Im oberen Seefeld in 8008 Zürich zu wohnen ist ein Privileg: das Quartier ist durchgrünt, Wohnraum ist teuer und frei werdende Wohnungen gehen unter der Hand weg.
Bereits blüht der Huflattich und motiviert, die Neupflanzungen für dieses Gartenjahr zu planen. Vielleicht achtet man dabei auf den Nutzen für Vögel, Schmetterlinge und Bienen. Dank Listen von Pflanzenarten, die für diese Tiergruppen attraktiv sind, lässt sich ein Garten zielorientiert bepflanzen.
Wenn es dunkel wird, tauchen Wesen in unserm Garten auf, deren Treiben uns erst die Spuren am kommenden Tag verraten. Das hat uns neugierig gemacht und dazu bewogen, im Garten an wechselnden Orten eine IR-Wildkamera zu installieren.
Für den Naturgarten werben in der Regel prächtige Wildblumen und filigrane Schönheiten wie Schmetterlinge. Auch ich neige dazu, nicht unbedingt Kröten- und Spinnenfotos zu präsentieren, wenn ich wenig informierte Menschen für eine naturnahe Gartengestaltung und –pflege zu gewinnen suche.
Auch dieses Jahr ziehen mich die Wildbienen im Garten wieder in den Bann. Von Februar bis Oktober ist immer etwas los, weil lückenlos viele für die Bienen nutzbare Blüten vorhanden sind, wenn auch teilweise unscheinbare.
Rainfarn sollte in keinem Garten fehlen. Sein starker und eigenwilliger Geruch mag Menschen irritieren. Aber für Insekten scheint sein Duft unwiderstehlich. Schwebfliegen, Bienen, Wespen und allerlei weitere geflügelte Tiere fliegen auf ihn.
Naturgärten sind in Stadt und Land immer noch seltene Erscheinungen. Um sie zu mehren, braucht es ständig Werbung für das naturnahe Gärtnern. Ein patentes Mittel ist die Prämierung solcher Naturoasen.
Vor 20 Jahren, als wir hier einzogen, war die Birke so hoch wie das Haus. Vor 10 Jahren fanden wir, sie sei zu hoch geworden, und da Köpfen einer Birke ein «no go» ist, beschlossen wir, sie zu fällen und eine Neue zu pflanzen. Die Neue pflanzten wir schon einmal daneben.
Unser Garten am Stadtrand von Zürich ist ein vielfältig strukturiertes «Schutzgebiet» mit einem reichen Angebot an Kleinstrukturen und einheimischen Pflanzen. Der «Hotspot Naturgarten» eben!...