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Alleskönner Aluminium und seine Schattenseiten

In Haushalt, Kosmetik, Medizin oder Industrie: Aluminium ist überall anzutreffen und nicht mehr wegzudenken aus unserem Alltag. Oder doch? Sehen Sie, welche attraktiven Alternativen zu Aluminium bestehen und warum diese sehr viel empfehlenswerter sind.

Seine materiellen Eigenschaften lassen das Leichtmetall Aluminium auf vielen Ebenen glänzen: Sein geringes Gewicht, die Formtreue und Beständigkeit machen es zum optimalen Verpackungs-, Bau- und Gestaltungsmaterial. Was hingegen oft vergessen geht: Aluminium hat auch seine Schattenseiten.

Wissenschaftler finden immer mehr Belege für einen möglichen Zusammenhang zwischen Aluminium und dem Auftreten von Krankheiten wie Alzheimer oder Brustkrebs. Aufgrund seiner chemischen Eigenschaften wird es in kosmetischen Produkten vielfältig verwendet und gelangt so ungehindert in unseren Körper. Aluminium lässt uns beispielsweise die Sonnencreme besser auf der Haut verteilen und erhöht den Lichtschutzfaktor, als Wirkstoff im Deodorant verklebt es die Hautporen, so dass man weniger schwitzt. Alu-Zusätze verstärken die Wirkung von Impfungen oder werden zur Trinkwasseraufbereitung eingesetzt – auch in der Schweiz.

Neben gesundheitlich bedenklichen Nebenwirkungen hat Aluminium auch einen enorm negativen Einfluss auf unsere Umwelt. Dies hat verschiedene Gründe. Erstens benötigt der Abbauprozess enorme Energiemengen, wovon etwas die Hälfte aus fossilen Quellen stammt. Zudem wird für den Abbau des benötigten Bauxits Landraub im grossen Stil betrieben. Beispielsweise im Amazonasgebiet, wo tausend Quadratkilometer Regenwald für den Tagebau abgeholzt und die indianische Bevölkerung vertrieben wurde. Die erbeuteten Böden werden durch die Abbaumethoden derart belastet, dass dies zu einer enormen Zunahme der Erosion führt. Zudem hat der Abbauprozess hohe Emissionen von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid und perfluorierte Kohlenwasserstoffen zur Folge.

Gründe gibt es also genug, warum man Aluminium meiden sollte. Hier finden Sie 10 Ideen, wie Sie dies einfach umsetzen können:

Tipp 1 für den Einkaufsbummel:

Kaufen Sie keine Produkte in Aluminiumverpackungen, meistens gibt es vergleichbare Produkte, welche alternativ verpackt sind. Konkret: Joghurt lieber im Glas statt im Becher kaufen, denn der Joghurtbecherdeckel besteht oft aus Aluminium. Tuben enthalten ebenfalls Aluminium, Senf und Tomatenmark also lieber im Glas kaufen. Tierfutterschalen bestehen oft aus Alu, steigen Sie auf andere Verpackungsmaterialien beim Futter für Ihr pelziges Familienmitglied um.

Tipp 2 für den Snack zwischendurch:

Bei vielen Produkten ist einem nicht bewusst, dass sie erhöhte Aluminiumgehalte aufweisen. Durch eine bewusste Auswahl der Lebensmittel, können Sie beeinflussen, wie viel Aluminium Sie zu sich nehmen. Beispielsweise werden verstärkt über Zuckerwaren, Süssigkeiten und feine Backwaren aluminiumhaltige Verbindungen aufgenommen, welche dort als Zusatzstoffe eingesetzt oder als Lacke in Lebensmittelfarben verwendet werden. Zudem findet man Aluminium häufig als Bleichmittel in Backpulver, Weissmehl, Schmelzkäse sowie sauer eingelegten Gemüsekonserven oder als Antiklumpmittel in Salz und Gewürzen. Kritisch sind ausserdem Laugenbrezeln, da diese mit einer Lauge behandelt werden, die aluminiumhaltige Backbleche angreift. Dadurch kann das Leichtmetall in den Teig gelangen. Achten Sie also auf einen massvollen Genuss solcher Produkte oder versuchen Sie, Alternativen zu finden.

