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Mehr Ernährungssicherheit dank weniger tierischen Produkten

Am Schweizer Ernährungssystemgipfel wurde ein wissenschaftlicher Leitfaden für ein nachhaltiges Ernährungssystem und Empfehlungen des ersten Bürger:innenrats für Ernährungspolitik offiziell der Politik übergeben. Darin fordern über 40 Wissenschaftler:innen dringend nötige Massnahmen für die Ernährungssicherheit des Landes. Unter anderem eine CO2-Abgabe auf Nahrungsmittel.

«Spannend sind insbesondere die Ähnlichkeit der Ergebnisse des wissenschaftlichen Leitfadens mit den Empfehlungen des Bürger:innenrats. Bei Themen wie Sensibilisierung der Bevölkerung sowie der gesamten Wertschöpfungskette, der Finanziellen Abgeltung für Landwirt:innen die ihre Produktion umstellen sowie konsequenten Abgaben auf CO2, Stickstoff, Ammoniak und Phosphor liegen nahezu identische Ergebnisse vor. Auch sollen laut beiden Gremien Zölle auf tierische Produkte, importiertes Futtermittel sowie Mineraldünger erhoben werden», meint Sofia Barth, Vorstandsmitglied von Landwirtschaft mit Zukunft.

Dominik Waser, Co-Präsident von Landwirtschaft mit Zukunft fasst zusammen: «Dass sich die Ergebnisse der beiden Gremien überschneiden kann folglich so gedeutet werden, dass viele Menschen in der Schweiz durchaus bereit sind, den von der Wissenschaft geforderten Wandel mitzutragen. Dies verleiht beiden Empfehlungspapieren ein grosses Gewicht und eine neue Legitimität. Weiter zeigen diese Ergebnisse auch, dass Politiker:innen heute mutiger sein können. Stellvertretend für die junge Generation fordern wir Ernsthaftigkeit und Tempo bei der Transformation des Ernährungssystems – es geht um unsere Zukunft.»

Der wissenschaftliche Leitfaden sowie die Empfehlungen für eine nachhaltige Zukunft unserer Ernährungssystems wurde von «Ernährungszukunft Schweiz» – ein durch das Sustainable Development Solutions Network, Landwirtschaft mit Zukunft und Biovision koordiniertes Konsortium – erarbeitet. Darin werden Massnahmen in mehreren Phasen vorgeschlagen. An erster Stelle steht der Aufbau eines Transformationsfond, um Informationsmassnahmen zu finanzieren. Ab 2025 sollen regulatorische Massnahmen hinzukommen. Dazu gehören CO2-Abgaben für Nahrungsmittel und höhere Zölle für tierische Produkte. Auch sollte der ländliche Raum und vor allem Jungbauern und -bäuerinnen stärker finanziell unterstützt werden. Schliesslich werden ab 2030 verstärkte regulatorische Massnahmen, wie ein Verbot von Fleisch-, Milch- und Eier-Aktionen vorgeschlagen. Die Wissenschaftler:innen zeigen auf, dass die Ernährungssicherheit damit gezielt und effektiv erhöht werden kann.

Mit der Übergabe der Empfehlungen des Bürger:innenrats und dem wissenschaftlichen Leitfaden an Bundesrat Guy Parmelin liegt der Ball nun bei der Politik. Landwirtschaft mit Zukunft fordert die Mitglieder der Bundesversammlung sowie der Verwaltung auf, die Ergebnisse dieses wichtigen Prozesses ernst zu nehmen und rasch erste Schritte umzusetzen. 

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