Über die erste Frucht im Juni freut man sich noch, doch nur kurze Zeit später fragt man sich: Wohin mit all den Zucchetti? Schwimmen auch Sie in Zucchetti und wissen nicht wohin mit dem Gemüse? Hier kommen unsere Tipps und einige leckere Rezepte um nichts zu verschwenden, aber trotzdem wieder Abwechslung im Menu zu haben.
Spätsommer ist Zucchetti-Zeit. Ich werde wohl nicht die einzige sein, die im Frühling zwei oder drei Zucchetti in den Garten gepflanzt hat und der die Zucchetti langsam zu den Ohren raushängen. Ratatouille und gefüllte Zucchetti — in Deutschland Zucchini — sind zwar schön und gut, aber spätestens ab August muss Abwechslung her. Wegwerfen ist natürlich auch nicht die Lösung, daher kommen hier meine Tipps, um mit der gefürchteten Zucchetti-Flut umzugehen:
Haltbar machen
Wer sich auch im Winter noch an seinen sommerlichen Gartenfrüchten erfreuen will, muss diese irgendwie haltbar machen. Am naheliegendsten ist da die Tiefkühltruhe, doch aufgrund ihres hohen Wassergehalts werden Zucchetti beim Auftauen gerne matschig. Um dem vorzubeugen, sollten möglichst knackige Exemplare verwendet werden. Zudem kann es hilfreich sein, möglichst viel Feuchtigkeit rauszunehmen. Dazu die Zucchetti in Scheiben oder Würfel schneiden und in einem Sieb (Schüssel darunter nicht vergessen!) mit Salz bestreuen. Einige Minuten stehen lassen und dann können Sie das ausgetretene Wasser abgiessen. Anschliessend die Zucchetti möglichst luftdicht verschliessen und einfrieren. Eingefrorene, rohe Zucchetti ist 6 bis 12 Monate haltbar.
Doch auch abgesehen vom Tiefkühler gibt es Methoden, die Haltbarkeit von Zucchetti zu verlängern. Hier möchte ich gerne zwei meiner Lieblingsrezepte vorstellen: Eingelegte Zucchetti und hausgemachtes Zucchetti-Pesto.
Zutaten: 100ml Essig, 50ml Wasser, 1EL Senfkörner, 3 Knoblauchzehen grob gehackt, 1TL Salz, 1TL Zucker, 1 Zucchetti, Kräuter nach Wahl (beispielsweise Dill und Lorbeerblätter)
So geht’s: Essig, Wasser, Senfkörner, Knoblauch, Salz und Zucker zum Kochen bringen. Geschnittene Zucchetti und Kräuter in ein abgekochtes Glas geben. Mit Essigmischung übergiessen, die Flüssigkeit sollte die Zucchetti komplett bedecken. Bei Bedarf noch etwas mehr Essig und Wasser im Verhältnis 2:1 aufkochen und nachfüllen. Auf dem Kopf auskühlen lassen.
Haltbarkeit: Circa zwei bis drei Wochen im Kühlschrank. Für längere Haltbarkeit kann man die Zucchetti in der Essigmischung mit kochen.
Tipps: Die Kräuter können selbstverständlich beliebig abgeändert werden. Wie wäre es mit einer Thymianvariante oder mit einer zerdrückten Chilischote?
Zutaten: 200g Zucchetti, 20g Basilikum, 50g geriebener Parmesan, 50g Pinienkerne, 100ml Olivenöl, 1 Knoblauchzehe, Salz
So geht’s: Zucchetti grob reiben, in ein Sieb geben und mit etwas Salz vermengen. Circa 10 Minuten stehen lassen und dann das Wasser ausdrücken. Alle Zutaten in ein hohes Gefäss geben und mit einem Stabmixer pürieren. Je nach gewünschter Konsistenz mehr Öl dazugeben. Mit Salz abschmecken und abfüllen. Glas mit Olivenöl auffüllen, so dass das Pesto bedeckt ist.
Haltbarkeit: Circa eine Woche im Kühlschrank, lässt sich aber auch super einfrieren oder einkochen.
Tipps: Auch hier lassen sich die Zutaten nach Belieben abändern. Wie wäre es mit Pecorino anstatt Parmesan? Oder Cashewnüssen anstatt Pinienkernen?
Verwenden
Wer nach kreativen Methoden sucht, Zucchetti in Gerichten unterzubringen, ist hier richtig. Die klassischen Rezepte wie Ratatouille gehen natürlich immer, aber je nach Zucchetti-Schwemme müssen manchmal drastischere Lösungen her. Eine Variante, die ich dieses Jahr zum ersten Mal ausprobiert habe, ist das Verstecken von Zucchetti in einem Kuchen. Das ist nicht nur super lecker und saftig sondern auch noch unauffällig. So ist das Endprodukt auch für vehemente Gemüse-Verschmäher geeignet, denn wer ahnt schon, dass sich in einem klassischen Schokoladenkuchen etwas Gesundes verstecken sollte?
Schokoladen-Zucchetti Kuchen
Zutaten: 3 Eier, 120g Zucker, 120ml Pflanzenöl, 250g Mehl, 1TL Backpulver, 1 Prise Salz, 350g geriebene Zucchetti, 100g dunkle Schokolade geraspelt, 100g dunkle Schokolade gehackt, 1 Handvoll grob zerbrochene Walnüsse
So geht’s: Eier und Zucker schaumig schlagen, Öl darunter rühren. Mehl mit Backpulver und Salz vermengen. Ein Drittel der Mehlmischung mit der Zucchetti vermischen. Mehlmischung mit Eiermischung vermengen, danach Schokolade, Walnüsse und Zucchetti unterheben. In eine Backform geben und ca. 50 Minuten bei 180°C Ober-/Unterhitze backen.
Wenn man diese Büchse der Pandora einmal geöffnet hat, sind die Möglichkeiten beinahe endlos: Zucchetti in Brownies, Guetzli oder Waffeln — der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Auch in herzhaften Speisen kann Zucchetti nach Lust und Laune versteckt werden — beispielsweise in Gemüsenuggets oder in herzhaften Pancakes. Sollten einem dann doch irgendwann die Ideen ausgehen, kann man die Zucchetti einfach wie eine Gurke behandeln. Zucchettisalat ist zum Beispiel eine super Beilage zum sommerlichen Grillieren. Oder man kocht halt doch mal wieder ein Ratatouille.
Übrigens: Wer dem Problem schon früh entgegenwirken will, der pflückt bereits die Blüten der Zucchetti. Ob gefüllt oder frittiert, sie gelten als echte Delikatesse. Üblicherweise werden dafür die männlichen Blüten verwendet, da diese keine Früchte ausbilden. Die weiblichen sind aber genauso lecker und etwas grösser — also perfekt zum füllen.
Wir wünschen viel Spass beim Ausprobieren!