Bienenwachstücher sind eine nachhaltige Alternative zu Plastik- und Alufolien. Sie sind wiederverwendbar und aufgrund verschiedener Grössen und Formen vielseitig einsetzbar. Wer die Tücher selbst herstellt, kann zudem Stoffreste rezyklieren. Wir zeigen Ihnen, wie das geht.
Mit Bienenwachstüchern können Lebensmittel eingewickelt und aufbewahrt werden. Bei Raumtemperatur und Handwärme lassen sich die antibakteriellen Tücher leicht verformen und an die verschiedensten Nahrungsmittel oder Aufbewahrungsbehälter anpassen. Besonders geeignet sind sie für Gemüse und Früchte, aber auch Käse oder Brot lässt sich gut darin aufbewahren, weil die Tücher atmungsaktiv sind. Für rohes Fleisch oder Fisch sollten sie hingegen nicht verwendet werden.
Bienenwachstücher können bei den verschiedensten Anbietern bezogen werden. Doch was gibt es Schöneres als die Stoffmuster und Tuchgrössen selbst auszuwählen und somit Unikate in der Hand zu halten? Da schmeckt das frisch ausgepackte Sandwich auf dem Berggipfel gleich noch besser. Wir zeigen, wie leicht es ist, die Tücher selbst herzustellen.
Material
- Bio-Baumwolltücher
- 100%iger Bienenwachs
- Zickzack-Schere
- Backpapier
- Bügeleisen und Bügelbrett
Alles, was Sie benötigen, sind Bio-Baumwolltücher, 100%iger Bienenwachs, eine Zickzack-Schere, Backpapier und ein Bügeleisen mit Bügelbrett. Um Ressourcen zu schonen, können Stoffreste verwendet werden. Wichtig ist, dass die Stoffe relativ dünn sind. Dadurch lässt sich der Bienenwachs leichter einarbeiten. Dieser kann bei verschiedenen Anbietern gekauft werden, beispielsweise bei Wabe3. Dort kosten 30 g CHF 4.50. Für die Bearbeitung von Stoffen im A4-Format braucht es etwa 25 g Bienenwachs, die Menge hängt aber stark von der Saugfähigkeit des Materials ab. Ich habe etwa 90 g Bienenwachs für fünf Tücher benötigt (Grössen von links nach rechts: 40 x 34 cm, 36 x 34 cm, 45 x 27 cm, Kreis 26 cm Durchmesser, 27 x 24 cm). Verschiedene Anbieter setzen dem Bienenwachs Jojoba-Öl bei, um die Tücher geschmeidiger und biegsamer zu machen. Ich habe darauf verzichtet, weil die Tücher auch ohne Zusatz sehr gut formbar sind.
Anleitung
Schneiden Sie die gewaschenen und gebügelten Stoffe auf die gewünschten Grössen zu. Verwenden Sie dafür idealerweise eine Zickzack-Schere, damit der Stoff weniger ausfranst. Breiten Sie anschliessend Backpapier auf dem Bügelbrett aus, um den Bezug zu schützen. Legen Sie ein zugeschnittenes Baumwolltuch darauf und verteilen Sie die Wachskügelchen in regelmässigen Abständen auf dem Tuch (siehe Bild unten). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, zuerst die Innenseite des Stoffs zu bearbeiten.
Decken Sie anschliessend das vorbereitete Tuch mit einem Backpapier ab. Erwärmen Sie nun mit dem Bügeleisen vorsichtig die Wachskügelchen, bis sie schmelzen und sich über die gesamte Stofffläche verteilen lassen. Achtung: Die Temperatur des Bügeleisens darf auf keinen Fall zu hoch sein! Stellen Sie es auf die mittlere Stufe ein. Am besten bügeln Sie von der Stoffmitte nach aussen, damit das Wachs gleichmässig verteilt wird. Ein Blick durch das halbtransparente Backpapier auf den Stoff zeigt, wo noch zu wenig Bienenwachs vorhanden ist (helle Stellen im Bild). Ergänzen Sie einige Kügelchen, bis die Fläche unter dem Backpapier homogen erscheint. Kehren Sie anschliessend den Stoff und wiederholen Sie die Schritte auf der Vorderseite. Hierfür sind meist geringere Wachsmengen nötig, weil der Stoff bereits Bienenwachs von der Rückseite aufgesaugt hat. Lösen Sie anschliessend das obere Backpapier sorgfältig ab und lassen Sie die Wachstücher bei Raumtemperatur auskühlen. Schon sind die ersten handgemachten Bienenwachstücher fertig!
Pflegehinweise
Reinigen Sie die Tücher unter kaltem bis handwarmem Wasser (max. 40° C), bei Bedarf kann wenig Spülmittel verwendet werden. Die Tücher dürfen auf keinen Fall im Geschirrspüler oder in der Waschmaschine gereinigt werden! Trocknen Sie die Tücher nie in der Sonne, auf Heizkörpern oder in der Mikrowelle und bewahren Sie die Tücher an einem kühlen und trockenen Ort auf. Die Bienenwachstücher können im Kühlschrank oder in der Tiefkühltruhe eingesetzt werden, Lebensmittel lassen sich damit bis zu einem Monat einfrieren. Die Tücher können sechs bis zwölf Monate lang verwendet werden.
Quellen: Beeswraps, YingDesign