Mit dem folgenden Rezept können Sie Ihr eigenes ökologisches und aluminiumfreies Deodorant herstellen – ohne grossen Aufwand, dafür mit grosser Wirkung.
Die Auswirkungen von Aluminiumsalzen in Antitranspirantien haben in den letzten Jahren für zahlreiche Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Aluminiumsalze schützen uns zwar vor übermässigem Schwitzen, wurden aber mit der Entstehung von Brustkrebs in Verbindung gebracht. In Spray-Deos werden zudem Treibgase wie Isobutan oder Propan verwendet, deren Herstellung auf Erdöl oder Erdgas basiert. Zudem tragen Treibgase – wenn auch sehr gering, besonders im Vergleich zu den früher verwendeten FCKWs – zum Treibhauseffekt bei. Mittlerweile haben die meisten Hersteller reagiert und verkaufen hauptsächlich aluminiumfreie Deodorants in kondensiertem Verpackungsvolumen und somit unter vermindertem Einsatz von Ressourcen und Treibgasen. Zudem teilte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) im Mai 2023 mit, dass kein kausaler Zusammenhang zwischen der Exposition der Haut gegenüber Aluminium und Brustkrebs festgestellt werden kann. Das BLV kommt zum Schluss, dass nach aktuellen Wissensstand der bestehende gesetzliche Rahmen ausreicht, um den Schutz der Gesundheit der Konsumentinnen und Konsumenten zu gewährleisten.
Nichtsdestotrotz habe ich einerseits das Gefühl, dass Deos zumeist den Geruch nur mit einer Parfümwolke überdecken und andererseits doch noch zahlreiche unerwünschte Inhaltsstoffe enthalten. Das hat mich dazu veranlasst, die zahlreichen Deo-Rezepte im Internet zu durchforsten und mich selbst an der Deo-Herstellung zu versuchen. Und ich muss sagen, das Resultat überzeugt mich. Es ist simpel, günstig, ökologisch und wirksam. Und so funktioniert’s:
Aus nur drei Zutaten
- Kokosnussöl: Kann in grösseren Lebensmittelgeschäften oder im Biolädeli gekauft werden. Es schmilzt erst bei 24°C und befindet sich bei Raumtemperatur in der Regel in festem Zustand.
- Wirkung: Kokosnussöl wirkt antibakteriell, hemmt also das Wachstum von Bakterien, welche die unangenehmen Gerüche unter den Achseln entstehen lassen. Ausserdem verleiht es der Haut Feuchtigkeit und verströmt einen angenehmen Duft, welcher aber weit weniger intensiv – und zwar im positiven Sinne – ausfällt als bei gekauften Produkten mit Kokosnussduftnote.
- Kostenpunkt: ca. 8 Franken für 200 Milliliter oder 15 Franken für 400 Milliliter
- Natron: Findet sich in jedem Lebensmittelgeschäft im Backregal.
- Wirkung: Natron hat ähnlich zum Kokosnussöl eine antibakterielle Wirkung. Der Anteil an Natron im Rezept sollte nicht erhöht werden, da dieses basisch ist und daher ein trockenes Hautgefühl oder eventuell Irritationen verursachen kann.
- Kostenpunkt: ca. 2 Franken pro Beutel
- Stärke: Ist ebenfalls in allen Lebensmittelgeschäften erhältlich. Es dient vor allem dem Andicken der gesamten Mixtur. Wird dem Deo etwas mehr Stärke beigefügt, fällt er in der Regel geschmeidiger aus.
- Kostenpunkt: ca. 3 Franken
Und so einfach geht man in Produktion
Die Herstellung ist ganz einfach. Es gilt zu beachten, dass alle verwendeten Behälter und Hilfsmittel vorher gründlich gereinigt werden. In einer kleinen Schüssel werden die drei Zutaten zu gleichen Teilen, sprich 33 Prozent Kokosnussöl, 33 Prozent Natron und 33 Prozent Speisestärke des Gesamtvolumens, mit einem einem Löffel vermengt. Wenn die Masse gut durchmischt und homogen ist, kann sie in ein Gefäss umgefüllt werden. Für unterwegs habe ich zudem ein kleines Behältnis, wie es zum Beispiel zum Aufbewahren von Lipgloss verwendet wird, mit der Deopaste befüllt.
Für das gewisse Extra sorgen ätherische Öle
Wer möchte, kann dem Deo noch seine eigene Duftnote verleihen, indem der Deomasse wenige Tropfen eines ätherischen Öls hinzugefügt werden. Neben einem guten Duft, unterstützen ätherische Öle auch die Wirkung des Deodorants. Um die Transpiration zu reduzieren, kann das ätherische Lavendel- oder Salbeiöl zugesetzt werden. Teebaumöl ist für seine desinfizierende und antimikrobielle Wirkung bekannt. Damit kann der unangenehme Geruch beim Schwitzen vermieden werden, denn der Schweiss selbst riecht nicht unangenehm. Erst durch die Bakterien auf der Haut, die den Schweiss zersetzen, entsteht der typische Schweissgeruch. Oder soll das Deo eine angenehme Frische verleihen? Dann ist Minze oder Zitrone die richtige Wahl. Für eine hautberuhigende Wirkung und einen süssen, wohlriechenden Duft sorgt das ätherische Öl der Rose.
Beim Kauf von ätherischen Ölen lohnt es sich, auf die Qualität zu achten. Um die Preise niedrig zu halten, werden die Öle oft synthetisch hergestellt oder sind eine Mischung aus natürlichen und synthetischen Ölen. Um die beschriebenen Wirkungen zu erzielen, müssen die ätherischen Öle jedoch natürlich sein. Ausserdem ist darauf zu achten, dass dem Deodorant nur eine geringe Menge des ätherischen Öls zugesetzt wird. In zu grossen Mengen können die Öle allergischen Reaktionen hervorrufen. Lassen Sie sich in einer Drogerie oder Apotheke beraten, um das optimale ätherische Öl zu kaufen.
Um das Deodorant länger haltbar zu machen, kann man einige Tropfen Vitamin E hinzufügen, das als Antioxidans und Konservierungsmittel in der Kosmetik verwendet wird. Vitamin E, auch Tocopherol genannt, ist in der Apotheke, meist in Kapselform, erhältlich. Auch das bereits erwähnte Teebaumöl sorgt durch seine antimikrobiellen Wirkung dafür, dass das Deo länger frisch bleibt.
Das Aufbewahren des Deos an einem trockenen und kalten Ort, oder sogar im Kühlschrank, hilft zusätzlich die Haltbarkeit zu verlängern.
So und damit steht Ihnen nichts mehr im Weg, in nur fünf Minuten Ihr eigenes natürliches Deo zu produzieren. Viel Spass!
Erstveröffentlichung: 22. Juni 2019, ergänzt am 16. Oktober 2023