Mal fast in Vergessenheit geraten, dann wieder geschätzt und gefördert: Der Niederhelfenschwiler Beeriapfel hat eine wechselvolle Geschichte, die bald rund 200 Jahre alt ist. Nun hat Fructus, die Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten, diesen Apfel aus dem Kanton St. Gallen zur Schweizer Obstsorte des Jahres 2022 ernannt.
er die Herkunft und die Domestizierung des Apfels (Malus domestica) war bis vor Kurzem nichts Gesichertes bekannt. Lange wurde vermutet, dass der Holzapfel (Malus sylvestris) die Stammform des Kulturapfels sei. Heute weiss man, dass diese Vermutung falsch war. Der Kulturapfel ist ein direkter Abkömmling des asiatischen Wildapfels (Malus sieversii) aus dem zentralasiatischen Tian-Shan-Gebirge.
Lebens- und Futtermittel produzieren und gleichzeitig das Klima schützen - geht das? Ja, eine Möglichkeit ist die Agroforstwirtschaft, die Kombination von Landwirtschaft mit der Nutzung von Bäumen auf gleicher Fläche. In der Schweiz sind Hochstamm-Feldobstanbau, Kastanien-Selven und Wytweiden Tradition. Nun erleben diese Agroforstsysteme sowohl im Ackerbau als auch in der Viehhaltung ein Comeback.
Am Sonntag, dem nationalen Tag der Hochstammbäume, organisieren BirdLife-Sektionen und Bauernfamilien Exkursionen, Blueschtwanderungen, Marktstände und andere Events. Im Fokus steht besonders die Entwicklung des Hochstammanbaus.
Mehrsortenbäume sicherten über Jahrhunderte vor allem den Selbstversorgern über Monate frisches Obst. Mit der Entwicklung des Erwerbsobstbaus ging diese Tradition verloren. Heute finden sich Mehrsortenbäume in Kleingärten.