StartTippsNachhaltig lebenDer eigene Kräutergarten - so klappt's

Der eigene Kräutergarten – so klappt’s

Kaufen Sie Kräuter jedes Mal im Plastiksäckchen? Wo kommen die denn her? Ziemlich sicher nicht aus der Schweiz. Am besten legen Sie Ihren eigenen Kräutergarten an. Auch wenn Sie in der Stadt wohnen, haben Sie bestimmt ein Fenstersims oder gar einen kleinen Balkon. Das ist bereits ausreichend für die Küchen-Klassiker.

Aber aufgepasst: Nicht alle Kräuter haben die gleichen Anforderungen. Doch wenn Sie diese Dinge beachten, funktioniert es bestimmt auch bei Ihnen:  

Der geeignete Standort

Der Standort ist zentral für das optimale Wachstum der Pflanzen. Es ist daher empfehlenswert, die Kräuterauswahl an Ihre Standort-Möglichkeiten anzupassen.
Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Basilikum, Thymian, Oregano und Salbei sind Sonne liebend. Sie sind optimal für einen Süd-Balkon.
Für das Fenstersims gegen Osten oder Westen eignen sich Kräuter, die weniger Licht benötigen, wie Petersilie, Schnittlauch, Kresse oder Minze.
Eine reine Nordausrichtung jedoch bietet meist zu wenig Licht und ist daher nicht zu empfehlen.

Das passende Substrat

Mediterrane Kräuter brauchen durchlässige Erde, bei der das Wasser schnell abfliesst. Ausserdem sollte der Boden eher nährstoffarm sein. Dies erreichen Sie, indem Sie etwas Sand unter die Erde mischen.
Kräuter wie Schnittlauch, Estragon und Melisse hingegen, mögen feuchten und nährstoffreichen Boden.
Bitte verzichten Sie generell auf den Kauf torfhaltiger Erde. Der enthaltene Torf bildete sich über hunderte von Jahren in Hochmooren. Der Torfabbau führt zur Zerstörung ökologisch wertvoller Lebensräume und zur Freisetzung grosser Mengen an CO2.

Kräuter-Gemeinschaften

Wenn Sie mehrere Kräuter im selben Topf pflanzen, sollten Sie auf die individuellen Vorlieben achten, denn nicht alle Kräuter mögen sich. Als Faustregel gilt: Mischen Sie einjährige und mehrjährige Kräuter nicht. Aber natürlich gibt es auch da Ausnahmen. Darum finden Sie hier genauere Angaben:

Basilikum und Rosmarin
Wenn Sie jede Art in einem eigenen Topf pflanzen, können Sie besser auf die verschiedenen Bedürfnisse eingehen. © Markus Spiske, via Unsplash

Rosmarin

  • Verträgt sich gut mit: Basilikum, Lavendel, Oregano, Salbei, Thymian,
  • Hat eine Abneigung gegen: Schnittlauch

Thymian

  • Verträgt sich gut mit: Estragon, Rosmarin, Salbei und Zitronenmelisse,
  • Hat eine Abneigung gegen: Majoran und Pfefferminze

Basilikum

  • Verträgt sich gut mit: Oregano, Petersilie, Rosmarin
  • Hat eine Abneigung gegen: Pfefferminze, Zitronenmelisse

Petersilie

  • Verträgt sich gut mit: Basilikum, Dill, Gartenkresse, Schnittlauch
  • Hat eine Abneigung gegen: Lavendel, Koriander und Pfefferminze

Die richtige Menge Wasser

Auch hier trennen sich die mediterranen Vertreter wieder von den anderen. Am besten werden sie ein bis zwei Mal die Woche getränkt. Zwischendurch sollte die Erde komplett austrocknen.
Etwas feuchter mögen es Melisse, Petersilie, Schnittlauch und Pfefferminze.
Generell vertragen Kräuter aber keine Staunässe, da dadurch die Wurzeln faulig werden. Verwenden Sie daher unbedingt Gefässe mit Löchern im Boden und bauen Sie eine Schicht Kies oder Blähton am Grund des Topfes ein, damit das Wasser gut abfliessen kann.

Setzlinge oder Samen?

Bei mehrjährigen Pflanzen wie Rosmarin oder Salbei sind Setzlinge wohl die einfachste Möglichkeit. Einjährige Kräuter kann man aber auch gut selbst aussäen. Somit kann man gar auf den Plastiktopf verzichten.
Allerdings muss etwas beachtet werden: es gibt Licht- und Dunkelkeimer.
Lichtkeimer (z.B. Basilikum und Dill) werden lediglich auf der Erdoberfläche leicht angedrückt, Dunkelkeimer (z.B. Petersilie und Schnittlauch) hingegen sollten von einer dünnen Schicht Erde bedeckt sein.
Ob es sich um einen Licht- oder Dunkelkeimer handelt, ist meist auf der Samentüte vermerkt.

Etwas für die Bienen

Kräuter sind nicht nur für uns Menschen schmackhaft, deren Blüten ziehen auch Bienen an. Mit guter Planung können Sie die Bienen bis zum ersten Frost unterstützen.
Jetzt blüht bereits der Rosmarin. Ab Mai werden Thymian und Salbei aktiv. Koriander und Zitronenmelisse blühen ab Juni. Und die weiss-rosa Blüten des Oregano findet man im Hochsommer. Der Schnittlauch trägt seine kugeligen Blütenstände von Mai bis August und die Kapuzinerkresse versorgt die Bienen gar bis zum ersten Frost mit Nektar.

Eine Hummel auf einem Schnittlauch
Eine Hummel erfreut sich am Schnittlauch © poppy CC BY-NC-ND 2.0, via flickr

Wenn Sie diese Dinge beachten, wird auch bei Ihnen bald ein Kräutergarten gedeihen und Sie können Ihre Speisen umweltfreundlich verfeinern.

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