Am 25. September stimmen wir über die Massentierhaltungsinitiative ab. Zu hohe Tierbestände verursachen massive Umweltauswirkungen. Deshalb empfehlen Pro Natura und WWF ein Ja.
Während der Tierbestand in der Landwirtschaft in den letzten 20 Jahren um fast die Hälfte gestiegen ist, ist die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe um 20 Prozent zurückgegangen. Dass heute pro Betrieb erheblich mehr Tiere gehalten werden, ist nicht nur schlecht für das Tierwohl, sondern auch für Biodiversität und Klima. Die Initiative fordert deshalb kleinere Tiergruppen und weniger Tiere pro Hektar. Darüber hinaus verlangt sie, dass Tiere artgerechter gehalten werden, und auch importierte tierische Produkte diesen Standards entsprechen müssen. Von den Forderungen wären laut Bundesrat nur rund 5% der landwirtschaftlichen Betriebe betroffen.
Tierbestände und Biodiversitätskrise
Aus der Gülle und dem Mist, welche die 80 Millionen Tiere jährlich produzieren, entsteht Stickstoff, der in die Umwelt gelangt. Dort verschmutzt er die Luft, belastet das Grundwasser und überdüngt die Lebensräume. «Die zu hohen Tierbestände sind damit eine der Hauptursachen der Biodiversitätskrise», betont Pro Natura Präsidentin Ursula Schneider Schüttel. «Um die Biodiversität und damit auch die überlebenswichtigen Funktionen von Boden, Wald und Gewässern zu erhalten, müssen die Tierbestände in der Schweiz deutlich reduziert werden.» Pro Natura empfiehlt deshalb die Initiative gegen Massentierhaltung anzunehmen.
Annahme der Initiative
Laut WWF würde die Annahme der Initiative die Tierbestände senken und so die Umweltbelastungen reduzieren. Denn Tierbestände würden vermehrt an die landwirtschaftliche Nutzfläche gekoppelt und es würden kleinere Höchstbestände festgelegt. Die nötige Transformation zu einer standortangepassten Landwirtschaft würde durch die Initiative unterstützt werden. Für die Biodiversität in der Schweiz stellen Nährstoffemissionen die grösste Bedrohung dar. Eine Reduktion der Tierbestände ist der effektivste Weg gegen Emissionen aus der Landwirtschaft anzutreten. Deshalb ergreift auch der WWF die Ja-Parole.
Mehr zur Initiative zur Massentierhaltung finden Sie hier.