Aluminium findet sich auch in einigen Zucker- und Backwaren.
Viele Zuckerwaren enthalten aluminiumhaltige Verbindungen. © jarmoluk, via pixabay

Tipp 3 für die Verpflegung unterwegs:

Benutzen Sie für Ihren Lunch-to-go Papiertüten, stabile Kunststoffboxen (BPA-frei) oder noch besser Brotdosen aus Glas- oder Edelstahl. Um den Durst unterwegs zu stillen, nutzen Sie statt Getränkedosen oder Tetra-Packs lieber Mehrwegflaschen oder greifen Sie auf die eigene Trinkflasche zurück Einwegplastik- oder Einwegglasflaschen sind allerdings nicht wirklich umweltfreundlich, trinken Sie daher lieber aus einer nachhaltigeren Variante. Beispielsweise aus einer «soul bottle».

Tipp 4 für Köche und Grillmeister:

Für Grill-Utensilien, Kochtöpfe & Co. gilt: Ersetzen Sie Aluminiumprodukte durch Alternativen. Beispielsweise durch Edelstahlvarianten bei Pfannen. Edelstahl-Grillschalen haben neben dem Verzicht auf Aluminium den Vorteil, dass sie mehrfach verwendbar sind. Für süßes Grillgut eignen sich zum Beispiel auch Bananenblätter, welche im Asia-Shop erhältlich sind.

Auch beim Grillieren sollte man Alu Produkte vermeiden.
Beim grillen keine Alu Folie verwenden. © Hans, via pixabay

Tipp 5 für das Aufbewahren von Lebensmitteln:

Verzichten Sie auf Alufolie oder andere Alu-Behälter. Nutzen Sie stattdessen Frischhalte- / Gefrierdosen, leere Glaskonserven, Käseglocken. Wenn Folie doch sein muss: lieber Frischhaltefolie verwenden – diese ist zwar ebenfalls umweltschädlich, schneidet aber laut Öko-Test im Vergleich zur Alufolie etwas besser ab. Zum Abdecken genügt aber oft auch einfach ein Teller oder eine Schüssel in passender Größe. Spannend sind auch Alternativen wie beispielsweise diese Frischhalte-Hüllen aus Stoff.

Tipp 6 für Romantiker:

Teelichter sind ebenfalls mit Aluminium umhüllt. Verwenden Sie lieber einen Glasbehälter (z.B. leere Konservengläser).

Alu bei den Kerzen.
Auch bei den Kerzen ist Alu zu finden. © kyasarin, via pixabay

Tipp 7 für die Achseln:

Viele Deodorants enthalten Aluminium, da diese die Poren am Ausstoss von Schweiss hindern. In Tests zeigen sich einige aluminiumfreie Deos in puncto Geruchsbekämpfung als ausreichend wirksam, gegen Achselnässe wirken sie allerdings nicht. Falls Sie nicht auf den positiven Effekt verzichten möchten: achten Sie zumindest darauf, Deos nicht auf frisch rasierter Haut anzuwenden, da das die Aluminium-Aufnahme durch die Haut um eine Vielfaches erhöht. Aluminiumfreie Deos gibt es in vielen Apotheken und immer häufiger auch bei Grossverteilern. Die Deosprays von Lavera und Axe sind generell aluminiumfrei, auch Nivea oder I am zum Beispiel haben Deos ohne Aluminium.

Tipp 8 für Bauherren:

Auch beim Hausbau wird Aluminium verwendet. Anstatt zum Beispiel Fensterrahmen aus Alu zu wählen, können Sie sich auch für Holzrahmen entscheiden.

Tipp 9 für Alu-Fans:

Falls ein Verzicht schlussendlich nicht möglich oder nicht erstrebenswert scheint, gilt zumindest: Metalle sind wertvolle Rohstoffe und gehören nicht in den Abfall! Achten Sie deshalb darauf, verwendetes Aluminium zur Recycling-Stelle zu bringen.

Tipp 10 für Wissbegierige:

Informieren Sie sich weiter über Aluminium und Alternativen dazu. Beispielsweise hier: Weitere spannende Hintergrundinformationen.

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