rot: Marschroute (ohne Birkenhof); La Sauge: SVS-Naturschutzzentrum, Hotel, Restaurant, BauernhofAnfahrt mit dem Zug nach Ins (BE) (Strecke Bern-Neuenburg). Dort Velo mieten und richtung Cudrefin fahren. Zwischenhalt beim Birkenhofweiher und bei den Feldern (Greifvögel, Kiebitze). Beim Kreisel links richtung Cudrefin. Velo beim Naturschutzzentrum La Sauge nach der Brücke über den Broye-Kanal parken.Gebiete• SVS-Naturschutzzentrum La Sauge: Ausstellung, Naturlehrpfad, grosser Teich mit Hides (Laubfrosch, Libellen, Limikolen, Enten, Grasmücken, Ringelnatter), Eisvogelteich, Infos.• Chablais de Cudrefin: Bruchwald (Pirol, Nachtigall, Kleinspecht), Schilfgebiet (Drosselrohrsänger, Bartmeise), Mole mit Sicht auf Schlickflächen (Limikolen, Enten, Reiher) und Inseln.• Fanel: Beobachtungsmöglichkeiten auf Schilfgebiet, Teiche, See, Inseln (Brutkolonie Lachmöwen, Flussseeschwalben) |
Keiner, der etwas über Schutzgebiete in der Schweiz schreibt, kommt darum herum, diese Gebiete zu erwähnen. Beide sind sie ein Teil der Grande Cariçaie, dem grössten Schweizer Schilfgebiet, das sich über das gesamte Südufer des Neuenburgersees erstreckt. Bei der Mündung der Broye befindet sich nun also sozusagen das Herzstück dieses Gebietes. Zur linken des Kanals das Chablais de Cudrefin, zur rechten das Fanel. Der Einfachkeit halber werde ich im folgenden Text vom Fanel reden, meine damit aber eigentlich beide Gebiete.
Eine Kurzfassung zur ornithologischen Vielfalt dieses Gebietes könnte etwa so lauten: «Hier ist einfach alles möglich!». Die meisten in der Schweiz nachgewiesenen Vogelarten haben schon irgendwann mal den Weg ins Fanel gefunden. Ausnahmen machen wohl insbesondere einige alpine Brutvögel. Gerade den Schilfvögeln bietet das Fanel reichhaltigen Unterschlupf, Bartmeisen und im Sommer auch Zwergdommeln sind deshalb hier ein regelmässiger Anblick. Wer jedoch auf eher unregelmässige Arten spekuliert, muss sich aus dem Schilf heraus und raus auf den Damm wagen. Die hier meistens vorhandenen Sandbänke sind zur Beobachtung variantenreichster Durchzügler, darunter viele Limikolen, bestens geeignet. Hier kann jede Minute eine neue Überraschung bringen!
Auch an sonstigem Getier ist das Fanel ziemlich reich. So ist es wohl in der Schweiz der beste Platz, mal einem Wildschwein, oder mit Glück sogar einer ganzen Familie deren zu begegnen. Um die zweite Säugetier-Spezialität des Fanels zu erspähen, muss man seinen Blick in der Dämmerung aufs Wasser richten, vielleicht entdeckt man dort den Kopf eines Bibers welcher, kaum aus dem Wasser herausragend, auf dessen Oberfläche einen V-förmigen Keil entstehen lässt. Der Broyekanal ist von Krebsen bewohnt, und an warmen Frühlingstagen sonnen sich auf dem Damm hier und dort Ringelnattern, die bei menschlicher Annäherung oft nur mehr als im Schilf verschwindender schwarzer Pfeil zu erblicken sind. Hier lohnt es sich durchaus, eine Nacht zu verbringen und dann bis spät in die Nacht und morgens wieder in aller Frühe auf die Pirsch zu gehen!
Übernachtungsmöglichkeiten bestehen in der Auberge de la Sauge (Hotel oder Übernachten im Stroh), wo gleichzeitig auch das SVS-Naturschutzzentrum zu besichtigen ist. Das Naturschutzzentrum hat auch eine Homepage: www.birdlife.ch/lasauge, auf welcher nähere Infos erhältlich sind.
Ich fasse meine Beschreibung vom Fanel absichtlich kurz, denn eine ausführlichere Beschreibung ist bereit geschrieben. Es sei also hiermit auch verwiesen auf das Buch «Vögel beobachten in der Schweiz»(P.Rüegg/M.Sacchi), wo sämtliche hier noch fehlenden Infos und Angaben zu finden sind.
Weitere Informationen zum Naturschutzgebiet Fanel finden Sie hier.
Text und Bilder: Claudio Koller
Karte: Stefan Bachmann