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Schwerverkehr: zu gross und zu schwer für unsere Alpen

Das Bundesamt für Strassen hat die Statistik der Schwerverkehrskontrollen 2023 veröffentlicht. Das Resultat ist ernüchternd. Auch bei den Kontrollkapazitäten des neuen Schwerverkehrszentrums im Tessin ist noch viel Luft nach oben. Die Alpen-Initiative fordert konsequente Schwerverkehrskontrollen.

Die Statistik der Schwerverkehrskontrollen ist ein wichtiger Indikator für die Verkehrssicherheit und den fairen Wettbewerb im Strassengüterverkehr. Leider zeigen auch die Zahlen 2023 ein düsteres Bild: Es sind viel zu viele Lastwagen mit Mängeln unterwegs, die sich mit Sicherheitsdumping Wettbewerbsvorteile verschaffen wollen. Dies schreibt die Alpen-Initiative in einer Medienmitteilung.

Fast jedes dritte kontrollierte Fahrzeug wird beanstandet

Die Statistik der Schwerverkehrskontrollen zeigt, dass immer noch zu viele Lastwagen mit gravierenden Mängeln unterwegs sind. Von den über 40’000 in den Kontrollzentren kontrollierten Fahrzeugen wurden über 30 Prozent beanstandet und fast 6 Prozent sogar stillgelegt. Das sind alarmierende Fakten und sehr schlechte Nachrichten für die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmenden, die Verlagerungspolitik und die Umwelt, so die Alpen-Initiative. Die Statistik zeigt auch, dass sich die Art der Beanstandungen in den letzten Jahren verschoben hat. Während die Beanstandungen wegen fehlender Bewilligungen und Ausweise in den letzten fünf Jahren einen negativen Trend aufweisen, nehmen die Verstösse gegen die Arbeits- und Ruhezeiten, die Mass- und Gewichtsüberschreitungen sowie die technischen Mängel schweizweit stark zu. Von den 21’058 beanstandeten Fahrzeugen entsprachen 10’620 nicht den gesetzlichen Abmessungen oder Gewichten – Tendenz steigend.

Kontrollkapazität muss ausgeschöpft werden

Im Dezember 2022 hat das neue Maxi-Zentrum Giornico auf der Südseite der Gotthard-Achse den Betrieb aufgenommen. Damit wurde ein klaffendes Loch im Kontrollnetz geschlossen. Die Alpen-Initiative begrüsst die Erhöhung der Kontrollkapazitäten auf der Nord-Süd-Achse – endlich gebe es auch auf der Süd-Nord-Achse ein grosses Kontrollzentrum, schreibt die Alpen-Initiative. Leider war das Tessiner Kontrollzentrum im Jahr 2023 bei weitem nicht ausgelastet, wie der direkte Vergleich mit dem nördlichen Pendant, dem Urner Kontrollzentrum in Ripshausen, zeigt: In Uri wurden 2023 über 16’000 Fahrzeuge kontrolliert, im Tessin nur etwas mehr als 7’000. Die Alpen-Initiative fordert, dass die Kontrollkapazitäten des neuen Tessiner Kontrollzentrums rasch voll ausgeschöpft werden. Eine verstärkte Kontrolle des Schwerverkehrs ist nicht nur für die Verkehrssicherheit wichtig, sondern auch für einen fairen Wettbewerb zwischen Schiene und Strasse.

Die Alpen-Initiative fordert, dass mindestens 10 Prozent des Schwerverkehrs auf den Hauptrouten tatsächlich kontrolliert werden, damit die Kontrollen ihre abschreckende Wirkung entfalten können.

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