StartTippsNachhaltig leben8 Gründe für Ferien in Europa

8 Gründe für Ferien in Europa

Fernreisen sind schon lange kein Luxus mehr und sind für so manche Menschen Standardprogramm. Dabei bietet Europa so viele schöne, unterschiedliche Ecken, dass man eigentlich nicht zwölf Stunden um die Welt jetten muss, um schöne Ferien zu verbringen. Wir stellen acht Gründe vor, weshalb sich Ferien in Europa lohnen.

2020 war die Anzahl Flugbewegungen in Zürich rund 60% tiefer als im Vorjahr. Klar, aufgrund der Corona Pandemie war Reisen auch nur bedingt möglich, aber trotzdem haben in dieser Zeit viele entdeckt, wie schön es eigentlich in der Schweiz und im nahen Ausland ist. Fünf Jahre später ist von dieser Erkenntnis nicht mehr viel übrig. Die Anzahl der Passagiere am Flughafen Zürich lag im Dezember 2024 sogar 2% höher als im Dezember 2019. Von der Corona-Krise ist im Flugverkehr nichts mehr zu erkennen. Wenn ich mir so die Instagram Stories von meinen Freund:innen anschaue sehe ich vor allem eins: Bilder aus dem Flugzeug. Dabei gibt es so viele Gründe, seine Ferien in Europa zu planen und umweltfreundlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.

1. Es ist unkompliziert

In den allermeisten Fällen fallen bei Reisen innerhalb Europas lästige Formalitäten weg. Auch spontan kann man nächste Woche nach Frankreich reisen, ohne Monate im Voraus ein Visum zu beantragen oder überlegen zu müssen, ob der Pass noch sechs Monate gültig ist. Auch die Grenzüberquerungen sind in den meisten Fällen reine Formalität und beinhalten kein stundenlanges Formular-Ausfüllen. Vorsicht jedoch bei der Reise ins Vereinigte Königreich. So manche Person ist seit dem Brexit an der Grenze stecken geblieben, weil der Pass vergessen gegangen ist. Zudem ist ab dem 2. April 2025 eine elektronische Einreisebewilligung nötig.

2. Kein Flugzeug? Kein Problem!

Viele Orte Europas sind ganz gemütlich mit dem Zug, Bus und Schiff erreichbar. Zum grössten Teil sind die öffentlichen Verkehrsmittel relativ zuverlässig, so dass auch am Zielort viele Ausflüge ohne Auto möglich sind. Jedoch sollte man sich im Vorhinein über die lokal benötigten Apps informieren— an vielen Stationen gibt es mittlerweile keine Ticketautomaten mehr.

Es kann zu einer spannenden Herausforderung werden, die geplante Flugreise stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzutreten. So habe wir bereits über Reisen mit dem Zug nach London und nach Nordschweden berichtet, doch die Möglichkeiten sind natürlich endlos. Ob nach Sizilien, Irland oder sogar Island: das Flugzeug ist nicht die einzige Option. Und die lange Zeit im Zug oder auf dem Schiff ist auf keinen Fall verlorene Ferienzeit und wird ganz schnell zum Highlight der Reise.

3. Für jede:n das Richtige

Obwohl Europa vergleichsweise klein ist, findet sich hier eine unglaubliche Vielfalt an Reisezielen. Gestern am Strand, heute in die Stadt und morgen in die Berge? Kein Problem, all dies ist nur eine Zugreise entfernt. Gerade bei einer Interrail Reise wird einem bewusst, wie vielfältig unser Kontinent doch sein kann.

Europa bietet so auch für jedes «Reisefüdli» das Richtige. Ob im Winter ins verschneite Lappland oder doch lieber nach Lissabon in die Wärme, im Sommer in die Hochmoore Schottlands oder nach Kreta an den Strand — die Auswahl an Erlebnissen und Destinationen ist nahezu unbegrenzt. Wer die Vielfalt Europas entdecken möchte, braucht nicht weit zu reisen, denn jedes Land und jede Region hat ihren eigenen einzigartigen Charme.

