Campax, der Zürcher Tierschutz und weitere Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen haben eine Petition mit über 42’000 Unterschriften an die Bundeskanzlei in Bern übergeben. Die Petition fordert ein Importverbot für tierquälerisch erzeugte Pelze.
Hinter der Petition stehen die Schweizer Kampagnen- und Mobilisierungsorganisation Campax, der Zürcher Tierschutz und verschiedene weitere Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen. Das Anliegen findet parteiübergreifende Unterstützung von links bis rechts; auch der Jägerverband JagdSchweiz steht dahinter. Der Nationalrat wird noch dieses Jahr über ein solches Importverbot abstimmen.
Im Vorfeld dieser Abstimmung wurden die 42’822 Unterschriften der Petition im Rahmen einer Kundgebung an das Parlament übergeben. Die auffälligste Unterstützung: Das 2 Meter grosse, blaue Maskottchen mit Namen «Colby», das durch Aktionen in vielen Städten der Schweiz bekannt wurde, sowie diverse Parlamentarier*innen, die sich hinter das Anliegen stellen.
Zahnlose Deklarationspflicht
«Die massive Unterstützung der Kampagne und der Motion zeigt klar, dass sich die Schweizer Bevölkerung ein Importverbot für tierquälerisch erzeugte Pelzprodukte wünscht. Und dies schon seit Jahren. Es ist an der Zeit, dieses Anliegen des Volkes endlich anzuerkennen», so Angelina Dobler, Kampagnenleiterin bei Campax.
Momentan steht den Qualen der Pelztiere lediglich eine zahnlose Deklarationspflicht gegenüber: Seit ihrer Einführung 2014 deklariert ein Grossteil der vom Bund kontrollierten Geschäfte Pelz falsch, ungenügend oder überhaupt nicht.
«Selbst eine optimal ausgestaltete und umgesetzte Deklarationspflicht könnte nicht verhindern, dass tierquälerisch gewonnene Pelzwaren weiterhin eingeführt und verkauft werden. Ein Importverbot wäre daher dringend geboten und zudem auch mit den internationalen Handelsverpflichtungen der Schweiz vereinbar», sagt Andreas Rüttimann, rechtswissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung für das Tier im Recht.
Monsterfüchse und verletzte Kojoten
Tonnenweise Pelz wandert jedes Jahr über Schweizer Ladentische. Für die Produktion leiden Tiere rund um die Welt. Zum Beispiel überzüchtete «Monsterfüchse» in Finnland, dänische Nerze in kargen Metallkäfigen oder schwerverletzte Kojoten, die in kanadischen Schnappfallen festhängen.
«Die Produktion von Pelzprodukten, wie sie im Ausland stattfindet, wäre in der Schweiz rechtlich gesehen Tierquälerei und somit verboten», so Nadja Brodmann vom Zürcher Tierschutz. Die Motion fordert, den Import von Pelz aus tierquälerischer Herstellung zu verbieten.
«Es muss uns allen klar werden, welche Tierquälerei hinter Pelz-Mode steckt. Es ist an der Zeit, diesen wichtigen Schritt in Richtung mehr Tierschutz zu gehen und den Import von Pelzprodukten zu verbieten», so Céline Schlegel, stv. Geschäftsleiterin von Animal Rights Switzerland.