Mal fast in Vergessenheit geraten, dann wieder geschätzt und gefördert: Der Niederhelfenschwiler Beeriapfel hat eine wechselvolle Geschichte, die bald rund 200 Jahre alt ist. Nun hat Fructus, die Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten, diesen Apfel aus dem Kanton St. Gallen zur Schweizer Obstsorte des Jahres 2022 ernannt.
Die Schweizer Obstsorte des Jahres 2020 ist gewählt: Die Schweizer Bratbirne, die man auch unter den Namen «Imbeli», «Klausbire» oder «Chugelbire» kennt. Die fast...
er die Herkunft und die Domestizierung des Apfels (Malus domestica) war bis vor Kurzem nichts Gesichertes bekannt. Lange wurde vermutet, dass der Holzapfel (Malus sylvestris) die Stammform des Kulturapfels sei. Heute weiss man, dass diese Vermutung falsch war. Der Kulturapfel ist ein direkter Abkömmling des asiatischen Wildapfels (Malus sieversii) aus dem zentralasiatischen Tian-Shan-Gebirge.
Mehrsortenbäume sicherten über Jahrhunderte vor allem den Selbstversorgern über Monate frisches Obst. Mit der Entwicklung des Erwerbsobstbaus ging diese Tradition verloren. Heute finden sich Mehrsortenbäume in Kleingärten.
Im Winter und Spätwinter ist es Zeit für den Obstbaumschnitt. Die Ursprünge des Obstbaus reichen in den Alpen in die Römerzeit zurück. Die an Hochstammbäumen bis heute weit verbreitete Schnitttechnik geht auf Hans Spreng zurück, der sie in den 1920er-Jahren entwickelt hatte.