An seiner gestrigen Sitzung hat sich der Nationalrat für ein Importverbot für Delphine und andere walartige Tiere ausgesprochen. Der Verein OceanCare, der sich bereits seit 1989 für den Schutz der Meeressäuger und deren Umwelt einsetzt, begrüsst diesen wichtigen politischen Entscheid, wie auf ihrer Homepage mitgeteilt wird.
Der Entscheid des Nationalrates richtet sich gegen den Handel mit Delphinen und Walen – oft Wildfänge aus brutalen Treibjagden – und trägt damit dem Umstand Rechnung, dass die biologischen Grundbedürfnisse dieser Tiere in Gefangenschaft nicht erfüllt werden können.
Jagd und Gefangenschaft sind jedoch für Delphine und Wale nicht die einzigen Probleme; auch in ihrem natürlichen Lebensraum sind die Tiere gefährdet. Als UN-Sonderberaterin für Meeresfragen setzt sich OceanCare deshalb in allen relevanten Gremien der Vereinten Nationen für den Schutz der Meeressäuger und Ozeane ein. Im Fokus stehen der Artenschutz, der Schutz der Hochsee, die Überfischung sowie die Verschmutzung der Meere mit Lärm, Plastik und schädlichen Substanzen wie Öl und Chemikalien.
Aber auch in der EU will OceanCare ein Importverbot für walartige Tiere bewirken. Im November 2011 überreichte die Schweizer Organisation dem EU-Botschafter in Bern eine Petition mit 60‘500 Unterschriften gegen den Neubau von Delphinarien und den Import von Delphinen in die Europäische Union. Mitte Mai teilte das EU-Petitionskomitee mit, die Europäische Kommission habe eine Voruntersuchung der Probleme rund um die Delphinarien aufgenommen.
OceanCare begrüsst ausserdem, dass sich eine Mehrheit des Nationalrats auch für ein Importverbot kanadischer Robbenprodukte ausgesprochen hat: Die entsprechende Motion kommt nun vor den Ständerat. Bereits vergangenen Oktober forderte eine von der Fondation Franz Weber eingereichte Petition mit 97’000 Unterschriften Bern auf, dem Beispiel der EU zu folgen und die Einfuhr von kanadischen Robbenprodukten zu verbieten. In der EU ist dies seit 2010 bereits der Fall.