Am Samstag, dem 21.8., um 19:00 auf dem Bürkliplatz in Zürich und am Samstag, dem 28.8., um 19:00 auf dem Marktplatz in Basel lässt der Klimastreik mit der künstlerischen Aktion «Mehr als Worte» das Publikum spüren, wie die Klimakrise schon heute das Leben von Millionen Betroffenen belastet und zerstört. Bei der Klimastreik-Aktion kommen Aktivist*innen aus den am stärksten von der Klimakrise betroffenen Regionen zu Wort und werden vom Jugendsinfonieorchester Crescendo und weiteren Musiker*innen begleitet.
An zwei Abenden zeigt die Klimabewegung auf eine etwas andere Art die Dringlichkeit der Klimakrise, informiert der Klimastreik Schweiz in einer Medienmitteilung. Ziel der Aktion ist es, Menschen hier in der Schweiz deutlich zu machen, was die Klimakrise für Menschen in anderen Ländern schon heute bedeutet und eine, bis jetzt fehlende, länderübergreifende Empathie aufzubauen. Die Beiträge von Menschen aus Länder, die besonders stark von der Klimakrise betroffen sind (Most Affected People and Areas, kurz MAPA) werden von klassischer Musik und weiteren künstlerischen Darbietungen begleitet. Die Aktion spricht durch ihren ruhigen, aber dennoch ausdrucksstarken Charakter auch Menschen an, die sich an anderen Klimastreik-Protesten nicht beteiligen.
«In Afrika sterben jeden Tag Menschen und Tiere. Wälder werden gerodet und Land wird von den rechtlichen Besitzer*innen – den indigenen Völkern – gestohlen, alles im Namen des «Investments». Wir sind diejenigen, die die Dürren, Fluten und Zyklone erleben. Und trotzdem sind wir auch diejenigen, welche immer wieder zu wenig repräsentiert werden, deren Geschichten von Menschen aus dem globalen Norden erzählt werden. Über unsere Köpfe hinweg werden auch die Entscheidungen gefällt. Ich meine, diese Weltführer*innen aus dem globalen Norden werden niemals verstehen, wie es ist, mehrere Stunden zu Fuss gehen zu müssen, um Trinkwasser zu sammeln. Wir verdienen ein Mitspracherecht.» sagt Collette Warona Levy-Brown aus Simbabwe/Botswana.
Länder wie die Schweiz sind grosse Verursacher der Klimakrise, leiden aber im Vergleich erst an schwachen Folgen. Andere Länder, vor allem im globalen Süden, tragen weit weniger zu den globalen Emissionen bei, haben aber schon seit Jahren mit den Folgen der Krise zu kämpfen.
«Argentinien und auch der Rest von Lateinamerika brennt. Das ist die Folge von fünf Jahrhunderten voller Plünderung, Extraktivismus und Kolonialisierung. Solange wir nicht beachten, welche ökologische Schuld der globale Norden dem globalen Süden gegenüber trägt, und wie sich dies auf die gigantischen Auslandsschulden unserer Länder ausgewirkt hat, ist es unmöglich, die Klimakrise auf gerechte Art und Weise zu lösen.», sagt Nicole Becker aus Argentinien.
In den von der Klimakrise stark betroffenen Ländern setzen sich die Menschen vor Ort für eine bessere Zukunft ein. Doch gerade in Ländern wie der Schweiz, die viele Emissionen verursachen, ist Protest gegen den Status Quo wichtig, um somit für eine schnelle und gerechte Reduktion der Emissionen einzustehen. «Nur weil es nicht unsere engen Freund*innen und Verwandten oder gar wir selbst sind, die aufgrund unserer Emissionen ihr Zuhause verlieren, krank werden und sterben, ist das kein Grund dieses Leiden zu ignorieren. Seit wann ist es gesellschaftlich akzeptiert, die Konsequenzen des eigenen Handelns auf andere abzuschieben und so zu tun, als gäbe es sie nicht?» sagt Hanna Fischer vom Klimastreik Schweiz.
«Die wissenschaftlichen Fakten sprechen für sich: Der Klimawandel verschlimmert die Umweltkatastrophen. Sie werden heftiger und häufiger und daher auch zerstörerischer. Die Klimakrise ist nicht eine Katastrophe in weiter Zukunft. Die Menschen und Regionen, welche am stärksten betroffen sind, ertrinken, brennen und verdursten; unser Überleben hängt von sofortigem Handeln ab.», sagt João Duccini aus Brasilien.