Dossier: Honig

Imkerei in Schweizer Städten bedroht Artenvielfalt

In Schweizer Städten boomt die Imkerei. Doch die unkontrollierte Zunahme von Honigbienen übt zunehmend Druck auf wilde Bestäuber aus und gefährdet damit die städtische Biodiversität, wie eine neue Studie der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL berichtet.

Honigbiene offiziell wieder als Wildtier anerkannt

Die Honigbiene ist nun in der Schweiz von offizieller Seite zum heimischen Wildtier erklärt. Der konkrete Schutz und die Förderung von wildlebenden Honigbienen bleiben hingegen weiterhin grösstenteils ungeklärt und werfen in den Augen der Experten multiple Fragen auf.

Honigertragssteigerung doppelt so hoch wie Milchertragssteigerung

Trotz Bienensterben und immensen Verlusten an botanischer Biodiversität steigt die Honigertragsleistung pro Bienenvolk von Jahrzehnt zu Jahrzehnt an - und das gleich doppelt so stark wie der Milchertrag von Schweizer Milchkühen.

Kombination von Insektengift und Milben schwächt Honigbienen

Forscher haben entdeckt, dass ein Zusammenwirken zwischen der Milbe Varroa destructor und Pflanzenschutzmitteln (Neonikotinoiden) die Lebensdauer von Honigbienen beeinträchtigt. Die Forschenden plädieren für eine nachhaltigere Landwirtschaft und Imkerei.

Neonicotinoide in Honigproben aus aller Welt nachweisbar

Die Analyse von Honigproben belegt: Eine hohe Neonicotinoid-Belastung findet sich nicht nur in Regionen, in denen viel gespritzt wird, sondern in jedem Winkel der Welt. Neonicotinoide sind Insektizide, mit welchen das Saatgut von Pflanzen wie Raps, Sonnenblumen und Mais oft schon präventiv behandelt wird.