StartTippsNachhaltig lebenDas Handy: die unverzichtbare Umweltsünde

Das Handy: die unverzichtbare Umweltsünde

Die meisten von uns können sich den Alltag nicht mehr ohne ein Smartphone vorstellen. Doch was sind eigentlich die Konsequenzen der Herstellung dieser Geräte für die Umwelt und die involvierten Menschen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie verantwortungsvoll mit Ihrem Handy umgehen können.

Wie oft wir doch aufgeschmissen wären ohne diesen treuen Begleiter. Er zeigt uns den Weg, erklärt uns die Welt und verbindet uns mit unseren Liebsten. Doch wie ist ein Smartphone eigentlich aufgebaut? Ein handelsübliches Mobiltelefon besteht aus 60 verschiedenen Stoffen: etwas mehr als die Hälfte Kunststoff, gut 15% Glas und Keramik und ein Viertel Metalle. Die wichtigsten Metalle sind Kupfer und Aluminium aber auch Nickel, Zinn, Gold, Silber, Platin, Kobalt und sogenannte Seltene Erden sind enthalten. Einige dieser Stoffe sind sehr selten und werden immer knapper.

Edelmetalle und seltene Erden

Die Rohstoffe für ein Smartphone werden über die ganze Welt verteilt gefördert. Dies geschieht unter enormem Energie-Aufwand und meist in Ländern, in denen auf Umwelt und Menschenrechte nicht viel Acht gegeben wird.

Kupfer, welches 15% der verwendeten Metalle ausmacht, ist ein anschauliches Beispiel dafür. Die grössten Kupfervorkommen liegen in Chile: Mehr als ein Viertel des Kupfers kommt aus diesem Land. Aber auch Peru und China haben grosse Kupferminen. Für den Abbau graben Maschinen riesige Krater in die Bergwälder, wofür die dort ansässigen Menschen vertrieben werden. Für den Abbau werden Arsen und andere giftige Chemikalien eingesetzt, die die Böden und Gewässer verschmutzen. Somit ist das Land für Jahrzehnte unbewohnbar.

Ein Kupfertagebau in Chile
Chuquicamata liegt in Chile und war einer der größten Kupfertagebaue der Welt. © Nanosmile CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Die Rohstoffe werden danach in einem anderen Teil der Erde verarbeitet, an einem weiteren Ort zu einem Smartphone zusammengesetzt und dann zum Verteiler in Ihrer Nähe transportiert. Ihr Handy hat also unabhängig von Ihnen schon die halbe Welt bereist.

Doch was können Sie tun?

  1. Am besten brauchen Sie Ihr Smartphone, solange es seinen Dienst tut. Je nachdem für was Sie Ihr Gerät nutzen, wird es diese Funktion über Jahre hinweg ausführen können, oder eben nicht. Doch in den meisten Fällen ist es nicht notwendig, immer das neuste Modell zu besitzen.
  2. Reparieren Sie Ihr Handy, wenn möglich. Dies mag finanziell nicht immer sinnvoll erscheinen, doch wenn Sie die Umweltkosten miteinberechnen, ist eine Reparatur meistens angemessen.
  3. Und wenn das Gerät gar nicht mehr zu retten ist, entsorgen Sie es fachgerecht, damit die enthaltenen Stoffe wiedergewonnen werden können. Elektrogeräte können beispielsweise beim Händler oder Hersteller wieder abgegeben werden.
  4. Wenn Sie Ihr Smartphone ersetzen müssen, überlegen Sie sich, ein second-hand Handy oder ein Fairphone zu kaufen.

Übrigens: Wir verkaufen aktuell einige secondhand iPhones!

2 Kommentare

  1. Ich bin stolze Besitzerin eines Fairphones. Alle Teile können nachbestellt werden und jede/jeder kann das Phone selber reparieren. Ist ganz einfach und spart viele wertvolle Ressourcen.

  2. Toller Artikel, vielen Dank!
    Auch Gratulation an Mali zum Erwerb eines Fairphones.
    Was sie außerdem noch tun können? Unterstützen Sie ein offenes Betriebssystem wie z.B. Plasma Mobile: https://www.plasma-mobile.org/ oder PureOS: https://puri.sm/products/librem-5/pureos-mobile/.
    Warum ist das wichtig? Wer Smartphones möglichst lange nutzt läuft Gefahr Opfer der «geplanten Obsoleszenz» zu werden. So werden oft für ältere Android-Geräte keine Updates mehr ausgeliefert, obwohl es rein technisch keinen Grund dafür gibt. Lediglich ist es für die Hersteller lukrativer neue Hardware zu verkaufen als gratis Updates zu entwickeln.

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