In nächster Zeit entscheidet sich die Zukunft mehrerer Pärke von nationaler Bedeutung. Sie müssen beim Bund die Erneuerung des Parklabels beantragen. Dabei sind sie auch auf die Zustimmung der lokalen Bevölkerung angewiesen. Wovon diese abhängen kann, zeigt ein neues Faktenblatt der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT).
Mehrere Schweizer Naturpärke stehen derzeit vor einer entscheidenden Phase. Erneuert der Bund nach zehn Jahren Betrieb ihr Parklabel und damit auch die finanzielle Unterstützung? Dazu müssen die Pärke eine neue Charta mit Managementplan und Zielen für die nächsten zehn Jahre einreichen.
Zuvor stimmt aber die Bevölkerung der Parkgemeinden über die Erneuerung des Labels ab. Einwohnerinnen und Einwohner ermächtigen ihre Gemeinden, mit einem Park einen neuen Vertrag abzuschliessen. So entscheiden zum Beispiel im Herbst 2020 zwanzig Gemeinden über die Zukunft des Naturparks Gantrisch.
Identifikation und Vertrauen sind wichtig
Welche Faktoren bestimmen, wie die lokale Bevölkerung einem Park gegenüber eingestellt ist? Ein neues Faktenblatt der SCNAT fasst die bestehenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Akzeptanz von Pärken und Schutzgebieten zusammen, gibt Empfehlungen für die Praxis und zeigt den Forschungsbedarf auf. Demnach befürworten Bewohnerinnen und Bewohner einen Park eher, wenn sie sich mit ihm identifizieren, aktiv mitwirken können und dem Management vertrauen. Mit einer transparenten Kommunikation und der Entwicklung einer gemeinsamen Vision tragen Parkverantwortliche zur Akzeptanz bei.
Lokal verankerte Personen verleihen einem Park ein Gesicht und tragen als BotschafterInnen zur Identifizierung der Bevölkerung mit dem Park bei. Dadurch wird die Bereitschaft gefördert, sich persönlich zu engagieren. Zudem ist entscheidend, dass eine Vision für die gesamte Region entwickelt wird. Dabei spielen Heimatgefühle und die regionale Identität eine wichtige Rolle.