Eine neue Pflanze im Garten bietet tollen Naturkunde-Unterricht: Sie öffnet die Augen, wie unterschiedlich die Gäste sind, die sich je nach Pflanze einfinden – eben ihrem Charakter entsprechend.
Es wäre wunderbar, würde mein Naturgarten von Hasen besucht. Jetzt sind darin zumindest Hasenohren zu sehen. So heissen die Pflanzen, die ich neu gesetzt habe.
Die Blätter des langblättrigen Hasenohrs mögen ein bisschen an die Löffel von Meister Lampe erinnern.
Die Blüten sind nicht spektakulär, aber in den Details wunderhübsch. Form und Farbe verändern sich mit dem Erblühen der Staubblätter und dem Erscheinen des Samenstands. Leider kann die Staude nach dem Fruchten schnell einziehen.
Wie oben erwähnt soll jetzt aber in erster Linie von den Gästen der Pflanze die Rede sein. Denn kaum war das Hasenohr gesetzt, ging der Run auf die Pflanze los. Auffallend viele kleine Insekten fanden sich ein, vor allem Käfer, Fliegen und Wespenartige.

Dass es sich beim Hasenohr um einen Doldenblütler handelt, erhielt ich wie im Lehrbuch vorgeführt: Um an deren Schätze zu gelangen, braucht es keine langen Mundwerkzeuge. Deshalb sind Käfer und Fliegen so scharf auf solche Scheibenblüten.



In der Nähe des Hasenohrs blüht in meinem Garten eine Katzenminze – keine heimische, sondern die Züchtung «Six Hills Giant». Und hier, auf dem Lippenblütler, hat es völlig andere Gäste. Die grosse lang blühende Staude ist von morgens bis abends von Hummeln und Bienen umschwärmt. Das ist für Lippenblütler typisch.
Hier eine Galerie ihrer Besucher:


Erstaunt war ich, als doch ein Insekt auf der Katzenminze sass, das mit seinen kurzen Mundwerkzeugen keine Chance hat, in die Röhrenblüte einzutauchen. Meist ist diese Art deshalb auf Scheibenblüten anzutreffen: eine Stabschwebfliege. Zuerst war sie auch nur damit beschäftigt, sich zu putzen. Dann aber führte sie vor, wie auch sie hier Energie tanken kann: Sie hält sich an den Pollen der gut erreichbaren Staubbeutel und überlässt den Nektar in der Tiefe der Röhren den Langrüsslern.
Auch eine winzige Fliege krabbelte eifrig auf der Katzenminze herum. Ob sie Saft saugt oder leckt, ich weiss es nicht – vielleicht aber jemand aus der Leserschaft?
Liebe Beatrix
danke für tolle Infos und Bilder! Was wär ein Garten ohne das Insektentreiben……nicht auszudenken!
Welche Blumen ein zweites Mal blühen, wenn man sie schneidet, wär mal ein super Thema für einen Blog!
Die kleine Fliege kenne ich aus meinem Garten: sie gehört zu den Schwingfliegen (Sepsidae), deren Larven sich in Fäkalien oder verrotteten Pflanzenteilen entwicken, die Fliegen ernähren sich von Nektar und süssen Pflanzensäften.
Wieder was dazu gelernt! Ein lehrreicher Artikel welchen du veröffentlicht hast.
Es ist nicht so einfach über das Thema auf google was zu recherchieren.
ich glaube nicht, siecht aus falsch
bin nicht vollig einverstanden
das stimmt
ich bin voll einverstanden mit ihre Meinung