das es solch bose Menschen gibt.Ich hoffe sie werden auch bestraft.AK