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Mit Mooren aus dem Klimasumpf

Eine Hektare Moor speichert in einem Jahr so viel CO2 wie ein Auto produziert. Doch intakte Moore gibt es immer weniger. Abhilfe bringen könnten Moor-Zertifikate.

Artikel aus alpMedia (gekürzt), herausgegeben von CIPRA.

Seit Jahrhunderten legen Menschen Moorstandorten trocken. Welche gravierenden Folgen die Zerstörung der sensiblen Ökosysteme für Biodiversität und Klima hat, kam erst vor ein paar Jahrzehnten heraus. So wurde 1975 die Ramsar-Konvention als erstes internationales Instrument zum Schutz von Feuchtgebieten verabschiedet. Alle Alpenstaaten haben diese ratifiziert. Von einem funktionierenden Moorschutz kann bis heute dennoch nicht gesprochen werden.

Zahlen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz belegen, dass 90 Prozent der ursprünglichen Moorflächen in den Alpen bereits zerstört wurden. Viele der noch bestehenden Moore befinden sich in einem bedenklichen Zustand.

Nach den Worten von Elisabeth Sötz vom WWF Österreich stehen die sensiblen Ökosysteme heute wieder vermehrt unter Druck. In den Alpen wurden Moore vor allem dort verschont, wo der Nutzungsdruck nicht so hoch sei, zum Beispiel in abgelegenen Hochtälern. «Mit der abnehmenden Schneesicherheit in tieferen Lagen werden diese aber zunehmend Opfer von Skigebietserweiterungen oder vom Bau neuer Speicher- und Stauseen.», sagt Sötz.

Moor-Zertifikate für weniger CO2

Wo gesetzliche Rahmenbedingungen und politische Massnahmen zu kurz greifen, müssen Moorschützer nach innovativen Ideen suchen. Ein Beispiel sind Moor-Zertifikate, mit deren Kauf Betriebe oder Privatpersonen die eigene Treibhausgasbilanz verbessern können. In einigen europäischen Ländern schon seit Jahren etabliert, sind Moor-Zertifikate jetzt auch in den Alpen erhältlich.

Eine ausführliche Erklärung, wie der Zertifikats-Verkauf zugunsten gefährdeter Moorstandorte funktioniert, finden Sie auf der Website der WSL. Beispiele aus Deutschland finden Sie bei «MoorFutures» und «Moorland».

Auch die Wissenschaft widmet sich verstärkt dem Thema Moor. Unter dem Stichwort «Paludikultur» testen Forschende aktuell, welche Möglichkeiten die landwirtschaftliche Nutzung von nassen oder wiedervernässten Böden bietet.

Wichtig für Trinkwasser und Biodiversität

Moore haben vielfältigen Wert: So wirkt ein intaktes Moor nicht nur als Kohlenstoff-, sondern auch als Wasserspeicher. Kein anderer Bodentyp in den Alpen hat eine so hohe Wasserspeicherkapazität wie Moorböden. Ob während der zunehmenden Trockenperioden oder der sich häufenden Starkregenereignisse, Moore regulieren den Wasserhaushalt und reinigen Grund- und Trinkwassers. Sie gelten auch als Hotspots der Biodiversität und dienen den Menschen als Freizeit- und Naherholungsräume.

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