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Quiz: Testen Sie Ihr Wissen über Neophyten

Das Einjährige Berufkraut sieht harmlos aus, ist aber tatsächlich schädlich für die Ökosysteme der Schweiz. Invasive Neophyten sind auf dem Vormarsch und müssen gezielt bekämpft werden. Geschieht das nicht, machen sie sich breit und verdrängen die einheimischen Pflanzen. Wie gut kennen Sie sich aus mit diesem Thema?

«Neophyt» (wörtlich: «neue Pflanze») ist die Bezeichnung für Pflanzen, die erst seit dem 16. Jahrhundert, das heisst nach der Kolonisation Amerikas, Teil unserer Vegetation wurden. Sie wurden entweder absichtlich als Zier- oder Nutzpflanzen eingeführt oder versehentlich über Samen eingeschleppt. Als «invasiv» gilt eine Art, wenn sie sich rasant ausbreitet und so die einheimische Flora verdrängt. Aktiv bekämpft werden besonders diejenigen invasiven Neophyten, die in den Bereichen Biodiversität, Gesundheit oder Ökonomie Schäden verursachen.

Wie gut kennen Sie die invasiven Neophyten der Schweiz? Testen Sie Ihr Wissen:

Quiz - Invasive Neophyten

  • In der Schweiz haben sich rund 550 Arten angesiedelt, die vor dem 16. Jahrhundert nicht Teil unserer Vegetation waren. Doch nicht alle gelten als Problempflanzen. Viele dieser gebietsfremden Arten sind gut in unsere Umwelt integriert.
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  • Und nun zu einigen Arten, die in der Schweiz Probleme verursachen:
  • Insgesamt gibt es etwa 1000 Springkraut-Arten. Hier sind drei Arten aufgeführt, die in der Schweiz auftreten. Zwei davon sind invasive Neophyten.
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  • Eine Berührung mit dem Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) kann zu Verbrennungen führen. Doch nicht ohne weiteres.
    Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) © Corgaasbeek, via pixabay
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  • Ein häufiges Problem mit invasiven Neophyten ist, dass eine einzelne Pflanze unglaubliche Mengen an Samen produzieren kann, was zu einer rasanten Ausbreitung führt. Ein eindrückliches Beispiel dafür ist der Sommerflieder (Buddleja davidii).
    Sommerflieder (Buddleja davidii) © Uschi Dugulin, via pixabay
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  • Ausserdem sind die Samen einiger Arten sehr lange keimfähig. Das heisst, auch nach jahrelanger Ruhephase kann der Samen unter guten Bedingungen eine neue Pflanze hervorbringen. Auch die Samen des Aufrechten Traubenkrautes (Ambrosia artemisiifolia) sind sehr geduldig.
    Aufrechtes Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) © Harry Rose, [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons
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  • Manche Neophyten sind klar zu erkennen. Bei anderen wird es schon schwieriger.
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  • Das Einjährige Berufkraut (Erigeron annuus) ist ein hartnäckiger Neophyt und übernimmt, falls ungestört, ganze Flächen. Da es die einheimische Flora schnell verdrängt, ist eine gekonnte Bekämpfung sehr wichtig. Doch nicht jede Art der Bekämpfung ist gleich effizient.
    Einjähriges Berufkraut (Erigeron annuus) © Manfred Richter, via pixabay

5 Kommentare

  1. Im Unterschied zu einigen wenigen Neozoen sind nicht die Neophyten ein Naturschutz-Problem.
    Problematisch sind die Lebensraumveränderungen und die Globalisierung, die dieses Phänomen erst ermöglichen.
    In Mitteleuropa sind das vor allem die grossräumige Vernichtung wichtiger Lebensräume, z.B. der Feuchtgebiete, der Auengebiete, der naturnahen Wälder und der Trockenwiesen sowie die Verinselung, die Überbauung und die Bodenversiegelung sowie der massive Eintrag von Giftstoffen in die Biosphäre zusammen mit der industriellen Land- und Forstwirtschaft, die Naturschutzgebiete sind zu wenige und zu klein.
    Die Hetzjagd auf Neophyten ist ein perfides Ablenkungsmanöver, auf das auch die Umweltorganisationen hereinfallen. Damit offenbaren sie ein fatal statisches Naturverständnis und vergeuden an einem absolut marginalen Punkt viel Geld und Arbeit.
    Die meisten Argumente gegen Neophyten sind hanebüchen aufgebauscht, einfach falsch oder treffen auf viele «einheimische» Arten genauso zu.
    Unsere Flora ist allgemein nicht sehr artenreich und viele ökologische Nischen sind nicht besetzt. Es ist deshalb zu begrüssen, wenn neue Arten sich hierzulande auszuprobieren. Nach 50-100 Jahren haben sich alle entweder wieder verabschiedet oder sich in die vorhandenen Pflanzengesellschaften integriert.
    Abgesehen von der angeführten Sichtweise ergeben sich bei dem im Artikel propagierten «Kampf gegen schädliche Fremdlinge» auch noch bisher ungeklärte ethische Probleme innerhalb eines glaubwürdigen Naturschutzes.

    • Das hat was. Natur ist ständig in Veränderung. Aber vielleicht geht und die Veränderung einfach zu schnell – ähnlich wie bei der Klimaveränderung bzw. der Anpassung der Pflanzen und Tiere an die Klimaveränderung. Wir nehmen die Veränderung oft als Zerstörung oder Verlust wahr.

    • Sie sprechen mir aus der Seele. Zu ergänzen: die faktische Willkür, mit der eine fiktive Grenze zwischen
      « Neophyt » und « einheimisch » gezogen wird ( hier offenbar ums 16. Jh.). Ebenso die
      widersinnige Auslegung von (vermeintlichem) « Naturschutz »: Wo der Mensch jätet, selektioniert, kontrolliert, eingreift, kreiert er « Garten », « Park », « Kulturlandschaft » – und verhindert das, was er zu schützen vorgibt: Natur.
      Sprachlich-Inhaltliches Missverständnis, institutionelle Selbsterhaltung oder schlicht menschliche Überheblichkeit..?

    • Sie sprechen mir aus der Seele. Zu ergänzen: die faktische Willkür, mit der eine fiktive Grenze zwischen «  Neophyt » und « einheimisch » gezogen wird ( hier offenbar ums 16. Jh.). Ebenso die widersinnige Auslegung von (vermeintlichem) « Naturschutz »: Wo der Mensch jätet, selektioniert, kontrolliert, eingreift, kreiert er « Garten », « Park », « Kulturlandschaft » – und verhindert das, was er zu schützen vorgibt: Natur.
      Sprachlich-Inhaltliches Missverständnis, institutionelle Selbsterhaltung oder schlicht menschliche Überheblichkeit..?

  2. Die kritische, ablehnende Haltung gegenüber jedem Neuen ist eine verbreitete gesellschaftliche Erscheinung.- Die komplexe, ökologische Thematik der Neobiota, vor allem den sog. invasiven gebietsfremden Pflanzen, wird mit der Wortwahl des Krieges, unter dem Bezug zur Freisetzungsverordnung, als gravierendes Problem dargestellt. so werden zahlreiche undifferenzierte, weitgehend nutzlose, ja lebensraumschädigende Aktivitäten betrieben, welche auch noch als Naturschutzarbeit verstanden wird. Da sind unsere Mitgeschöpfe toleranter. Beobachten Sie nur die Vielzahl der Blütenbesucher z.B. an der sog. invasiven Goldrute.
    Sind die Neophyten nicht auch eine Bereicherung?
    Es braucht eine neue Sicht der biologischen Invasoren!

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