4. Mehr Zeit zum Entspannen

Zählt man Russland mit, gibt es in Europa fünf verschiedene Zeitzonen. Da die Schweiz in der Zeitzone «GMT+1» liegt, beträgt der maximale Zeitunterschied für uns innerhalb Europas nur drei Stunden. Das Problem Jetlag ist also bei Europareisen praktisch nicht-existent. Entsprechend fällt das Angewöhnen an eine komplett neue Zeitzone weg und der Urlaub kann bereits ab dem ersten Tag genossen werden. Auch muss man nicht bereits mehrere Tage vor Ende der Ferien abreisen, um sich an die Schweizer Zeit zu gewöhnen. Denn es gibt kaum etwas Anstrengenderes, als nach den Ferien todmüde im Büro zu sitzen, weil man erst am Sonntag zurückgekehrt ist und innerlich noch zehn Stunden hinterherhinkt.

5. Wir sind die Währung (meistens) gewohnt

Mit dem Schweizer Franken kann man zwar nur in der Schweiz und in Liechtenstein zahlen, trotzdem dürften die meisten Schweizer:innen ein einigermassen intuitives Gefühl für den Wert des Euro haben — auch wenn sich dieser nicht immer 1:1 in Franken umrechnen lässt. Der Euro ist die offizielle Währung in 20 europäischen Ländern, gerade in Westeuropa ist auf ihn fast überall Verlass. In den restlichen Ländern ist zumindest das Umtauschen von Euro in die lokale Währung kein Problem.

6. Verständigung klappt immer irgendwie

Schätzungsweise 150 bis 200 verschiedene Sprachen werden in Europa gesprochen. Deutsch ist dabei die zweitmeist gesprochene Muttersprache, nur hinter Russisch. Auf dem dritten Platz folgt Französisch, knapp vor Englisch. Ungefähr die Hälfte der Europäer:innen spricht jedoch Englisch als Zweitsprache, entsprechend kommt man mit Englischkenntnissen relativ gut durch. Und sind wir dann doch auf google translate angewiesen, dann können wir die Schrift bis auf wenige Ausnehmen wenigstens lesen. Nur in wenigen Ländern werden andere Alphabete — wie das kyrillische oder griechische — verwendet.

7. Medizinische Sicherheit

Krankheiten wie Malaria, Dengue Fieber oder Gelbfieber gibt es (bisher) kaum in Europa. Entsprechend muss man sich nicht um Prophylaxen kümmern oder bei jedem Mückenstich in Panik verfallen. Auch Impfungen sind in Europa selten nötig, was die Planung doch deutlich erleichtert und mehr Spontanität zulässt, denn diese können bei einer Fernreise gerne ein paar Monate im Voraus fällig sein.

8. Unterschiedlichste Landschaften

Man muss nicht in die Malediven fliegen, um Traumstrände zu sehen oder in die USA für überwältigende Nationalparks. Praktisch um das gesamte Mittelmeer gibt es traumhaft schöne Dörfer am Meer, atemberaubende geologische Formationen gibt es so gut wie überall, Wanderrouten sowieso. Surfen an der Atlantikküste, tauchen im Mittelmeer, klettern in den Alpen — was bietet Europa eigentlich nicht?

Abschliessend bleibt für mich die Frage, wieso wir häufig das, was wir vor der eigenen Haustüre haben, am wenigsten schätzen. Warum wird ein Kind in der Schule bemitleidet, wenn es «nur» in die Bretagne zum Zelten gefahren ist und die Ferien nicht in Bali am Strand verbracht hat? Vielleicht liegt es daran, dass wir vertraute Dinge oft als weniger aufregend empfinden. Doch gerade die Vielfalt macht Europa zu einem wahnsinnig spannenden Kontinent für Reisen. Und das Beste daran: Man muss nicht um die halbe Welt fliegen, um Abenteuer, Kultur und Erholung zu finden — manchmal reicht schon der Blick auf die Landkarte und die Entscheidung, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nehmen, anstatt ins Flugzeug zu steigen. Damit trägt man nicht nur zu einem nachhaltigeren Reisen bei, sondern entdeckt oft auch Schätze, die direkt vor der eigenen Tür liegen und häufig auch weniger überlaufen sind als die klassischen Fernreiseziele.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte Kommentar eintragen
Bitte geben Sie ihren Namen hier ein

Newsletter Anmeldung

Erhalten Sie die neusten Jobs und News.

Dank Ihrer Hilfe können wir spannende Artikel aufbereiten, den Veranstaltungskalender pflegen und die Job-Platform betreuen.

TOP-NEWS