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Fakten zur Wolfdebatte

24 Wölfe zum Abschuss frei, vier Rudel reguliert, keine Rekurse durch die Umweltorganisationen: Die Bilanz seit Anfang Jahr zeigt deutlich, dass das bestehende Jagd- und Schutzgesetz (JSG) Eingriffe in den Wolfsbestand zulässt und Umweltorganisationen wie Pro Natura, BirdLife, Gruppe Wolf Schweiz und WWF den sachgerechten Umgang mit dem Wolf mittragen. Es braucht beim Wolf keine Jagd, wie sie beim Steinbock praktiziert wird. 

Der Wolf kann bereits heute in seinem Bestand reguliert werden. Das zeigen die vielen Abschussbewilligungen. Bereits zwischen 2019 und 2021 waren es 14, seit Jahresbeginn wurden sogar insgesamt 24 Wölfe zum Abschuss freigegeben, also jedes achte Tier. Vier Rudel werden reguliert – das ist etwa ein Viertel aller in der Schweiz lebenden Wolfsfamilien. Keine dieser Abschussverfügungen wurde von den Umweltorganisationen rechtlich angefochten.

Herdenschutz: Kantone drücken mehr als ein Auge zu

Beim Herdenschutz besteht nach wie vor Luft nach oben. Aussagen, dass dieser in der Schweiz an seine Grenzen stosse, sind tatsachenwidrig. So entfielen im Kanton Wallis dieses Jahr über 40 Prozent aller Schäden auf Weiden, die amtlich anerkannt schützbar wären, auf denen die zumutbaren Massnahmen jedoch nicht umgesetzt wurden. Die Schadenprotokolle der Risse in angeblich geschützten Herden zeigen weiter, dass auch auf Weiden, auf denen der Herdenschutz umgesetzt wird, dieser oft nicht den Vorgaben entspricht: Bei zahlreichen Rissen auf Weiden, welche die Kantone in der öffentlichen Kommunikation noch als «geschützt» bezeichneten, lagen tatsächlich unzureichend geschützten Situationen vor wie die Präsenz von Herdenschutzhunden ohne ausreichend kompakte Herdenführung oder zu grosse Nachtweiden. 

Von der Problembewirtschaftung zur wirksamen Lösung

Der Ständerat will den Wolf massiv regulieren – analog der Steinbockjagd. Doch eine faktische Wolfsjagd mit jährlicher Abschussplanung löst keine Probleme. Die Wissenschaft wie auch die praktische Erfahrung zeigen, dass Regulierungen die Schutzmassnahmen nicht ersetzen können und dass sie nur wirksam sind, wenn sie in einem engen Zusammenhang stehen mit einem grossen Schadenpotential oder einer konkreten Gefährdung, die verhindert werden sollen. Pro Natura, BirdLife, Gruppe Wolf Schweiz und WWF Schweiz bieten Hand zu einer präventiven Wolfsregulation unter sichernden Bedingungen für die Artenvielfalt und den Wald. Sie fordern das Parlament auf, in der Wintersession der wissenschaftlich fundierten, gutschweizerischen Konsenspolitik wieder Vorrang vor einer Problembewirtschaftung zu geben. Das Parlament hat es in der Hand, mit einigen wenigen, aber entscheidenden Anpassungen an der Version des Ständerats einen Umgang mit dem Wolf zu ermöglichen, der die Alpwirtschaft, den Wald und Biodiversität zugleich fördert.

1 Kommentar

  1. Vielleicht sollte man den Wildbestand den Wölfen zum Regulieren überlassen. Doch soviel ich weiss, sind da die Jäger am Werk! Wie wäre es, wenn man den natürlichen Weg gehen würde? Die sogenannten Nutztiere kann man schützen wenn man will. Und sonst lernt man es. Warum gibt es da eigentlich Diskussionen? Dachte das Schweizervolk hat abgestimmt.

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