Das Igelleben in der Stadt ist eine Herausforderung. Viele Hindernisse versperren den Igeln den Weg. Eine mögliche Lösung: Igeltunnel aufstellen, damit unsere stacheligen Freunde die Zäune passieren können.
Auf Nahrungs- und Partnersuche brauchen Igel ein grösseres Streifgebiet von mehreren Gärten und müssen bis über zehn Mal pro Nacht Strassen überqueren, was leider immer wieder tödlich endet. Wir Menschen sind daran mitschuldig, denn durch Zäune und Mauern verunmöglichen wir den Igeln die direkte Wanderung zwischen den Gärten.

Insbesondere in den Stadtkreisen 7 und 8 sind die Igelvorkommen markant zurückgegangen. Die Gründe sind noch nicht abschliessend geklärt, aber eines wissen wir mit Sicherheit: auch in unserm Quartier hat sich seit den Bauten von neuen Liegenschaften und den Neugestaltungen alter Gärten für die Igel vieles verändert. So ist es nicht mehr überall gewährleistet, dass sie sich tagsüber verstecken und nachts zirkulieren können.

Es fehlen zunehmend Strukturen in den Gärten, wo sich die Igel tagsüber aufhalten, sich schützen oder auch Junge aufziehen können. Beim Bauen neuer Zäune wird oft nicht berücksichtigt, dass da noch Wildtiere zirkulieren wollen: die Zäune reichen dann bis zum Boden.

Eines steht fest: Igel brauchen dringend unsere Hilfe, und wir Gartenbesitzer können alle schon heute etwas tun. Verstecke lassen sich in jedem auch noch so kleinen oder einfachen Garten herstellen mit Asthaufen, kleinen Holzbeigen mit Unterschlupf, Gebüsch mit Deckung. Aber Achtung: darunter haben Schneidegeräte wie Fadenmäher und Motorsensen nichts verloren!

In gewisse Zäune lassen sich problemlos kleine Öffnungen machen, die nicht gross sein müssen, damit der Igel durchkommt: 12 cm hoch und breit sind schon genug.

Der Sorge, dass andere Tiere diese Lücke nutzen (unerwünschte Katzen, Hunde, welche im eigenen Garten bleiben sollen usw.), hat unser Förderverein NimS Rechnung getragen und über diesen Winter ein Produkt für Igel entwickelt, das nun erworben und eingesetzt werden kann: Igeltunnels.

In Zusammenarbeit mit dem Igelzentrum Zürich wurden nun Modell D und E weiterverfolgt. Durch diese können Igel zirkulieren, Hunde und Katzen aber nicht, wegen des Knicks resp. wegen des fehlenden Durchblicks.

Auch bei Modell E aus Holz fehlt der Durchblick. Igel gehen durch, sie werden von ihrer Nase geleitet. Katzen gehen nicht hinein, weil sie den Ausgang nicht sehen können, und für Hunde, auch für kleine, sind die Durchgänge eh zu klein.

In dieser Phase des Igeltunnel-Entwicklungsprozesses machte uns eine Freundin auf ein Tunnel in England aufmerksam, das als katzensicherer Zugang zu einem Futterhäuschen dient.

Dieses inspirierte uns, und wir entwickelten unser Tunnel weiter bis zum Endprodukt, das uns nun voll und ganz befriedigt und auch den Engländern gefällt!

Das Stahlrohr kann direkt beim Hersteller erworben werden, sie sind dort über die Zweckentfremdung des Ofenrohrteils orientiert :-).

Wer mag ihn nicht, den heimlichen nächtlichen Besucher in unsern Gärten – wie er eilig über die Wiese wackelt auf seinen krummen Beinchen, wie er laut schmatzend eine Schnecke oder einen Regenwurm verspeist, wie er schon fast rührend eine wehrhafte stachelige Kugel aus sich macht, wenn sich ihm ein Feind nähert. Kinder mögen ihn besonders: er wird in vielen Kinderbüchern als freundlich, hilfsbereit, fleissig dargestellt, nicht besonders talentiert, nicht gefährlich trotz seiner Stacheln, etwas unbeholfen – einfach liebenswert!

Tragen wir ihm Sorge!
Lesen Sie mehr über diese Tunnels und wie sie diese erwerben oder selber bauen können, auf natur-im-siedlungsraum.ch.
Fragen Sie uns, wenn Sie Hilfe brauchen beim Montieren!
