StartTippsNachhaltig lebenDie Bärlauch-Saison hat begonnen

Die Bärlauch-Saison hat begonnen

Nun riecht man in feuchten Wäldern wieder den intensiven Duft des Krauts und es gibt Kulinarisches zum Ausprobieren. Doch Achtung, die Blätter von Bärlauch sehen denen der Maiglöckchen und Herbstzeitlosen sehr ähnlich – diese sind giftig und sollten nicht gepflückt werden.

Bärlauch, der nahe Verwandte der Zwiebel und dem Knoblauch, ist ein Frühlingsbote und zeigt sich momentan entlang von Bachläufen und in Wäldern. Das Kraut wurde in den letzten Jahren immer beliebter und ist stets gut vertreten auf den Menükarten der Restaurants.

Die ersten Blätter des Bärlauchs sind bereits sichtbar und die optimale Saison für die Ernte dieses Lauchgewächses hat begonnen. Das Zeitfenster ist jedoch klein, denn sobald er blüht, verliert er das Aroma. Dies kann ab Mitte April bis Anfang Mai der Fall sein. Bärlauch findet man bis auf 1900 Meter über Meer, vor allem in schattigen, feuchten Wäldern, entlang von Bächen und Auen. Er bevorzugt humus-, kalk- und nährstoffreiche Erde. Meist tritt er in Massen auf und kann ganze Waldböden einkleiden. Ihn im Wald zu finden ist dank seines intensiven Geruchs einfach. Beim Pflücken soll darauf geachtet werden, dass immer ein Blatt der Pflanze stehen bleibt. So bleibt genügend Kraft übrig für erneutes Wachstum und Blüte im kommenden Jahr.

Achtung Verwechslungsgefahr!

Wichtig beim Pflücken ist, dass die Blätter des Bärlauchs nicht mit denen der Maiglöckchen und Herbstzeitlosen verwechselt werden, da diese giftig sind und an denselben Standorten vorkommen. Wie kann man jedoch die Blätter unterscheiden? Die Bärlauch-Blätter verströmen einen intensiven, typischen, knoblauchähnlichen Geruch. Zerreibt man ein Blatt, merkt man schnell, um was es sich handelt. Nachher jedoch schnell die Hände waschen, weil der Geruch haften bleibt und den Geruchssinn beeinträchtigt. Die Blätter können auch anhand von äusseren Merkmalen unterschieden werden:

Herbstzeitlose

  • Blätter: Geruchlos, ungestielt, lanzettenförmig, fleischig, drei bis vier pro Stängel, umfassen Stängel tulpenartig
  • Blüte: Violett, blüht im Herbst

Maiglöckchen

  • Blätter: Elliptisch und geruchlos, umfassen Stängel (wie Herbstzeitlose), zwei bis drei Blätter.
  • Blüte: Mehrere kleine, weisse vom Blütenstiel hängende Blüten

Bärlauch

  • Blätter: Elliptisch, haben einen Stiel, Knoblauchgeruch, zwei pro Pflanze, wachsen einzeln aus dem Boden
  • Blüten: Weiss in Dolde, wachsen zuerst in einer Hülle nach oben
Bärlauch im Vergleich
Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose im Vergleich. Zusammengestellt aus Otto Wilhelm Thomé (1840–1925): Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 1885. © Rainer Zenz, via wikimedia commons

Ein Allrounder bei den Naturheilmitteln

Der Bärlauch ist ein Tausendsassa. Zahlreiche Wirkungen werden diesem Kraut zugeschrieben, da er wegen seiner schwefelhaltigen Öle eine antibakterielle Wirkung hat. So kann er bei Darmstörungen, Bluthochdruck, Rheuma, Arteriosklerose, Bronchitis, Fieber und zahlreichen anderen Beschwerden eingesetzt werden.

Bärlauch für Feinschmecker

Bärlauch sollte am besten frisch und nicht gekocht gegessen werden, da er sonst seine Aromen verliert. Daher eignet er sich am Besten zubereitet als Salat oder vermengt mit Quark. Um Bärlauch trotzdem länger haltbar zu machen, kann er getrocknet oder eingefriert werden – allerdings geht damit eine Verminderung seines intensiven Aromas einher. Pesti sind schmackhaft, länger haltbar und damit eine gute Möglichkeit für die Verwendung des Bärlauchs.

Bärlauch-Pesto

Für 2-3 verschliessbare Gläser (ca.350 Gramm) benötigt man:

  • 100 g frischer Bärlauch
  • 50 g Pinienkerne (oder Mandelstifte)
  • 50 g geriebener Parmesan
  • knapp 1,5 dl Raps- oder Olivenöl
  • ½ TL Salz
  • Pfeffer
  • wenig Öl zum Bedecken des Pesto

Zubereitung:

  1. Gläser und Deckel mit heissem Wasser ausspülen und trocken reiben.
  2. Bärlauch gründlich waschen und trocknen, am besten in einer Salatschleuder, dann grob hacken. Zusammen mit Pinienkernen, Parmesan, Öl, Salz und Pfeffer mit Hilfe eines Pürierstabs oder Mörsers zu einer Paste verarbeiten.
  3. Gläser bis zwei Zentimeter unter den Rand füllen. Dabei sollten Luftlöcher vermieden werden. Dafür Gläser einige Male sorgfältig auf ein gefaltetes Tuch klopfen. Danach die Gläser, bis einen Zentimeter unterhalb des Randes, mit Öl auffüllen.

Originalrezept auf Swissmilk

Dieser Artikel wurde erstmals am 10. März 2020 auf naturschutz.ch veröffentlicht.

8 Kommentare

  1. Ich stelle das Pesto immer ohne den Käse her. Es ist breiter verwendbar ohne Käse und bleibt länger haltbar, da der Käse nicht ranzig werden kann. Käse wird direkt auf die Pasta gegeben. Zur Geschmacksverstärkung presse ich 2 Knoblauchzehen und gebe 1 Teelöffel Sambal Olek (Scharfe Sauce) dazu. Das Pesto wird nach 2-3 Monaten wesentlich geschmackvoller und ich kann es auch nach einem Jahr noch gebrauchen. Wichtig ist, dass es immer mit Olivenöl bedeckt ist. Zur Lagerung empfiehlt es sich, das Glas in einen Auffangbehälter zu stellen, da Olivenöl austreten kann.

  2. Genau, ein ganz wichtiger Hinweis. Waschen reicht da nicht, darum unbedingt erhitzen. Für Salat verwende ich nur Bärlauch aus meiner Kräuterspirale, nie aus dem Wald.

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