Jetzt ist die beste Zeit, Holunderblüten zu ernten! Und wer einmal etwas anderes als Sirup ausprobieren mag, dem empfehlen wir, die weissen Blütenstände in Bierteig zu backen. Das unverkennbare Holunder-Aroma kommt so in überraschend knuspriger Form zur Geltung.
Wenn Sie dieser Tage am Waldrand vorbei joggen oder bewachsenen Flussufern entlang radeln, tritt Ihnen der liebliche Duft der weissen Holunderblüten in die Nase. Die weissen, flachen Blüten-Teller der Holundersträucher sind botanisch gesprochen Schirmrispen, die aus vielen kleinen Einzelblüten bestehen. Ihr fruchtig-frischer Duft ist unverwechselbar. Die Blüten lassen sich leicht ernten, indem Sie den Blütenstand oberhalb des letzten Blätterpaars pflücken. Die grünen Stängel werden später zwar nicht mitgegessen, sind aber sehr praktisch als «Griff», sowohl beim Backen als auch beim Verspeisen. Da der Holunder nur für kurze Zeit in voller weisser Pracht steht, lohnt es sich, jetzt rasch zu sammeln und verarbeiten.
Die Holunderblüten sollten beim Pflücken schön gross sein und ohne verblühte Einzelblüten. Untersuchen Sie die Blüten dabei am besten auch gerade auf unliebsame Käferchen – späteres Waschen schwemmt zu viele Aromastoffe aus.
Zum Backen bereiten Sie zu Hause einen Bierteig vor. Wir leiten Sie dafür Schritt für Schritt durchs Rezept.
Sie brauchen dafür folgende Zutaten:
- 6–7 Holunderblütenstände
- 80 g Mehl (Vollkorn- oder Weissmehl)
- 1 Bio-Ei
- 2–4 TL Zucker
- Ein Achtel TL Salz
- 110 ml Bier
- Hocherhitzbares Öl zum Backen
- Puderzucker zum Bestäuben
Als erstes vermengen Sie Mehl, Ei, Salz und Zucker zu einem relativ zähflüssigen Teig. Unter ständigem Rühren fügen Sie anschliessend das Bier hinzu, so dass sich keine Klumpen bilden. Beim späteren Backen verflüchtigt sich der Biergeschmack.
In einer Bratpfanne erhitzen Sie dann reichlich Öl (2–3 cm tief), in dem die Holunderblüten gebacken werden. Tauchen Sie die Blütenstände in den Teig. Er sollte so flüssig sein, dass er noch von den Blüten tropft. Dann stellen Sie die Schirmrispe ins heisse Öl. Je nach Pfannengrösse haben mehrere nebeneinander Platz.
Im Öl backen Sie die Blüten für einige Minuten. Sie können die Blüten jederzeit am Stängel hochheben und prüfen, wie fest sie schon durchgebacken sind. Sie sollten unten goldbraun sein und auf der Oberseite sollte der Teig nicht mehr flüssig sein. Die fertigen gebackenen Holunderblüten legen Sie am besten zum Abtropfen auf ein Küchenpapier.
Am leckersten schmecken die gebackenen Blüten möglichst frisch aus der Pfanne, wenn sie noch warm sind. Sie können die Blüten zur Dekoration mit Puderzucker bestäuben oder wenn Sie es gerne noch süsser mögen, die Blüten beim Essen in Zucker tunken. Die gebackenen Holunderblüten ergeben einen sehr stilvollen Nachtisch oder eine (eher deftige) Hauptmahlzeit. Dazu passt gut Vanilleeis, Fruchtkompott oder Früchte.
Erstveröffentlichung: Mai 2020